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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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lächelnden Papstes. Der Vorgänger des jetzigen. Inzwischen weiß man, dass er ermordet wurde. Wie zu Zeiten der Borgias. Die Kurie des Vatikans hat ihn mit Mafia, Loge P2 und der CIA, also letztlich im Interesse der Wall Street, ermordet, weil er die Machenschaften des Vatikans nicht mehr hinnehmen wollte. Die Geldwäschegeschäfte der Mafia durch die Vatikanbank, die Morde des Octopus Dei und so weiter.”
    “Ich glaube, ich möchte gar nicht mehr wissen. Harry hat Lambert erpresst?”
    “Lambert oder Neuhaus. Sie haben ihm das Geld gegeben. Für sie war es nicht viel. Dann haben sie Profis auf ihn angesetzt, um rauszukriegen, ob Harry allein spielt oder noch andere Leute informiert sind. Nachdem ihnen klar war, dass er solo arbeitet, wollten sie ihn umbringen. Der erste Versuch ging schief. Harry ist entkommen und hat mich um Hilfe gebeten. Der zweite Versuch war ein Volltreffer. Sie haben die Gelegenheit genutzt, um mich als Harrys Mörder zu präsentieren. Leider habe ich nicht auf die Polizei gewartet. Ich nehme an, dass meine Flucht einige Leute etwas nervös macht. Wie sehr, sieht man schon daran, dass sie einen völlig Unschuldigen wie Wolfram umgebracht haben. Er hatte mit der Geschichte überhaupt nichts zu tun. Aber sie gehen kein Risiko ein. Wolfram kannte mich lediglich. Er war zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Armer Kerl. Auch an seinem Tod bin ich irgendwie mitschuldig.”
    “Würde ich nicht sagen. Sie konnten es nicht ahnen.”
    “Ich hätte es ahnen müssen. Ich hätte diese Gangster nicht unterschätzen dürfen. Ich war nicht sehr professionell.”
    “Und was passiert jetzt?”
    “Wäre ich an der Stelle von Neuhaus, Veighans oder ihrer Hintermänner, würde ich Lambert aus dem Verkehr ziehen. Kein Lambert heißt: Keine Verbindungen zwischen Nihoul, Dutroux, Mafia und ihnen. Und alles auf mich abwälzen. Ich gebe einen hervorragenden Sündenbock ab.”
    “Und die Polizei? Sie haben jetzt die Fotos und können beweisen...”
    “Nicht meine Unschuld. Ich kann lediglich die Verbindung zwischen Nihoul und Lambert beweisen. Das nützt mir nichts. Außerdem haben Neuhaus und seine Hintermänner bestimmt ihre Leute in der Polizei oder bei der Staatsanwaltschaft.”
    “Was bleibt noch? Die Presse?”
    “Die deutsche Presse vergessen wir lieber. Aber die internationale Presse könnte helfen. Kleber muss mich in Kontakt mit diesem Kordaat bringen. Außerdem habe ich einen Draht zur Washington Post.”
    Der Schnee an der belgischen Grenze war getaut. Durch spritzenden Matsch fuhr Gill über das Kopfsteinpflaster in Klebers Straße.
     
    DORTMUND. Alexas Wunden waren gesäubert und verbunden. Man hatte ihr eine Vitaminspritze gegeben und den dringlichen Rat, wenigstens ein paar Tage zur Beobachtung im Krankenhaus zu bleiben. Natürlich hatte sie ihn ausgeschlagen. Jetzt schlüpfte sie in die Kleidung, die der verlegen an die Decke blickende Kolleck aus ihrem Haus geholt hatte.
    “Wir hatten die Streifenwagen an ungünstigen Standorten und konnten die Autobahn nicht rechtzeitig abriegeln...”
    “Das haben Sie mir jetzt schon zum fünften Mal erzählt. Ich habe es begriffen. Ich mache niemand einen Vorwurf.” Alexa musste sich aufs Bett legen, um sich in die knallenge Jeans zu schieben. “Einen menschlichen Panzer wie diesen Drecksack habe ich noch nie gesehen. Weiß man schon, wer er ist? Beziehungsweise war?”
    “Es wird mit höchster Dringlichkeit daran gearbeitet. Wir wären zu spät gekommen...”
    “Das seid ihr, verdammt, Kolleck! Es ist vorüber. Wenn jemand rumjammern darf, dann ich.” Alexa stellte sich mit nacktem Oberkörper direkt vor den bulligen Mann. “Was ist denn so interessant an der Decke? Oder ekelt sie mein zerschundener Körper an?”
    Kolleck errötete und schaute Alexa in die Augen. “Bestimmt nicht. Es ist... wenn ich so sagen darf... äh... ein perfekter Körper.”
    “Das hört ein Mädchen gern. Besonders, wenn er nur aus blauen Flecken und Abschürfungen besteht.” Sie zog ein Jeanshemd und eine Pilotenjacke an und schnürte ihre Turnschuhe. “Diese Jacke habe ich mindestens drei Jahre nicht mehr angehabt.”
    Kolleck kniete sich vor sie hin und schnürte den zweiten Schuh. “Ich wusste nicht, was ich bringen sollte. Sie haben wirklich einen gutsortierten Kleiderschrank. Ich dachte, Jeans und so was sind am bequemsten. Na ja, wahrscheinlich nicht für eine Frau.”
    “Es ist perfekt. Fahren Sie mich nach Hause.”
    Kolleck erhob sich und zog aus

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