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Der Skorpion

Der Skorpion

Titel: Der Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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keine Erklärung für den Stern. Hm, hm. Da ist was im Busch.«
    »Kann sein, dass er sich weiterentwickelt. Das kommt vor.« Sie schob sich die rote Maraschinokirsche in den Mund.
    Alvarez zuckte mit der Schulter. »Er steigert sich gerade. So viel ist klar. Aber weiterentwickeln?« Sie schüttelte den Kopf.
    »Hm, dann ist er vielleicht in Panik geraten. Deshalb serviert er die Mädchen so rasch ab. Er hat Angst.«
    »Warum?«
    »Vielleicht sind wir näher an ihm dran, als wir denken.« Pescoli trank einen langen Zug von ihrem süßen Milchshake.
    Alvarez schnaubte durch die Nase. »Nahe sind wir absolut nicht. Wir haben nichts. Nada. Zero.«
    »Kann sein, dass er das nicht weiß.«
    »Trotzdem … drei an einem Tag, und das nach einem Muster von einer Toten pro Monat?« Sie kräuselte ratlos ihre Lippen.
    Alvarez schüttelte den Kopf und trank einen Schluck von ihrem Tee. »Nein, das glaube ich nicht. Was glaubt er, wie viel wir wissen? Was könnte ihm Angst einjagen? Wie sollten wir näher an ihn herangekommen sein?«
    Pescoli ächzte. »Hat der Kerl einen Harem oder was? Drei Frauen, na ja, vielleicht zwei, falls Jillian Rivers herausfällt, und von beiden vermuten wir, dass er sie eine Zeitlang gefangen gehalten hat, bevor er sie im Wald aussetzte. Wie viele hat er wohl noch auf Vorrat?«
    Alvarez blickte entsetzt zu ihr auf. »… du glaubst, er hat noch weitere in seiner Gewalt?«
    »Hoffentlich nicht.«
    Lillian fegte aus der Küchentür. In dem Moment schraubte einer der Teenager den Deckel des Salzstreuers auf seinem Tisch auf. »Hey, du da! Lass das!« Der Junge, ein pickelgesichtiges Kerlchen mit tief in die Augen gezogener Mütze, hielt in der Bewegung inne. »Das ist mein Ernst.« Lillian schürzte verärgert die schmalen Lippen, und ihre Augen hinter den Brillengläsern mit Tigerstreifengestell sprühten Feuer. Der Junge errötete, dass seine Akne noch röter wurde als zuvor, und ließ den Salzstreuer fallen, der umkippte und seinen Inhalt über den Tisch ergoss.
    »Entschuldigung«, murmelte er mit einem Blick auf seine Freunde. Sie kletterten aus ihrer Nische und liefen hinaus in die Nacht.
    »Die kleinen frechen Jungs.« Lillian stellte Regans und Selenas Gerichte vor ihnen ab. »Wer braucht die? Ich mache sauber und bin gleich zurück, falls ihr noch etwas benötigt. Diese Gören haben vermutlich nicht mal Trinkgeld dagelassen!«
    Der Mann mit der Zeitung hob seine Tasse an, zum Zeichen, dass er mehr Kaffee wollte, aber Lillian in ihrem Zorn stürmte an ihm vorbei. »Bin gleich bei Ihnen«, sagte sie, darauf bedacht, zunächst das verschüttete Salz aufzufegen.
    Alvarez goss vorsichtig ein bisschen Dressing auf ihren Salat. »Ich schätze, wir wissen mehr, wenn die Opfer identifiziert sind.« Pescoli knabberte an einem knusprigen dicken Pommesstäbchen. Himmlisch. »Die Vermisstenabteilung arbeitet daran.«
    »Ja, zusammen mit dem FBI und den Behörden der angrenzenden Bundesstaaten.«
    »Man möchte meinen, wir würden die Fahrzeuge finden.« Pescoli schnappte sich die Ketchupflasche vom Tisch und spritzte einen großen Klecks auf ihren Tellerrand.
    »Vielleicht wurden sie auf andere Weise entführt.«
    »Das bezweifle ich.« Pescoli trank ausgiebig von ihrem Milchshake. »Immerhin haben wir jetzt zwei Zeuginnen, auch wenn Jillian sich nicht an sein Aussehen erinnert. Vielleicht kann DE oder ED ihn identifizieren, wenn sie aufwacht.«
    »
Falls
sie aufwacht.«
    »Ach, sie muss. Sie ist unsere einzige Zeugin. Bisher, da Ms. Rivers denkt, Zane MacGregor ist ihr Held in strahlender Rüstung …«
    »Sieh den Tatsachen ins Gesicht, Pescoli, es könnte doch sein. Nicht alle Männer sind Loser«, sagte Alvarez und blies in ihre dampfende Suppe. Der Duft von warmen Gewürzen wehte über den Tisch.
    Zwar hatte Alvarez sich nicht eindeutig auf Regans Liebesleben bezogen, doch die Bemerkung traf. Alvarez hielt keineswegs hinterm Berg mit ihrer Meinung, dass Pescoli in Bezug auf Männer nicht wählerisch genug wäre. Tja, und wahrscheinlich hatte sie recht. Trotzdem ging es sie einfach nichts an.
    »MacGregor könnte sie gerettet haben«, sagte Alvarez.
    »Aber vor wem?«
    »Das ist die Millionen-Dollar-Frage.«
    »Nur ein Teil der Frage.« Als sie ihr überbackenes Sandwich in die Hand nahm, fiel ein bisschen Sauerkraut auf ihren Teller, auf den bereits die Soße tropfte. Es störte sie nicht. »Der andere Teil ist die Frage: Wer ist der ursprüngliche Mörder, der Kerl, der all die anderen Frauen auf

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