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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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eine königliche Gesandtschaft Eures Volkes in Rüstringen. Die Meernymphen waren auf dem Weg zu Undinenkönig Niccuseie, um ihn über Eure Flucht zu unterrichten. Sie haben hier einen Zwischenhalt eingelegt, um auch meine Gemahlin über Eure Missetat in Kenntnis zu setzen.«
    Neben ihnen im Becken gluckste es und Loreline warf Nikk einen rätselhaften Blick zu. »Unter den Meernymphen befand sich eine alte Freundin, die mir glaubhaft versichert hat, dass man Euch und Euren Vater schon seit Tagen nicht mehr im Meerpalast gesehen habe«, sagte sie. »Niemand wusste, wo Ihr oder König Aqualonius wart, bis eine Suchmannschaft den Leichnam Eures Vaters in einem verlassenen Gemach entdeckte. Ihr sollt ihn angeblich mit Krakenblei vergiftet haben.«
    »Und nicht nur das«, schimpfte der Ritter. »Bei Eurer Flucht sollt Ihr sogar so wahnsinnig gewesen sein, einen dreiköpfigen Meerdrachen aus dem Kerker freizulassen.«
    »Die Hydra?« Endlich begriff Fi, woher der Meerdrache stammte, der Jada’Maar angegriffen hatte. Nikk starrte Ritter Egbert noch immer fassungslos an.
    »Und jetzt sagt schon, wo habt Ihr den Dreizack versteckt?«, fauchte Egbert.
    »Der Dreizack? Bei der Macht der Gezeiten!« Nikk wurde noch blasser. »Wenn ich meinen Vater tatsächlich getötet hätte, hätte ich den Dreizack gar nicht an mich nehmen und verstecken können.«
    »Was soll das heißen?« Egberts Miene verfinsterte sich.
    »Wenn der König unerwartet stirbt, löst sich der Dreizack in Meerschaum auf und … verschwindet.« Nikk rang nach Worten. »So lange, bis sich ein neuer Träger als würdig erweist.« Er wandte sich der Undine zu. »Loreline, Ihr müsstet das doch wissen. Kein Verräter ist in der Lage, den Dreizack an sich zu reißen.«
    »Ich weiß nur wenig darüber«, entgegnete die Undine. »Verratet mir lieber, wo Ihr in der Zeit wart, als Euer Vater zu Tode kam.«
    »Auf der Suche nach einem Heilmittel für ihn. Effreidon selbst hat mir den Auftrag dazu erteilt. Elender Verräter!« Nikks Beine gaben nach und er sackte in sich zusammen. Fi beachtete das Ritterschwert nicht und stützte ihn. Nikk liefen Tränen über das Gesicht und eine Weile starrte er mit leerem Blick ins Wasserbecken. Dann begann er stockend zu erzählen. Von den ersten Symptomen seines Vaters, über die Suche nach dem Lingustentang bis zu der unheilvollen Begegnung mit der Sirene. Mit jedem Satz gewann er seine Fassung zurück, und als er geendet hatte, glomm in seinen dunklen Meermannaugen der Wunsch nach Rache.
    Dies war eine Sprache, die Egbert offensichtlich verstand. Der Ritter trat einen Schritt zurück und ließ nachdenklich die Klinge sinken.
    »Effreidon hat meinen Vater vergiftet«, schlussfolgerte Nikk kalt. »Er muss es gewesen sein, denn er steht in der Königslinie gleich hinter mir. Indem er mich dazu brachte, heimlich aus dem Palast zu verschwinden, lenkte er den Verdacht auf mich. Damit hat er den nächsten Anwärter auf den Königsthron beseitigt. Was war ich bloß für ein Narr!«
    »Ist dir klar, dass Effreidon in diesem Fall mit Morgoya im Bunde stehen muss?«, wandte Fi ein. »Das erklärt auch, warum dir die Sirene gezielt aufgelauert hat.« Fi spürte fragende Blicke auf sich gerichtet und ergänzte Nikks Bericht mit einer knappen Schilderung der jüngsten Geschehnisse.
    »Das alles kann doch wohl nicht wahr sein!« Egbert schüttelte den Kopf. »Wir haben damals unser Blut gegeben, um Morgoyas Ansturm aufzuhalten. Das geschah im stillen Vertrauen darauf, dass auch das Meervolk standhält.«
    »Mein Volk hält stand!«, brauste Nikk auf. »Wir sind keine Eidbrecher!«
    »Beruhige dich.« Fi wandte sich wieder dem ungleichen Ehepaar zu. »Wir sind nicht nur wegen Magister Eulertin in Rüstringen, sondern auch, weil uns die Feenkönigin persönlich den Rat dazu gab.«
    »Berchtis?« Egbert und Loreline sahen sich überrascht an. »Ich war damals dabei, als sie an den Küsten die Leuchtfeuer entzündete. Dennoch«, er hob das Schwert wieder, »Effreidon herrscht jetzt über Euer Volk, Nikkoleus. Sein Wort steht gegen Eures.«
    »Nein, er kann nicht der rechtmäßige Herrscher meines Volkes sein. Aber er leitet den Ältestenrat, der dem König bei seinen Regierungsgeschäften hilft.« Nikk betrachtete verbittert die Waffe in Egberts Hand. »König kann nur werden, wem sich die Macht des Dreizacks offenbart. Und das geschieht auf keinen Fall bei einem Verräter wie Effreidon.«
    »Wollt Ihr damit andeuten, dass der Dreizack in

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