Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sodomit

Der Sodomit

Titel: Der Sodomit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
Vom Netzwerk:
als ein spannendes Experiment für ihn zu werden. Viel mehr.
    Dávid hatte er damals auch sein Herz zugeworfen und der Junge fing es federleicht auf, küsste und herzte es und starb für seinen Leichtsinn.
    Statt Josias von sich zu schieben, schlang er die Arme noch fester um ihn. Sie waren versessen darauf, endlich wieder einen Menschen auf diese Weise halten zu dürfen.
    Sein Kinn berührte die frisch geschorene Kopfhaut, von der zart der Seifenduft strömte.
    Lass ihn los!,  befahl sein Gewissen.  Sieh das in ihm, was er ist: ein Experiment!
    Ein Mann, duftend, warm und anschmiegsam in seinem Arm. Endlich wieder. Josias durfte nichts von Mihálys Sehnsüchten erfahren, die sich viel enger um die verspannten Schultern und den krummen Rücken schlangen, als es Arme aus Fleisch und Blut vermochten.
    Nur halten.
    Nur nah sein.
    Nicht mehr.
    Obwohl Josias nackt war.
    Obwohl er duftete und seine Haut dabei war, Mihálys Finger zu verführen.
    „Du schmust mit mir.“ Von unten traf ihn ein skeptischer Blick. „Das machen Männer nur mit Frauen.“
    Gott im Himmel! Mihály ließ die Arme sinken. „Unsinn. Ich wollte dich nur trösten.“ Nun waren es seine Wangen, die brannten. „Deine Angst hat mich gerührt und in Extremfällen kann eine Umarmung hilfreich sein.“ Arztmiene, Gelassenheit, Ruhe, obwohl sich sein Herz zusammenzog.
    Josias sah an sich herunter und wandte sich ab. „Ist besser, ich ziehe mich an.“
    Drückte er gegen seinen Schritt oder was machte die Hand zwischen seinen Beinen?
    „Dass du mich ständig nackt siehst, stört mich.“
    Mihály legte den Kleiderstapel auf die Pritsche. Es war Zeit für ihn, zu gehen. Keinen Tag kannte er diesen Mann und schloss ihn bereits in die Arme. Nackt! Packte ihn die Geilheit mit solcher Macht?
    Josias ließ die Schultern hängen. „Kann ich hochkommen, wenn ich hier fertig bin?“
    „Ich habe viel Arbeit.“ Es war zu früh, ihn den Leuten zu zeigen. „Bleib hier und ruhe dich aus.“
    „Und essen?“
    „Sagtest du nicht, es wäre unwichtig?“ Ihm zog es im Herz, zuzusehen, wie Josias seufzend nickte.
    „Ich habe gelogen.“
    Wieder wollten sich seine Arme verselbstständigen. Auch seine Brust. Von hinten wollte sie sich mit aller Macht an den gekrümmten Rücken lehnen. Der Wunsch wuchs. Sicherheitshalber trat Mihály einen Schritt zurück. „Ich bringe dir etwas.“ Bloß weg von dem Anblick einer schmalen Taille und einem festen Hintern. Gedanklich krallte er sich ins Fleisch, um die Lust eines anderen Mannes tiefer in sich hineinzuschieben.
    Der andere Mann war Josias, der hoffentlich nichts von seinen Gedanken ahnte. Die Umarmung war ihm schon zu viel gewesen.
    Mihály stolperte die Stiege nach oben. Sein Herz holperte, aber er konnte es nicht ändern.
    Das Brot im Kasten war hart, was eine Maus nicht abgehalten hatte, es anzuknabbern. Die kleinen, schwarzen Klümpchen neben dem Brotkasten verrieten den Dieb. Wo war die verflixte Katze?
    Keine drei Schritte unter ihm zog sich Josias an. Mihály fuhr sich über den Mund und spürte die Nässe bereits auf den Lippen. Seine schlanken Beine würden in den engen Hosen gut aussehen. Keine Lumpen mehr, die an ihm herabhingen. Nein, richtige Kleidung. Kam er mit den Nestelbändern zurecht? Sollte er nicht lieber nachsehen und fragen, ob er ihm helfen konnte?
    Hilfe. Die brauchte er auch. Vor seinen Gefühlen, die ihn zurückscheuchen wollten. Die ihm befahlen, dem Mann nicht die Hose anzubinden, sondern vom Leib zu reißen. Die ihm soufflierten, wie wundervoll es wäre, die zartrosa Knospen auf seiner Brust zu kneifen und dabei ein überraschtes, dann lusttrunkenes Stöhnen zu hören.
    Beide Hände musste er auf seine Mitte pressen. Der süße Schmerz anschwellender Lust nahm kaum ab.
    Josias hinter sich spüren, sein prachtvolles Geschlecht drückte an seinen Eingang. Aufhören! Diese Gedanken waren Gift. Ablenken? Josias verhungerte, während sich Mihály nach seinem Schwanz sehnte. Oder seiner Enge. Beides war verlockend.
    Mihály überquerte die Straße. Auch in Saras Schankraum konnte er nicht aufatmen. Sein Körper war angefüllt mit Begierde. Er musste wieder klar im Kopf werden. Der Bucklige trat etwas in ihm frei, das er am liebsten tief in der Hölle vergraben hätte. Aber es ging nicht. Jede Nacht aufs Neue erfuhr er, dass er zu schwach dazu war.
    In einer Ecke saßen zwei junge Männer und flüsterten miteinander. Der eine zeigte zu ihm und seine Augen leuchteten dabei.
    War das Kichern,

Weitere Kostenlose Bücher