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Der Skandal (German Edition)

Der Skandal (German Edition)

Titel: Der Skandal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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ist Frank neben ihm.
    »Komm jetzt!« Er fasst Ochs am Arm.
    »Lass mich!« Am liebsten würde er diesem Arschloch in die Eier treten. Manchmal muss man zu drastischeren Mitteln greifen, um zu verhindern, dass die Welt den Falschen überlassen wird.
    Frank zieht ihn zurück auf den Flur, dann bringt er ihn zum Auto und schiebt ihn auf die Rückbank. »Beruhige dich endlich, Carl!«
    Tony versucht, den Wagen durch die Menge zu steuern.
    »Er hat mich Diktatorenschwein genannt! Ich hätte dem kleinen Wichser die Eier rausreißen sollen!«
    Frank reibt sich die Schläfen. »Gut gemacht, Carl. Genau so was werden wir morgen in der Zeitung lesen.« Er seufzt. »So, und wie sollen wir das nun wieder regeln?«
    »Was weiß ich!«, herrscht Ochs ihn an. »Das ist schließlich dein Job!«
    Schweigend fahren sie durch die Straßen.
    »Weißt du was, Carl, ich hab’s manchmal so satt, deinen Dreck wegzumachen«, sagt Frank irgendwann. Er tippt Tony auf die Schulter. »Halten Sie! Ich steige hier aus.«
    »Frank, warte!«
    Doch sein Bruder ist schon draußen und wirft die Autotür zu.
    »Wohin, Sir?«, fragt Tony.
    Er muss jetzt zu Kirsten. Sie ist die Einzige, die ihn versteht.
    Harpole stellt die Plastiktüte auf die Küchentheke. Endlich hat er sich dazu aufgerafft.
    »Hast du was zum Dessert eingekauft?«, fragt Katie und nimmt den Topf vom Herd.
    »Sieh rein!«
    Er beobachtet sie, wie sie die Hände an einem Küchenhandtuch abwischt und erwartungsvoll zur Tüte greift.
    Sie zuckt zurück und verzieht angeekelt das Gesicht. »Mein Gott, Hal! Bring das sofort in den Müll!«
    »Es gibt Hunderte davon. Draußen, ein Stück hinter der Mine«, sagt er.
    Sie schiebt ihm die Tüte hin. »Egal, weg damit, raus aus meiner Küche!«
    »Sie sind vom Himmel gefallen. Hunderte sind vom Himmel gefallen, als die Erde gebebt hat! Es war ein riesenhafter Schatten … Du hättest es sehen sollen … Es war … grauenvoll«, versucht er es noch einmal.
    »Bring endlich diese Tüte raus! Dann kannst du mir alles erzählen.«
    Er trägt die Tüte mit dem totem Vogel nach draußen und legt sie neben die Tür in den Schnee. Er fühlt sich beklommen und niedergeschlagen.
    All diese toten Vögel, die dort lagen. Als er sich ihnen genähert hat, hat er sie gespürt, diese Totenstille, dieses Nicht-mehr-Sein. Aber das Schlimme war: Da war keine Ruhe, kein Frieden in ihrem Tod. Da waren Qual und Angst und … diese Ahnung von der Hölle …
    Mit einem Mal war es ausgelöscht – das Leben … Er hätte die toten Vögel gern begraben, aber es ist Winter, und die Erde ist hart gefroren. So hat er sie in großen Mülltüten weggetragen und in die Grube am Rand der Mine gelegt. Dann hat er Äste über sie gedeckt und ist eine Weile dort stehen geblieben und hat daran gedacht, was sie wohl aus der Bahn geworfen haben mag. Und wie es für sie war, gemeinsam zu sterben …
    Als er wieder hineingeht, sieht er, dass sie sich die Hände einseift.
    »Solche Späße mag ich überhaupt nicht, Hal.«
    Er setzt sich auf den Hocker an der Theke. »Es war kein Spaß, Katie«, sagt er ernst und sieht ihr zu, wie sie sich die Hände gründlich abspült und dann abtrocknet. Sie ist Krankenschwester und daran gewöhnt, ständig die Hände zu desinfizieren.
    Sie stützt sich auf die Theke und sieht ihm in die Augen. »Gut, Hal, erzähl mir, was mit den Vögeln passiert ist.«
    Er denkt nach. Wie soll er anfangen? »Glaubst du an die Hölle?«, fragt er schließlich.
    Sie nickt, schiebt ein Schälchen mit Chips näher zu ihm und steckt sich einen in den Mund. »Es gibt einen Himmel und eine Hölle.«
    »Du glaubst also daran?«
    »Aber sicher.« Sie nickt wieder. »Nimm doch, sonst ess ich alle alleine auf.«
    »Und wie stellst du dir die Hölle vor?«
    Einen Kartoffelchip knabbernd, sagt sie: »Heiß und brodelnd, und überall springen kleine nackte Teufelchen rum und bohren den armen Seelen Speere in den Leib …« Sie lacht.
    »Du nimmst mich nicht ernst, Katie«, sagt er verärgert. »Du glaubst nicht an Himmel und Hölle, oder?«
    »Ach Hal!« Sie stöhnt auf. »Ehrlich gesagt, darüber hab ich mir schon lange keine Gedanken mehr gemacht. Ich lebe jetzt und hier, und alles, was danach kommt …« Sie hebt die Schultern und lässt sie wieder fallen. »Keiner ist von dort zurückgekommen. Und ich hab schon viele gehen sehen.« Ihre Wangen sind von der Wärme in der Küche gerötet.
    »Dann beschäftigt dich die Frage also nicht, was nach dem Tod mit uns passiert? Hast

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