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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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seiner Manteltasche Alexas Smith & Wesson. Er reichte ihr die Pistole. “Die wollen Sie bestimmt wieder haben. Eigentlich müssten wir sie behalten, bis die Untersuchung abgeschlossen ist. Aber Sie hängen bestimmt an der Waffe. Auch wenn sie Sie im Stich gelassen hat.”
    Alexa nahm die Pistole erfreut in die Hand. “Sie hat mich nicht im Stich gelassen. Ich habe nicht aufgepasst.”
    Sie verließen das Unfallkrankenhaus und stiegen in Kollecks Auto. Das Funkgerät blinkte.
    “Ich will nur kurz...”
    “Natürlich.”
    Kolleck meldete sich. Ein Mitarbeiter der Spurensicherung berichtete ihm: “Es ist der BMW. Er verliert dasselbe Ölgemisch, daß wir an den Tatorten sichergestellt haben.”
    Alexa wurde aufmerksam. “Ihr habt den Wagen gefunden?”
    “Ja. Oder besser gesagt, Wilcke hat ihn gefunden. Er hat alle Fahrzeuge sicherstellen lassen, die auf dem Grundstück von Danners Puff standen. Wilcke hat wirklich einen Riecher! Damit dürfte klar sein, dass Danner in die Morde verwickelt ist. Vielleicht hat er diesen Gill von Tatort zu Tatort chauffiert. Jedenfalls wird Anklage gegen ihn erhoben.”
    “Ist der Wagen auf ihn zugelassen?”
    “Natürlich nicht. Ein Leihwagen, den irgendein Schneider vor zwei Wochen gemietet hat. Schneider! Wirklich ein seltener Name! Ein Strohmann, oder Danner hat das Auto mit falschen Papieren gemietet. Dieser Zuhälter hat einen netten Fuhrpark! Nach unseren Unterlagen fehlen ein Ferrari und ein Mercedes, die alle auf seine Firmen zugelassen sind.”
    “Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass an dem Fall etwas faul ist. Glauben Sie, Danner ist so dumm, den Wagen bei sich zu parken, wenn er Gill bei den Morden geholfen hat? Außerdem hat er doch genug eigene Autos. Zur Not könnte ein Typ wie Danner ein Auto stehlen.”
    “Ist doch nicht das erste Mal, dass wir einen Täter wegen strafbarer Blödheit überführen.”
    “Stimmt auch wieder... Haben Sie eine Zigarette?”
    “Im Handschuhfach müssen welche liegen.”
    Alexa zündete sich die erste Zigarette seit vielen Stunden an. Der Rauch biss in ihre Lunge. Sie musste husten. Sie fuhren schweigend nach Süden.
    “Wäre ich nicht von diesem Grizzly gekidnappt worden, hätte ich Sie verführt, Kolleck.”
    Kolleck konzentrierte sich noch stärker aufs Autofahren.
    “Machen Sie keine Scherze mit einem alten Mann. Warum sollte eine attraktive Frau wie Sie etwas mit mir anfangen wollen?”
    “Ich mag Männer wie Sie.”
    “Was ist daran zu mögen?”
    “Sie sind intelligent und ein hervorragender Kriminalist, der von seiner Arbeit besessen ist. Sie sind kompetent und selbstsicher und scheinen nur für ihren Job zu leben. Sie lassen nicht viel an sich heran, sind aber noch nicht restlos zynisch. Und Sie sind mir gegenüber immer etwas unsicherer als bei anderen Kollegen. Sie überspielen es zwar sehr gut, aber eine Frau spürt, wenn jemand sie begehrt. Leider sind Sie zu schüchtern, um einen Annäherungsversuch zu machen. Aber Frauen lieben schüchterne Männer.”
    “Alles, meine geschiedene Frau, meine Kinder, meine Freunde - soweit ich noch welche habe - sind unwichtig im Vergleich zu meinem Job. Da haben Sie recht. Ich war kein guter Ehemann, ein miserabeler Vater und ein schlechter Freund. Wenn aus meinem Umkreis jemand mit einem Problem zu mir kam, habe ich ihn ausgelacht. Ich habe ihm von dem Tatort erzählt, an dem ich gerade gearbeitet habe. Ich habe ihm erzählt, wie der Mörder sein Opfer ausgeweidet hat oder was erwachsene Menschen mit ihren Kindern oder ihren Frauen anstellen. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen mich nicht mit ihren Lächerlichkeiten belästigen. Ich habe mich wie ein Arschloch verhalten, bis ich alles verloren hatte. Meine Tochter und mein Sohn schicken mir nicht mal ‘ne Geburtstagskarte. Ich existiere nicht für sie. - Schüchtern? Nein, schüchtern bin ich nicht. Aber ich lasse niemanden mehr näher als auf Armlänge an mich ran. Auch Sie nicht. Geben Sie mir auch ‘ne Zigarette.”
    Alexa zündete ihm eine an und schob sie ihm in den Mund. Dabei strich sie leicht über seine Unterlippe. Kolleck erzitterte innerlich.
    “Ich war im Funkraum. Ich habe alles mitgehört. Ich war nicht in der Lage, Sie zu beschützen. Wären Sie weniger gut in Form, hätte ich Ihre Leiche auf Spuren untersuchen müssen.”
    Alexa sehnte sich nach einem heißen Bad und einem männlichen Körper. “Sie haben getan, was Sie konnten. Ihre Schuldgefühle sind unangebracht. Das wissen Sie. Sie quälen sich,

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