Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
stattdessen angefangen haben, über Maßnahmen nachzudenken, um Ghools Vormarsch Einhalt zu gebieten.«
    » Was ist es, was Ihr nicht zeigen wolltet, weil es gar so schrecklich ist, dass man deswegen erstarren müsste?«, wollte Gomlo wissen.
    Lirandil sprach erneut ein paar Worte in der Elbensprache, und auf einmal waren wieder die Orkheere in der Lichtblase zu sehen. Dann aber erschien ein monströses Wesen, ein siebenarmiger Riese mit grauer Haut und zahnlosem Mund. Seine Beine wirkten wie Säulen. Der Großteil seines Körpers wurde von einer messingfarbenen Rüstung bedeckt. Das Schwert an seiner Seite war so lang wie die Boote der Halblinge am Langen See. Seine zweite Waffe war ein gewaltiger Morgenstern.
    Er stand auf einem Kampfwagen, der von riesenhaften zweiköpfigen Hunden gezogen wurde, deren Augen glühten.
    An verschiedenen Riemen hingen Dutzende von klirrenden Waffen, darunter zahllose Wurfringe und Schleuderdolche. Außerdem trug er dort eine Reihe von Taschen, deren Inhalt nicht zu bestimmen war.
    » Das ist Zarton, ein dämonenhaftes Wesen, das Ghool zu seinem Heerführer gemacht hat«, erklärte Lirandil. » Und wer nun glaubt, dass es sich um eine ungeschlachte Bestie handelt, der irrt. Ghool hat die Seelen großer Heerführer beschworen und mit einem Zauber zu einer Einheit verschmolzen. Dieses Wesen ist ein strategisches Genie. Ich habe selbst gesehen, mit welchem Geschick es die Heere der Orks und der Dämonenkrieger zu führen weiß, wenn es in die Schlacht geht. Zarton wird uns ein schlimmer Feind sein, und wir sollten sein taktisches Geschick mehr fürchten als seine rohe Kraft oder die Äxte und Sensenschwerter seiner Orkbanden.«
    Arvan starrte Zarton wie gebannt an, sah, wie dieser monströse Riese seinen gewaltigen Morgenstern durch die Luft schwang und sich der zahnlose Mund zu einem höhnischen Lachen verzog.
    Die Bilder verblassten, die Lichtblase verschwand, und Lirandil steckte den Stein von Ysaree wieder ein.
    » Ich kann Euch jedenfalls nur von Herzen viel Glück auf Eurer Reise wünschen«, sagte Gomlo. » Und ich hoffe, dass Ihr wenigstens einen Teil der Hilfe erhaltet, die Ihr Euch erhofft.«
    » Ich habe in der für Eure Verhältnisse langen Zeit, in der ich nun schon durch die Länder der Kurzlebigen reise, viele Verbindungen geknüpft, von denen ich annehme, dass sie mir nun zum Vorteil gereichen«, sagte Lirandil. » Verbindungen zum Hof des Königs von Beiderland in Aladar, nach Ambalor und sogar zum Dalanorischen Reich, ja, selbst zum versunkenen Zwergenreich und nach Trollheim. Aber es wird vielfach nicht ganz einfach sein, diese Verbindungen in alter Herzlichkeit aufleben zu lassen, denn oft regieren in diesen Ländern nun entfernte Nachfahren jener Herrscher, die ich einst gut kannte. Doch ich will mein Bestes geben.«
    » Euer Weg wird Euch sicherlich auch nach Carabor führen«, merkte Arvan an.
    » Gewiss. Ohne die Flotte von Carabor wird es in dem Krieg, der heraufdämmert, für unsere Sache keinen Sieg geben. Denn nur diese Flotte ist in der Lage, eine Streitmacht von ausreichender Größe rechtzeitig dorthin zu bringen, wo sie b enötigt wird, um sich Ghools Heeren entgegenzustellen.«
    » Was Carabor angeht, habe ich noch einige Fragen an Euch, Lirandil, und ebenso an Euch, Grebu«, sagte Arvan. » Ich will jetzt alles über meine Herkunft wissen. Alles, was es dazu noch zu erfahren gibt und mir bisher verschwiegen wurde.« Sein Blick wanderte von Lirandil zu Grebu und wieder zurück zu dem Elben. » Jede Einzelheit, die Ihr durch die Geistverschmelzung erfahren habt, möchte ich von Euch hören. In mir ist derzeit ein Durcheinander aus Bildern, Stimmen und Dingen, die ich zur Hälfte erkannt habe und die mich zur anderen Hälfte nur verwirren.«
    Lirandil nickte. » Ja, du hast recht, Arvan. Und hätten mich nicht dringende Aufgaben in Anspruch genommen, hätte ich dir längst alles gesagt, was ich weiß. Aber wie du mitbekommen hast, habe ich viel zu tun, und die Zeit drängt, sodass ich mich einer ganz unelbischen Hast befleißigen muss.«
    » Wer sind oder waren meine Eltern?«, fragte Arvan. » Und weswegen haben sie mich in die Hände des Elben-Schamanen Brass Elimbor gegeben?« Arvan wandte sich an Grebu und fuhr ohne Unterbrechung fort: » Und weshalb hat Euer Sohn Dargu mich einst aus Carabor hierher in den Halblingwald gebracht?«
    » Ich denke, die meisten dieser Fragen können hier und jetzt beantwortet werden, nicht wahr?«, ergriff Gomlo für

Weitere Kostenlose Bücher