Der Sodom Kontrakt
Illustrierten?”
Gill grinste. “Ob mir das Arbeitsamt die Umschulung zahlt?”
“Sie haben mir das Leben gerettet. Ich bin froh, dass Sie sie umgebracht haben.”
“Sie haben mir auch das Leben gerettet.”
Monika schaute ihn erstaunt an.
“Wenn Sie nicht dabei gewesen wären, hätten sie mich allein erwischt. Die Rumänen hätten sich nicht getrennt, und ich hätte keine Chance gehabt.”
Motorengeräusche kamen rasch näher. Gill stand auf und sah in ihre Richtung. Ein Ferrari jagte rücksichtslos über den Feldweg. Hinter ihm ein Mercedes. Gill trat auf den Weg. Der Ferrari bremste brutal, stellte sich quer über den Weg, um Gill - falls nötig - Deckung zu geben. Gill erkannte Cobra hinter dem Lenkrad. Er nickte ihm zu. Der Mercedes hielt ebenfalls. Karibik-Klaus stieg aus. Er trug helle Jeans, ein T-Shirt, unter dem sich seine mächtigen Oberarme und der Bauchansatz abzeichneten, und Mokassins ohne Socken. Er hatte sich wirklich beeilt. Um seinen Stierhals baumelte eine schwere Goldkette bis auf den Bauch. Die vergaß er nie. Gill gab Monika ein Zeichen. Sie kam hinter dem Busch hervor und schnippte ihre Zigarette weg.
“Auf unserer Strecke waren keine Bullen. Wir sind nur Schleichwege gefahren. Ich wusste nicht, wie viel Wald es hier gibt. Zum Glück hat Cobra einen untrüglichen Orientierungssinn. Was ist eigentlich los...?”
Gill flüsterte mit ihm, gab ihm einen schnellen Abriss der Ereignisse. Klaus öffnete die hintere Tür und ließ Monika einsteigen. Dann ging er zu Cobra und gab ihm Anweisungen. Gill setzte sich auf den Beifahrersitz. Klaus stieg ein, wendete und setzte den Mercedes so nahe wie möglich an den Wegrand. Der Ferrari schoss an ihnen vorbei.
“Falls was ist, kann Cobra uns den Weg freirammen.”
“Du bist wirklich ein Snob. Einen zweihunderttausend Mark-Ferrari als Rammbock - das hat Stil.”
“Zu leicht. Ein S-Klasse-Mercedes wäre sicher besser. Aber das macht Cobra mit Tempo wett.”
Klaus tastete im Handschuhfach und holte eine Flasche Cutty Sark heraus. Er reichte sie nach hinten. Monika nahm die Flasche. “Wir müssen irgendwann noch mit Schampus anstoßen. Eine Frau, die ihrem Vergewaltiger den Schwanz abschneidet, ist eine Lady für mich. Eine wirkliche Frau. Respekt.”
Monika nahm einen Schluck und reichte die Flasche Gill. “Ohne Gill hätte ich nicht...”
Klaus lachte kurz auf. “Ach, erzählen Sie mir nichts über diesen Versager. Der war noch nie in der Lage, seine Hasen zu schützen. Halten Sie sich besser an mich, wenn Sie ein ruhiges Leben führen wollen.”
“Ein ruhiges Leben? Ihnen sieht man den Zuhälter hundert Meter an.”
Klaus lachte schallend. “Was ist das denn für eine Raupe? Sehe ich etwa wie ein Heiermannloddel aus? Sag du auch mal was, Gill. Verteidige deinen Freund.”
“Ich hoffe, dein Fuhrpark ist nicht verwanzt.”
Klaus machte auf beleidigt. “Ich würde meine Partie jedenfalls nicht von Balkanesen umsonst ficken lassen.”
“Spar es dir. Sie haben bezahlt, teuer bezahlt.”
“Und ihr Seelenheil verloren. Rumänen? Das ist doch bei Transsylvanien. Du musst ihnen einen Holzpflock durchs Herz jagen. Sonst kommen sie wieder...”
“Aber ohne Schwanz.”
Sie schwiegen und fuhren in den neuen Tag. Monika ließ sich in die Polster zurücksinken und versuchte sich zu entspannen. Gill rauchte und nahm gelegentlich einen Schluck aus der Flasche. Die Rückleuchten des Ferrari waren blutrot.
Nach zwanzig Minuten waren sie in Bommern. Klaus bog vom Nachtigallenweg ab in eine Straße der Besserverdiener. Monika zeigte ihm den Weg. Cobra hatte sich hinter sie gesetzt. Sie bogen in eine Einfahrt ein und hielten vor einer Garage.
“Bitte kommen Sie noch mit rein... Mein Mann... Ich weiß nicht, was ich ihm erzählen soll. Ich habe keine Lust, mich mit ihm auseinander zusetzen...”
Klaus sah Gill an.
“Außerdem habe ich noch was für Sie. Von Harry. Eine Mappe. Sie lag in seinem Wagen.”
Gill nickte. Sie stiegen aus. Klaus ging zu Cobra und sprach mit ihm. Cobra blieb im Ferrari sitzen. Monika ging voran - eine steinerne Gartentreppe neben der Garage hinauf. Das Garagendach war mit gepflegten Rasen bewachsen und ging in einen Garten über. Monika schloss die schwere Eichentür auf. Über Marmorfliesen gingen sie auf eine Rundtür zu. Sie hatten sie fast erreicht, als sie von innen aufgerissen wurde. Ein blonder Mann mit stechenden Augen und erstaunlich perfekt gesprayten Frisur stand vor ihnen. Er war sichtlich
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