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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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und warf sie gesichert in die äußerste Ecke der Hütte. Der nervenzerfetzende Krach der Schüsse legte sich betäubend auf die Ohren. Kordit zog durch den Raum. Das Atmen wurde schwer. Er schaute auf die Rumänen. Kein Zweifel. Tote Augen starrten ihn aus dem Jenseits an. Er schoss zur Sicherheit beiden noch eine Kugel in die Stirn. Man hat schließlich schon Pferde kotzen sehen. Er ging zu Monika. Sie sah ihn verängstigt an und zitterte heftig.
    “Es ist vorbei. Beruhigen Sie sich. Es ist vorbei. Niemand kann Ihnen mehr was tun.” Behutsam streichelte Gill ihr übers Haar. Sie zuckte entsetzt zusammen. “Bleiben Sie ganz ruhig. Ich nehme Ihnen jetzt den Knebel aus dem Mund und mache Sie los. Aber Sie müssen sich beruhigen.”
    Gills Stimme und das sanfte Streicheln zeigten Wirkung. Ihr Zittern ließ nach. Gill löste den Knebel. Schluchzend atmete sie tief durch. Ihre Hände waren mit Stacheldraht gefesselt. Auf der Brust und am Hals hatte sie Schnittwunden. Sie weinte.
    “Ich muss eine Zange holen, sonst tue ich Ihnen weh. Ich lasse Sie nur ein paar Sekunden allein. Ich komm sofort wieder.”
    Monika sah auf die Leichen. Sie wusste genau, sobald Gill die Hütte verließ, würden sie aufstehen und sie erneut quälen. “Bitte... gehen Sie nicht...”
    Sie stand unter Schock. Gill strich ihr eine Minute sanft über das Haar, dann ging er schnell hinaus. Er sog die kalte Luft tief in die Lungen und genoss jeden Tropfen, der erfrischend auf sein Gesicht klatschte. Er ging in die Werkstatt. An einer Wand hingen Zangen, Hämmer, Schraubenzieher. Er nahm eine Kneifzange. Er schaute den Rumänen an, der wieder zu sich gekommen war und ihn anstarrte. Gill trat neben ihn schoss ihm in beide Beine. Der Mann krümmte sich vor Schmerzen.
    “Falls du es bis in die Karpaten schaffst, sag deinen Securitate-Freunden, dass wir auf euch warten.” Gill löste die Beinfesseln. “Ich würde bald loskriechen. Es ist ein weiter Weg nach Bucuresti.”
    Der Mann rollte sich durch eine Öllache zur Wand und zog die schmerzenden Beine an. Gill betrachtete ihn kalt: Er wusste nicht, wie viele Menschen dieser Scheißkerl getötet und gefoltert hatte, aber er wusste genau, was mit ihm und Monika geschehen wäre. In seinem Leben hatte er zu viele Hyänen der Schlachtfelder erlebt, um noch eine winzige Spur Mitgefühl für sie zu haben. Diese Kreaturen standen weit unter jedem Tier. Aus purer Freude und degenerierten Trieben handelten sie, um ihre Macht zu genießen. Es war derselbe Menschenschrott, der im 3. Reich die KZs betrieben hatte, in Afrika dem feindlichen Stamm die Beine absägte, sich in Soldiers of Fortune in Kleinanzeigen als Scherge anbot oder auf Borneo die letzten Nomaden im Auftrag der Holzfirmen ausrottete.
    Es war noch nicht so lange her, da hatten sie für ihren geliebten Conducator geschlachtet und gefoltert, ihm Kinder zugeführt, deren Blut er saufen konnte. Ihre westlichen Vettern verbrämten ihren Sadismus gern mit Patriotismus, wenn sie Unbekannte mit Benzin übergossen und anzündeten. Es waren Angehörige der internationalen Rasse namens Mordgesindel. Täglich wurden es mehr. Krisen und Katastrophen war ihr Nährboden. Träume, Hoffnungen und Leiden ihrer Opfer beeindruckten sie nicht, solange sie nur brutal und rücksichtslos ihre ekelhaftesten Bedürfnisse befriedigen konnten. Ihre Seele war ein Vakuum, in dem das Böse lebte. Früher hatte Gill sie gehasst, heute waren sie einfach nur ein gefährliches Ärgernis, das er aus dem Weg räumte. Es war Monikas und sein Glück gewesen, dass diese keine hochklassigen Profis waren.
    Gill holte eine Ampulle und eine Spritze aus seiner Tasche. Er zog die Flüssigkeit auf und spritzte sich das schmerzstillende Mittel in einen Armmuskel. Er nahm seine Tasche, eine Zange und ging in die Hütte zurück. Vorsichtig durchschnitt er den Stacheldraht um Monikas Hände. Dann ging er wieder in die Regennacht hinaus und zündete sich eine Reval an. Er sah den Rumänen den Fußweg entlang auf die Büsche zukriechen. Er hatte sich des Knebels entledigt, fluchte und jammerte vor sich hin.
    Gill erwartete unsicher eine menschliche Regung in sich zu fühlen. Etwas Mitleid. Auch er war einmal ein Baby gewesen, und seine Mutter hatte ihn zärtlich geliebt. Aber es kam nichts. Er empfand absolut nichts für diesen Menschen. Er sah dem Verwundeten zu, wie man einem Wurm zusieht, der über eine Terrasse kriecht. Dann ging er in die Hütte zurück.
    Monika stach mit einem Messer auf die

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