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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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mein Onkel Effreidon weiß noch von meiner Mission. Auch die Erkrankung meines Vaters haben wir geheim gehalten.
    Fi sah Nikk nachdenklich an. Und wenn sich der Zustand deines Vaters inzwischen trotzdem herumgesprochen hat?
    Nein, Nikk schüttelte den Kopf, mein Onkel schirmt Aqualonius streng vor allen Untergebenen ab.
    Fi überzeugte das nicht. Morgoya könnte einen Spitzel in euren Palast eingeschleust haben.
    Ein Spitzel Morgoyas in meinem Volk?, erwiderte Nikk aufgebracht. Ich muss schleunigst wieder zurück. Aber nicht ohne das Heilmittel.
    Nikk zog Fi weiter und allmählich lichtete sich der Algenwald. Vor ihnen erstreckte sich der mit Muscheln übersäte Meeresboden. Sogleich stieg in Fi wieder die Angst vor der Weite des Meeres auf, denn am Rand ihrer kleinen Lichtinsel verschmolz der Boden nahtlos mit der nachtblauen Finsternis rings um sie herum.
    Ist es nicht gefährlich, wenn uns die Quallen folgen?, wollte Fi wissen. Was auch immer hier unten lauert, es kann uns sehen.
    Nikk lächelte beruhigend. Wir sind inzwischen ein gutes Stück von der Sireneninsel entfernt. Das Licht unserer kleinen Freunde reicht nicht so weit. Ich werde sie auch gleich wieder ziehen lassen. Doch zuvor muss ich etwas finden. Er beschrieb mit seinem Fischkörper eine elegante Drehung und glitt suchend über den Meeresgrund.
    Kann ich dir helfen? Fi ruderte mit Armen und Beinen auf der Stelle und sah ihm hinterher. Doch Nikk verschwand ohne eine Antwort aus ihrem Blickfeld.
    Fis Herzschlag beschleunigte sich und sie schalt sich dafür. Nikk war hier zu Hause, er wusste, was er tat. Sie tauchte zurück in Richtung Algenwald und hielt irritiert inne. Was war das da am Meeresgrund? Sie hob einen halb von Sand und Kieseln bedeckten Gegenstand auf, der im trüben Licht der Leuchtquallen recht klobig wirkte. Es handelte sich um eine fast unterarmgroße Muschel mit spiralförmigem Gehäuse, die wie ein Blasinstrument geformt war. Ein Signalhorn! Sogar eine Art Tragegurt aus geflochtenem Seegras war daran angebracht. Am meisten verwunderte Fi jedoch das künstliche Mundstück aus Mondeisen. Suchte Nikk vielleicht danach?
    Unvermittelt tauchte der Meermann neben ihr auf. Wie ich sehe, hast du das Muschelhorn gefunden. Danke! Ich habe es verloren, nachdem mich die Sirene hier erwischt hatte.
    Fi berührte das Mundstück. Das ist Mondeisen. Wie schafft ihr es, das Metall unter Wasser einzuschmelzen und in solche Form zu bringen?
    Nikk nahm ihr das Horn ab. Das ist nicht das Werk meines Volkes, sondern eine Auftragsarbeit. Alle sieben Jahre ist es uns gestattet, Handel mit den Festlandbewohnern zu treiben. Gegenstände wie diese tauschen wir dann ein.
    Was meinst du mit ›es ist euch gestattet‹?, fragte Fi.
    Nikk winkte ab. Später, meine schöne Fi. Zunächst muss ich uns Reittiere besorgen, denn wir haben mehr Zeit verloren, als ich dachte. Mit dir im Schlepp werde ich das Schiff des Klabauterkapitäns nur schwer einholen. Nikk setzte das Muschelhorn an die Lippen und stieß hinein. Ein langer getragener Ton hallte durch die Fluten. Wie hatte er das ohne Luft angestellt? Mit Magie?
    Nikk starrte in die Finsternis. Es dauerte auch nicht lange und es kam Bewegung in die Dunkelheit. Zwei große Schemen tanzten auf sie zu. Als Fi erkannte, welche Geschöpfe sich ihnen näherten, riss sie verblüfft den Mund auf.
    Aus der Tiefe des Nordmeers glitten mit schwirrenden Flossenschlägen zwei riesige Seepferdchen auf sie zu. Jedes der wundersamen Meeresgeschöpfe war mindestens so groß wie ein Einhorn. Selbst ihre langschnäuzigen Häupter waren mit echten Rössern vergleichbar. Die Ähnlichkeit endete erst unter ihren grauschwarz gefleckten Bäuchen, denn dort erstreckten sich lange wurmartige Schwänze. Die Tiere rauschten an ihnen vorbei und klammerten sich mit ihren Schwänzen an die Algen. Ruckartig richteten sie ihre schwarzen Augen auf Nikk und Fi.
    Ich wusste nicht, dass Seepferdchen so groß werden können. Fi lachte auf und näherte sich vorsichtig dem linken der beiden Seerösser.
    Sie sind nicht nur größer als ihre Verwandten, sie sind auch deutlich schneller und kräftiger, erklärte Nikk. Komm! Er schwamm an die Seite des anderen Riesenseepferdes, kraulte dessen Kopf und hing sich dann an den Hals des Tieres. Den beiden fehlt leider das Zaumzeug, doch wenn du die Seitenflossen dicht am Kopf fasst, kannst du sie mit entsprechendem Druck durch die See lenken. Er langte nach vorn und machte es Fi vor.
    Fi streichelte zärtlich über

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