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Der Skorpion

Der Skorpion

Titel: Der Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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immer noch verliebt. Schwer zu glauben. Regan warf ihre Serviette auf den Teller und rückte das leere Milchshakeglas an den Tischrand.
    »Von der Toten vom Cougar-Pass erfahren wir wohl nichts Neues«, sagte Pescoli. »Ich möchte wetten, die Informationen sind die gleichen wie die der anderen Opfer: keine Hautfasern vom Mörder, nichts unter den Fingernägeln des Opfers, kein Hinweis auf sexuelle Übergriffe, kein Sperma.«
    »Sei nicht zu optimistisch.«
    »Wahrscheinlich hat sie aufgrund des ›Autounfalls‹« – Pescoli zeichnete Gänsefüßchen in die Luft – »ein paar Knochenbrüche.« Sie zückte ihre Brieftasche. »Außerdem auf den Unfall zurückzuführende Prellungen und Hautabschürfungen, dazu Hinweise auf Messerstiche und Schürfwunden von dem Seil, mit dem sie gefesselt war.«
    Lillian kam an den Tisch. »Darf es noch etwas sein? Wir haben heute Abend eine mörderische Kokoskremtorte, nur noch ein paar Stücke. Uups. Was sage ich da?
Mörder
-Torte? Das sollte kein Wortspiel sein.«
    »Ich verzichte«, sagte Pescoli, und Alvarez schüttelte ihrem Wesen und dem Diätplan gemäß den Kopf. Nur ein einziges Mal würde Regan ihre Partnerin gern schwach werden sehen. Einen Long-Island-Tee trinken oder dem Appetit auf einen von Joelle im Pausenraum des Reviers vergessenen Donut oder Brownie nachgeben. Oder, noch besser, sich mit einem Mann verabreden.
    Jede bezahlte ihren Anteil am Essen und gab Lillian ein anständiges Trinkgeld, bevor sie zum Klang einer alten Gordon-Lightfoot-Melodie Jacken, Mützen und Handschuhe anzogen und das Lokal verließen.
    Draußen war es kalt und dunkel; es hatte nicht aufgehört zu schneien, und der Schnee lag bereits einen Zentimeter hoch auf dem Jeep. Pescoli verlangte es nach einer Zigarette, doch sie verdrängte die Sucht, zwängte sich auf ihrer Seite des Jeeps zur Tür und bemerkte, dass der King Cab noch immer dastand. Den Teenagern gehörte er also nicht. Auch nicht dem Paar, das noch gekommen war. Vielleicht dem Kerl in der Ecke mit der Zeitung?
    Wer war er überhaupt? Sie hatte ihn noch nie dort gesehen. Sie schlüpfte hinters Steuer und blickte in den Rückspiegel. Ja, der Typ, der gelesen und Kaffee getrunken hatte, saß noch an seinem Tisch, doch er hatte hochgeschaut, sah aus dem Fenster, und für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Pescoli, er hätte sie angesehen.
    Lächerlich!
    Ihr innerer Radar arbeitete auf Hochtouren. »Wie fandest du den Single-Typen im Lokal?«
    »Warum? Bist du auf Männerjagd?« Selena legte den Sicherheitsgurt an, und Regan startete den Motor.
    »Sehr witzig. Mal ehrlich, was hältst du von dem?«
    »Junggeselle. Wartet wahrscheinlich auf jemanden. Er hat immer zur Tür gesehen.«
    »Hat er uns irgendwie beachtet?« Pescoli schaltete die Scheibenwischer ein, die den Schnee von der Frontscheibe zu kratzen begannen.
    »Ein bisschen. Nicht wirklich.«
    »Ganz sicher?« Sie drehte das Gebläse auf und betätigte die Enteisertaste.
    »Ja. Warum?«, fragte Alvarez und warf einen Blick über die Schulter zurück auf das Restaurant. Der Kerl hatte sich wieder in seine Zeitung vertieft. Lillian kam mit einer Glaskanne Kaffee an seinen Tisch, und Pescoli überkam plötzlich ein gewisses Unbehagen, obwohl die paar Worte, die gewechselt wurden, während Lillian Kaffee einschenkte, reine Routine zu sein schienen. Völlig unschuldig.
    Trotzdem … »Ich weiß nicht. Irgendwas an ihm stört mich. Prüf mal die Kennzeichen der Fahrzeuge auf dem Parkplatz, ja?«
    »Klar.« Das war kein Problem, da in Pescolis Fahrzeug der Computer angeschlossen war. »Aber ich glaube, dieser Fall kostet dich zu viele Nerven.«
    »Er kostet uns alle Nerven.« Pescoli manövrierte aus der engen Parklücke und legte den Vorwärtsgang ein. Der Platz war vergleichsweise leer, der Verkehr spärlich, und der Schnee fiel und fiel und bedeckte all die Parkplätze und Straßen, wo noch Reifenspuren zu erkennen waren.
    Alvarez gab die Kennzeichen ein und sagte nach ein paar Minuten: »Keines der Fahrzeuge ist gestohlen; die Kennzeichen passen alle. Der Buick gehört Lillian Marsden, der King Cab einem Thomas Cohen, der Toyota Ernesto Hernandez und der Taurus …«
    »Schon gut, schon gut, ich habe kapiert. Ich leide unter Verfolgungswahn«, beschuldigte sich Regan. Alvarez zuckte die Achseln. »Hör zu, ich rufe Chandler an, auch wenn es schon spät ist. Die Frau schläft sowieso nie. Wir werden MacGregor entlassen müssen. Morgen früh melde ich mich bei Grayson.«
    »Na

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