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Der Sklave von Midkemia

Der Sklave von Midkemia

Titel: Der Sklave von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Hände. »Das ist ein Grund zum Feiern, Cousin.« Während ein Diener eilig wegging, um Erfrischungen und eine Karaffe des seltenen San-Weins zu holen, ließ sich der Lord wieder zurück in die Kissen sinken. Er kniff die Augen zusammen und gab sich verzückt den wildesten Spekulationen hin. »Wie wollt Ihr die Verräter bestrafen, Cousin?«
    Tasaios Gesichtsausdruck blieb unverändert. »Wir benutzen sie für unsere Interessen, indem sie den Acoma falsche Berichte zukommen lassen und so Keyokes Tod herbeiführen.«.
    »Aha!« Desio lächelte jetzt ebenfalls, während die Gedanken in seinem Kopf sich überschlugen. Der Plan, den sie vor einiger Zeit gefaßt hatten, schien endlich Realität zu werden: Sie würden den Kommandeur der Acoma töten und Mara zwingen, persönlich die Streitmacht ins Feld zu führen, wo Tasaio sie dann herausfordern und töten konnte. Desio ballte eine Faust, und die Intensität seines Vergnügens glich beinahe sexueller Lust. »Ich kann es kaum erwarten, den Kopf der Acoma-Hexe vor mir auf dem Boden liegen zu sehen. Wir werden die Spione noch heute nachmittag mit falschen Informationen füttern.«
    Incomo grunzte verärgert, erstickte jedoch die Geräusche rechtzeitig hinter seiner vorgehaltenen Hand. Falls auch Tasaio bei Desios kurzsichtigem Denken ungeduldig wurde, zeigte er es jedenfalls nicht. »Mylord«, meinte der Krieger gelassen, »es würde uns sicherlich eine gewisse Befriedigung verschaffen, wenn wir die Berichte schon heute ausschickten. Doch wir müssen unbedingt den geeigneten Moment abwarten. Wenn wir Maras Spione schon jetzt benutzen, verraten wir uns, und unser Vorteil ist dahin. Diese Männer sind keine gewöhnlichen Diener, sondern Männer, die den Acoma auf ihre eigene Weise tief ergeben sind. Wie die Krieger haben sie ihren Frieden mit den Göttern gemacht und sind bereit zu sterben. Sollte Mara erfahren, daß wir sie entdeckt haben, wird sie sich ganz einfach von ihnen trennen. Die Männer würden sich eher auf ihren Befehl hin töten, als ihr Vertrauen zu mißbrauchen. Möglicherweise versuchen sie zu ihren Gütern zu fliehen, oder sie stürzen sich in ihre Schwerter. Vielleicht verläßt sie auch der Mut, und wir genießen die schwache Befriedigung, sie hängen zu sehen. Nichts davon würde jedoch den Minwanabi einen Vorteil bringen.«
    Incomo unterstützte ihn: »Wir wissen, daß Mara drei Spione bei uns eingeschleust hat, und wir können sicherlich davon ausgehen, daß ihr Supai versuchen wird, Ersatz für sie zu finden. Wir müßten wieder eine lange Suche auf uns nehmen, um die neuen Spione ausfindig zu machen.«
    Tasaio redete jetzt eindringlich auf seinen Cousin ein:
    »Unternehmt bis zum Herbst keine offenen Schritte. Bis dahin habe ich genug Krieger nach Dustari geschmuggelt, so daß wir zusammen mit den Nomaden eine gute Chance gegen die Armee der Xacatecas und Acoma haben. Soll Mara sich doch den ganzen Sommer lang wundern, was wohl unser nächster, entscheidender Schritt sein wird. Soll sie ruhig nachts wachliegen und in der Dunkelheit schwitzen und neue Informanten aussenden und doch nichts erfahren. Werden wir ihren Handel mit Korn trockenlegen? wird sie sich fragen. Werden wir uns bei möglichen Verbündeten im Rat einschmeicheln? Werden wir die außerhalb liegenden Lagerhäuser überfallen, solange ihre Finanzlage noch kritisch ist? Laßt sie sich ruhig über die zahlreichen Möglichkeiten, über dieses und jenes den Kopf zermartern!«
    Tasaio lehnte sich vor; seine bernsteinfarbenen Augen glühten. »Und dann, nach der Ernte, wenn sie vor Sorgen ganz krank ist und ihre nutzlosen Spione an die Grenzen des Möglichen getrieben hat, dann schlagen wir zu.« Mit der Schnelligkeit eines Schwerthiebes klatschte er in die Hände. »Keyoke stirbt, zusammen mit einer Kompanie von Maras besten Soldaten – vielleicht fällt auch ihr Truppenführer Lujan. Der Haushalt der Acoma ist plötzlich ohne militärischen Zusammenhalt, und wer auch immer von der Lady auserkoren wird, den Federbusch zu tragen, muß eine Mission erfüllen, auf die er unvorbereitet ist. Truppen, die dreißig Jahre unter demselben Kommandeur gedient haben, können nicht anders als auseinanderbrechen.« Tasaio blickte Desio an, und Zuversicht lag in seiner Haltung. »Wie wäre es, Cousin, wenn wir das Chaos bei den Acoma noch ein wenig verstärken? Nehmen wir an, sie wird vom Hohen Rat nach Dustari beordert, noch bevor Keyokes Asche erkalten konnte?«
    Desios Augen leuchteten. Obwohl ihm der

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