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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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seinem Stiefel richten und zog mit einem Finger den Zündschlüssel aus dem Auspuff. Er öffnete die Fahrertür, setzte sich und schob den Schlüssel in die Zündung. Ein hartes, junges Gesicht starrte durch das Seitenfenster. Die Tür wurde aufgerissen. Ein kräftiger Mann mit Sommersprossen packte Gill. Hinter ihm stand ein weiterer Mann. “Polizei. Steigen Sie sofort aus. Sie sind vorläufig festgenommen.”
    Eine schnelle Bewegung aus dem Unterarm, und Gill knallte dem Polizisten die Knöchel der linken Faust auf den Nasenrücken. Der Polizist torkelte zurück, fiel gegen seinen Kollegen. Gill war klar, dass der Golf nicht anspringen würde. Wahrscheinlich hatten sie den Verteilerfinger abgezogen. Blitzschnell sprang er aus dem Auto. Mit der Glock hielt er die beiden Unglücksraben in Schach. Er streckte die linke Hand aus. “Handschellen.”
    “Hör mal Chef, wenn du mir jetzt deine Wumme gibst, vergess ich dein Ausrasten. Wenn du mit uns kommst”, sagte der Polizist mit der blutenden Nase. Der andere schaute Gill ängstlich an. Auf seiner Glatze bildeten sich Schweißperlen. Er hatte, wie sein Kollege, Uniform an: spitze Stiefel, Jeans, Holzfällerhemd und kurze Jeansjacke.
    Jungbullen mit einem Clint Eastwood-Poster an der Wand. Wahrscheinlich haben sie alle Folgen Miami Vice auf Video, amüsierte sich Gill.
    “Mach keinen Fehler. Es ist nichts Schlimmes, weshalb wir dich mitnehmen wollen. Wir brauchen nur deine Zeugenaussage. Keine große Sache. Du bist ganz schnell wieder draußen._
    “Die Handschellen. Dass ihr dumm seid, heißt nicht, dass ihr sterben müsst.”
    Gill hielt die Waffe dicht am Körper, damit kein zufälliger Passant sah, was hier abliefdas LenkradDer Glatzkopf griff an seinen Hintern. Natürlich. Wie im Kino. Er reichte Gill die Stahlfesseln.
    “Stellt euch gegen das Auto. So wie ihr es mit kleinen Dealern macht. Wie bei Miami Vice.”
    Sie stellten sich breitbeinig gegen den Golf, die Hände auf dem Dach. Gill nahm ihnen ihre Dienstwaffen ab und steckte sie in seine Jacke.
    “Einsteigen. Auf die Vordersitze und die Hände nach vorn aufs Lenkrad. Die Cowboys stiegen umständlich ein, legten die Hände ans Lenkrad. Gill ließ sie sich durch das Lenkrad aneinander fesseln. Um sich zu befreien, mussten sie es abreißen. Er wollte gerade die Tür schließen, als die blutige Nase sagte: “Das hier ist demütigend genug... Könnten Sie nicht unsere Waffen dalassen? Wir kriegen so schon satt Ärger. Wenn wir den Waffenverlust melden, sind wir erledigt.”
    Glatzkopf: “Wir müssen sie aus eigener Tasche bezahlen. Weißt du, was wir im Monat verdienen?”
    Gill sah in das mitleideregende Gesicht. “Ich hab Brenner nicht umgebracht. Sagt eurer Chefin... Bloch heißt sie? Sagt ihr, ich melde mich bei ihr. Aber ich geh nicht in Untersuchungshaft, während ihr Cowboys eure Viehherden über die wenigen Spuren treibt, die meine Unschuld beweisen.” Er zog den Zündschlüssel ab, öffnete den Kofferraum und legte die beiden SigSauer hinein. Den Schlüssel warf er ins Auto.
    “Fahrt lieber nicht. Ihr kriegt Ärger mit den Kollegen von der Verkehrspolizei.”
    “Unheimlich komisch, wirklich. Alles klar, Mann! Danke. Wir sagen es Hauptkommissarin Bloch.”
    Gill stieg in den Opel der Kriminalbeamten. Der Schlüssel steckte. Lange würde er diesen Wagen nicht fahren können. Er musterte die eingebaute Kommunikationstechnik, schaltete alles aus, drückte die Audiokassette in den Recorder zurück und fuhr los. Snoop Doggy Dog schallte durch den Opel.
    Bullen, die Mörder-Rap hören, dachte er und hätte viel für ein Tape mit Billy Fury gegeben.
     
    WITTEN. “Was für ein verfluchtes Gemetzel.” Alexa beherrschte sich mit größter Mühe. Sie hörte Igel in der Toilette würgen und kotzen. Die Spurensicherung in den weißen Overalls hatte mit der Arbeit begonnen. Sie fotografierten, filmten, stellten Fingerabdrücke sicher, saugten Staub und sahen wie eine Putzkolonne aus. Anschließend würden die verschiedenen Substanzen im Labor durch den Chromatographen gejagt. In ihm würden die am Tatort gefundenen Proben so weit erhitzt, bis sie verdampften, und dann die Gase mit Computerhilfe analysiert, um die chemischen Zusammensetzungen zu bestimmen. Die Ergebniskurven verglich der Computer um nicht nur die Substanzen selbst zu identifizieren, sondern auch deren Hersteller.
    Heinz Kolleck, der wuchtige Leiter der Spurensicherung, sah Alexa unnütz herumstehen. Nichts an ihm erinnerte an den Knacki

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