Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Smaragdenregen

Der Smaragdenregen

Titel: Der Smaragdenregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurij Kusnezow
Vom Netzwerk:
eingefallen, daß sie die ganze Zeit nur die Spur eines Puschels verfolgt hatten.

DER TOD DER FLÜCHTLINGE
    Am nächsten Morgen befragten die Polizisten alle Arbeiter im Bergwerk. Niemand hatte einen Jungen gesehen, der an einen Außerirdischen erinnerte. Allerdings stellte sich heraus, daß einer der Hubschrauber verschwunden war.
    »Na bitte«, rief der Fahnder Tich Zer triumphierend, »das ist der Beweis, daß Rasch-Ki die richtige Spur verfolgt hat! Wahrscheinlich ist der Bengel mit dem Hubschrauber geflohen, während ihr Trottel geschlafen habt. Möcht bloß mal wissen, wofür Tin Arg solche Nichtsnutze wie euch bezahlt!«
    Die Polizisten schauten sich betreten an. Wer hätte aber auch ahnen können, daß der Junge einen Helikopter zu steuern vermochte.
    Doch der Fahnder ärgerte sich mehr über sich selbst als über seine schlafmützigen Untergebenen. Ihm war klar, daß Tin Arg in erster Linie ihn bestrafen würde, wenn er von dieser Schlappe erfuhr.
    Kurz darauf kam ein Pilot und berichtete ihm, er hätte am Abend zuvor jemanden zu den Hubschraubern laufen und gleich darauf eine Maschine aufsteigen sehen. Allerdings hätte er dem keine Bedeutung beigemessen, denn von den Arbeitern könnte ja ohnehin niemand einen solchen Apparat fliegen. Wie sich herausstellte, traf die Beschreibung dieser Person allerdings nicht auf den Jungen von der Belliora zu.
    Eine gründliche Untersuchung ergab, daß einer der Arsaken verschwunden war.
    »Himmel, das wird ja immer verwickelter!« stöhnte Tich Zer. »Nur eins ist klar: Der Arsak und dieser Bengel sind gemeinsam geflohen. Aber wie war das möglich? Ein gewöhnlicher, ungebildeter Arsak und ein Außerirdischer, der unsere Sprache nicht kennt! Da stimmt doch etwas nicht!«
    Sie forschten genauer nach und kamen zu dem Schluß, daß es sich bei dem verschwundenen Arsaken nur um Ilsor, den schon lange gesuchten Hochverräter handeln konnte. Das löste bei dem Fahnder höchste Alarmbereitschaft aus – er erinnerte nun selber an einen Spürhund, der Witterung aufnimmt.
    Wie es aussieht, handelt es sich hier um die größte Verschwörung, die es je auf der Rameria gab, dachte Tich Zer. Die Verbindung zwischen dem Jungen von der Belliora und dem Arsaken Ilsor, der mit dem Raumschiff dort war, liegt auf der Hand. Aber das werde ich dem Polizeichef nicht auf die Nase binden. Tin Arg bringt es sonst fertig, meine Ermittlungen für seine eigenen auszugeben. Nein, ich werde Guan-Lo, den Obersten Gebieter, persönlich von meiner Schlußfolgerung in Kenntnis setzen.
    Er teilte dem Polizeichef nur mit, daß ein Hubschrauber verschwunden sei. Es sollten alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, ihn aufzufinden.
    Kurze Zeit später entdeckte eine der Patrouillen über der Wüste einen tief fliegenden Helikopter. Als der Pilot weder auf Anrufe noch auf eine Aufforderung zum Landen reagierte, wurde beschlossen, ihn abzuschießen. Nach gezielten Schüssen aus der Strahlkanone fing die Maschine schon bald Feuer und stürzte ab.
    Die Patrouille untersuchte das Wrack, konnte aber keinerlei Mitglieder einer Besatzung entdecken. Nur eins wurde mit Sicherheit festgestellt: Es handelte sich um den Hubschrauber aus dem Bergwerk.
    Der Polizeichef wie der Fahnder waren über diese Entwicklung erbost und verblüfft. Hatte Tin Arg gehofft, den Jungen von der Belliora endlich wieder einzufangen, so rechnete Tich Zer darüberhinaus mit der Festnahme des Arsaken Ilsor. Doch ihre Spuren verloren sich nun endgültig in der Wüste.
    Und dann erhielt Tin Arg sogar noch die alarmierende Meldung, daß der Pilot der »Diavona« Kau-Ruck auf rätselhafte Weise verschwunden war.
    Das aber hatte die Streife festgestellt, die ein besonderes Auge auf Kau-Rucks Haus haben sollte. Der Pilot war am Abend zuvor wie gewöhnlich nach Hause gekommen, am Morgen jedoch nicht zur Arbeit gegangen. Als man die Tür aufbrach, die von innen verschlossen war, fanden sie Kau-Ruck nicht mehr vor.
    Der Fahnder Tich Zer und sein Hund Rasch-Ki wurden zum zweitenmal in die Hauptstadt der Rameria gerufen.
    Da gibt es also erneut etwas völlig Rätselhaftes, sagte sich Tich Zer auf dem Weg zum Polizeichef. Und wieder ist jemand verwickelt, der Verbindung zur Belliora hatte. Man könnte fast meinen, daß Leute auf unseren Planeten gekommen sind, die es vermögen, durch Wände zu gehen, sich und auch die Bewohner hier unsichtbar zu machen. Was hatte doch gleich General Baan-Nu, der Leiter der Expedition zur Belliora, berichtet? Daß

Weitere Kostenlose Bücher