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Der Sklave von Midkemia

Der Sklave von Midkemia

Titel: Der Sklave von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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seinen Schwertgürtel. Nach einem kurzen, steifen Nicken zu seinem Leibdiener, der ihn überallhin begleitete, stapfte er zu seinen Kriegern. Diesmal würde nichts schiefgehen, schwor er bei Turakamu dem Roten. Was auch immer geschehen mochte, er selbst würde unter Einsatz seines Lebens den Angriff gegen die Schlucht führen, in der Mara Zuflucht gefunden hatte.
    »Wenn du nicht herauskommen willst, kleine Hexe, dann werde ich eben jemanden zu dir schicken, um dich zu töten.« Mit diesen Worten zog er sein Schwert aus der Scheide und nahm seinen Platz an der Spitze seiner Krieger ein, die der Befehlshaber in Aufstellung gebracht hatte.

    Der Kundschafter verbeugte sich vor Tasaio. »Wie Ihr erwartet hattet, Sir. Mara hat all ihre Kompanien zu den Hügeln geschickt, um Eure versteckten Streitkräfte anzugreifen. Sie selbst ist mit nur einem einzigen Offizier als Ehrenwache bei der Sänfte zurückgeblieben.«
    »Dann haben wir sie.« Von glühendem Selbstvertrauen und einer tiefen Befriedigung erfüllt, entließ Tasaio die Hälfte der Krieger, die er von dem Kampf auf der Trockenpfanne zurückgerufen hatte. »Kehrt zurück, und steht euren Kameraden gegen die Acoma und Xacatecas bei. Eine Patrouille ist mehr als genug, um sicherzustellen, daß die Acoma-Hexe stirbt.«
    Er winkte mit der Hand, und die Kompanie setzte sich in Bewegung. Tasaio führte sie den Abhang hinauf auf den Sattel zwischen den beiden Hügeln zu, wohin Mara und ihre Ehrengarde sich zurückgezogen hatten. Er machte sich nicht die Mühe, seinen Angriff zu tarnen; tatsächlich wäre es ihm eine Befriedigung gewesen, sein Opfer aus Furcht vor seinem Näherrücken zittern zu sehen. Und wenn die Lady dann angesichts seiner bedrohlichen Gegenwart voll panischer Angst zusammenbrechen würde, könnte er seinem Cousin und Lord genüßlich die Geschichte von Maras Schande erzählen. Er würde es über alle Maßen genießen, wenn sie zum Schluß vor ihm auf dem Boden kriechen würde.
    Die Krieger erklommen den Kamm. Tasaio hatte Zeit genug, um zu bemerken, daß die Vorhänge der Sänfte zugezogen waren und ihre Gestalt nur als schattenhaftes Etwas durch die Lagen aus dünner Seide schimmerte. Er kniff die Augen gegen die blendende Sonne zusammen und sah auch, daß die Ehrenwache, die aufmerksam daneben stand, außerordentlich groß und rothaarig war. Die Beinschienen waren zu kurz für seine langen Unterschenkel, und der Helm, den er über den unordentlichen Locken trug, war nicht richtig geschlossen. Als er die anrückenden Reihen der Minwanabi erblickte, riß er die ungewöhnlich blauen Augen weit auf.
    Dann, zu Tasaios vollkommener Überraschung, gab der Rothaarige, der einer von Maras besten Kriegern hätte sein sollen, einen Warnschrei von sich. Er zupfte an den Gazevorhängen und heulte jammernd auf: »Lady, der Feind kommt!«
    Tasaio weidete sich an dem Anblick, dann gab er das Signal zum Angriff. Seine Krieger um ihn herum wurden schneller.
    Mit einem merkwürdigen Ausdruck im Gesicht umklammerte der Acoma-Krieger seinen Speer. Dann, als hätte er es sich anders überlegt, ließ er die Waffe mit lautem Scheppern fallen, und als die Angreifer auf Bogenschußweite herankamen, drehte er sich auf dem Absatz um und rannte weg.
    Tasaio lachte laut auf. »Holt euch die Hexe!« rief er und winkte seine Soldaten heran.
    Die Patrouille raste vorwärts, auf das Töten zu, und die Sandalen der Krieger wirbelten die Steine auf, als sie in das obere Talstück stürmten. Tasaio stieß einen lauten Schrei aus, der halb Kampfschrei war, halb Lobgesang an den Roten Gott. Er stürzte zu der grünlackierten Sänfte, riß die seidenen Vorhänge ab und stieß sein Schwert tief in die in Seidengewänder gekleidete Gestalt.
    Eine Wolke aus Jiga-Vogelfedern barst aus dem Kissen, das seine Klinge aufgespießt hatte. In einer Mischung aus Wut und Reflex stieß Tasaio erneut zu. Seide zerriß, und ein zweites gefülltes Kissen spie seinen Inhalt in die Luft.
    Tasaio sog einen tiefen Atemzug voller Daunen ein und fluchte laut. Verärgert und ungeachtet jeder Würde, schlug er ein drittes Mal in einem Ausbruch purer Wut zu. In der Sänfte waren nur Kissen, eingewickelt in die schönen Kleider einer Lady. Die Ehrenwache, der Rothaarige, war offensichtlich ein Sklave, der als Lockvogel benutzt worden war, so wie diese Sänfte ein Schachzug und eine Falle war.
    Tasaio dachte rasch nach, obwohl er immer noch aufgebracht war. Ganz sicher saß Mara genau in dieser Minute irgendwo in der

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