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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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lachten.
    Aber es war kein befreites, fröhliches Lachen, wie es sonst unter ihnen üblich war. Zu finster waren die Aussichten für die Zukunft. Was Lirandil vorgetragen hatte, war wirklich beängstigend. Und es bedeutete vermutlich nicht weniger, als dass es große Umwälzungen geben würde. Selbst wenn es Lirandil gelang, tatsächlich ein Bündnis gegen Ghool und seine Horden der Finsternis zu schmieden, standen die Chancen, dass dieses Bündnis auch den Sieg davontrug, schlecht. Und falls dies dennoch gelang, so würde danach wohl auch im Halblingwald kaum noch etwas so sein wie vorher. Einen Vorgeschmack auf das, was noch kommen würde, hatten die Kämpfe am Herdenbaum bereits gegeben.
    » Stell dir vor, unserem großen Orkschlächter reicht es nicht, ein heldenhafter Kämpfer zu sein. Nein, er will jetzt sogar das künftige Schicksal Athranors prägen«, spottete Borro und zwinkerte Arvan zu. » Oder habe ich dein Vorhaben jetzt nicht ganz treffend zusammengefasst?«
    Doch Arvan kam gar nicht mehr dazu, ihm zu antworten, denn Zalea ergriff das Wort. » Unser Kontinent kann jeden gebrauchen, der sich um das Schicksal der Völker Gedanken macht«, meinte sie und sah Arvan freundlich an. » Nun erzähl schon, was du wirklich im Sinn hast, Arvan.«
    » Genau das, was ich gesagt habe«, behauptete Borro, dem es nicht gefiel, dass Zalea ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf Arvan konzentrierte. » Er will sich Lirandil anschließen, weil unser elbischer Freund, der alle zwei, drei Generationen hier vorbeischaut und nach dem Rechten sieht, unbedingt auf seine Hilfe angewiesen ist.«
    » Hilfe könnte Lirandil ganz gewiss brauchen«, meinte Zalea. » Nur frage ich mich, ob ausgerechnet Arvan der Richtige dafür ist, Kontakte zu anderen Ländern zu knüpfen und noch rechtzeitig ein Bündnis gegen das drohende Unheil zustande zu bringen.«
    » Die Betonung dürfte dabei sicherlich auf ›rechtzeitig‹ liegen«, meinte Neldo. » Wenn man dem Fährtensucher glauben darf und wie er die Lage einschätzt, zieht tatsächlich ein gewaltiger Sturm über Athranor auf. Uns droht ein Kampf, wie es ihn wahrscheinlich seit Jahrtausenden nicht mehr gegeben hat.«
    Zalea hatte den Blick noch immer nicht von Arvan gewandt. Sie studierte aufmerksam jede Regung in seinem Gesicht. Um ihre vollen Lippen spielte ein hintergründiges Lächeln, und in ihren Augen blitzte es. » Also, ich würde mich so einem Zug anschließen«, sagte sie. » Lirandil weiß, was er tut, und ich glaube, er hat jede Hilfe nötig.«
    » Lirandil schmiedet doch schon jahrhundertelang an diesem Bündnis«, gab Borro zu bedenken. » Seit er die ersten Anzeichen der drohenden Gefahr entdeckt hat– und da waren unsere Großeltern vermutlich noch nicht geboren.«
    » Und was willst du damit sagen, Borro?«, fragte Arvan stirnrunzelnd, dem es unter Zaleas Blick irgendwie unbehaglich wurde.
    » Dass jeder, der mit Lirandil eine Reise unternimmt, alt und grau dabei wird. Der vertrödelt zwischendurch einfach mal ein Jahrhundert, weil er die Sitten irgendeines abgelegenen Stammes irgendwelcher sonderbarer Geschöpfe studieren und deren Sprache erlernen will, und während an dem Elben die Zeit anscheinend spurlos vorübergeht, brauchst du einen Krückstock, um ihm noch folgen zu können, und dein Gesicht ist von Runzeln zerfurcht. Das kriegt man dann auch mit der Magischen Essenz des Baumsaftes nicht mehr glatt.«
    » Im Prinzip hast du recht«, gab Arvan zu. » Aber in diesem Fall liegst du falsch.«
    » Und das sagt ausgerechnet ein Menschling, der noch kurzlebiger ist als wir Halblinge?«, wunderte sich Borro.
    » Lirandil ist in Eile«, erklärte Arvan. » Er weiß, dass er schnell handeln muss, sonst ist es zu spät. Die Bedrohung ist bereits auf dem Weg, und wenn ich ihn richtig verstanden habe, wächst sie so schnell, dass dieses Bündnis jetzt entstehen muss, oder es hat keinen Sinn mehr.«
    » Die Worte ›Elben‹ und ›Eile‹ passen nicht so recht zusammen«, meinte Neldo. » Aber ich glaube, du hast recht.«
    » Vielleicht ist das der Anstoß, den wir brauchen«, sagte Zalea.
    » Der Anstoß wozu?«, fragte Borro, wobei er aber ganz den Eindruck machte, als ahne er bereits, was sie meinte.
    » Der Anstoß, der uns alle dazu bringen könnte, diesen Baum und diesen Wald und sogar dieses Land zu verlassen, um etwas mehr von der Welt zu sehen als Baumschafe, Halblingshäuser und Versammlungsplätze auf den Riesenbäumen.«
    » Du würdest hier eine angesehene

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