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Der Smaragdenregen

Der Smaragdenregen

Titel: Der Smaragdenregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurij Kusnezow
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aufgenommen«, raunten die Polizisten, während Tich Zer schon hinter dem Spürhund herhetzte. Sie durchquerten die Stadt, eilten auf den Spuren der Flüchtigen von Haus zu Haus und schlugen dann die Richtung zu den Ruinen des Arsakenschlosses ein.
    Der Fahnder rieb sich im Vorgefühl des Erfolges bereits die Hände. Für das Auffinden des Belliorers war eine Belohnung von tausend Münzen ausgesetzt.
    Rasch-Ki zerrte seinen Herrn zielstrebig über Steine und durch dorniges Gestrüpp hinter sich her. Tich Zer schaffte es kaum, seine Augen vor den peitschenden Zweigen zu schützen. Die Kratzer und Beulen, die er sich einhandelte, waren schon bald nicht mehr zu zählen.

    Gleich darauf erreichten sie Buschwerk, und der Spürhund begann sich ratlos im Kreis zu drehen – hier gab es zu viele Spuren. Schließlich wählte er die frischeste aus und jagte weiter.
    Zum Glück für Chris und seine Begleiter hatte Rasch-Ki die Spur des Puschels Gou aufgenommen, der geraden­wegs in die Wüste von Rameria geeilt war, um Ilsor zu holen. Mit Tich Zer im Gefolge, schlug nun der Hund den gleichen Weg ein.

    Natürlich fiel es dem Fahnder nicht leicht, dieses Tempo mitzuhalten. Als sie fünf, sechs Kilometer hinter sich gebracht hatten, legte er eine kurze Rast ein, um zu verschnaufen. Nur mit Mühe konnte er seinen Hund bändigen, den es unaufhaltsam vorwärts zog.
    Tich Zer glaubte inzwischen fest daran, daß der Junge in die Wüste geflohen war. Er triumphierte. Jetzt würden sie den Belliorer sehr schnell finden, denn wo sollte er sich dort verstecken? Vom Hubschrauber aus war ein Mensch kilometerweit zu sehen.
    Bald darauf trafen auch die übrigen Polizisten ein, die bei der Hatz zurückgefallen waren. Der Fahnder ließ sich über Funk mit Tin Arg verbinden und meldete, daß die Spur in die Wüste führte. Er bat darum, sämtliche Hubschrauber dorthin zu entsenden und ihm selbst einen Geländewagen zu schicken.
    Nach einer halben Stunde wurde die Verfolgung wieder aufgenommen. Rasch-Ki jagte voran, der Geländewagen mit den Polizisten hinterher.
    Der Puschel Gou ahnte nicht, daß er verfolgt wurde, rannte aber dennoch, was seine Pfötchen hergaben: Er wollte möglichst schnell zu Ilsor. Vom Hubschrauber aus war er nicht zu erkennen, denn sein Fell hatte jetzt die Farbe des Sandes angenommen. Und überhaupt – wer achtete schon auf ein kleines Tierchen, wenn man doch nach einem Jungen Ausschau hielt! Deshalb blieb die Suche in der Wüste den ganzen Tag über erfolglos.
    Erst gegen Abend langte der Puschel am Bergwerk an, in dem Ilsor arbeitete. Es war ein riesiger Tagebau, wo die Bagger unaufhörlich Erz brachen und auf Transportbänder legten. Das Erz wurde nach oben befördert und dort sortiert. Waren sogenannte Strahlensteine darunter, wurden sie auf große Luftschiffe verladen und in die Stadt gebracht. Die Steine aber dienten als Energiequelle in allen Bereichen der Technik. Auch die Laterne, die die Puschel für Chris besorgt hatten, wurde davon gespeist.
    Die Arbeit im Bergwerk war schwer und gesundheitsschädigend, deshalb wurde sie nur von Arsaken ausgeführt. Aber auch sie taten es kaum freiwillig, so daß man hauptsächlich Männer dorthin schickte, die sich den Menviten gegenüber aufsässig verhalten hatten. Den Besitzern des Bergwerks freilich war es egal, wer hier schuftete. Im Gegenteil, sie hielten die Zahl der Arbeiter geheim, um weniger Steuern zahlen zu müssen.
    Ilsor und den anderen Arsaken von der »Diavona«, die sich vor der menvitischen Polizei verstecken mußten, war das nur recht. Einen besseren Zufluchtsort konnten sie nicht finden. Obwohl sie alle hervorragende Techniker waren, die sich sogar mit Raumschiffen auskannten, verrichteten sie hier einfachste Tätigkeiten. So blieben sie am ehesten unbemerkt.
    Gou, hinter einer Steinhalde versteckt, wartete auf das Ende des Arbeitstages. Es wurde schon dunkel, als Ilsor mit einer Gruppe anderer Männer zum Dusch- und Umkleideraum ging. Der Puschel schlich unauffällig an Ilsor heran und zupfte ihn mit den Zähnen am Hosenbein. Als der Arsak das Tierchen bemerkte, war er verblüfft, denn die scheuen Ranwische mieden ja die Menschen. Gou sprang ein Stück zur Seite, setzte sich auf und sah Ilsor aus seinen Perlenäuglein unverwandt an. Endlich bemerkte der Arsak den matt glänzenden Gegenstand an seinem Hals. Er trat vorsichtig näher. Trotzdem wurde Gou zu einem kleinen starren Bündel.
    »Hab keine Angst«, sagte Ilsor lächelnd, »ich tu dir

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