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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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anderen Welten. Zu mächtig für euch.« Er blickte ängstlich umher. »Verschwindet jetzt, bevor sie euch sehen. Ich werde nichts sagen. Ganz bestimmt!«
    »Wir haben sie bei der Arbeit beobachtet.« Buncan sprach in geduldigem, beschwichtigendem Ton, um das verängstigte Wesen zu beruhigen. »Sie sind mächtig, aber es ist nur Zauberei.«
    »Nur Zauberei!« Als der bedauernswerte Känguruhmensch aufstand, drückte ihm Squill augenblicklich die Schwertspitze gegen die Rippen.
    »Ich werde nichts sagen«, wiederholte er.
    Der Otter blickte Buncan an, der langsam nickte. Squill wich zurück, jedoch nicht weit. Seine Schwester hielt sich dicht neben ihm.
    »Wir sind Bannsänger«, erklärte Buncan. »Wir sind in Begleitung Mowaras, des Kriegers Wurragarr und vieler anderer, die den Dunklen das Handwerk legen wollen.«
    »Oi. Wir sind bloß auf der Durchreise und 'aben nichts weiter zu tun«, meinte der Otter in sarkastischem Ton.
    Der Känguruhmensch musterte sie einen nach dem anderen, immer noch unfähig oder nicht willens, ihnen Glauben zu schenken. »Ihr seid ebenfalls Zauberer? Ihr kämpft gegen die Dunklen?«
    »Das stimmt«, antwortete ihm Buncan.
    »Nur zu!« Das Wesen sprach auf einmal mit erstaunlicher Heftigkeit. »Müßt sie jetzt aufhalten, sonst erobern sie die ganze Welt. Jeden Ort und alles und jeden. Haltet sie auf!«
    »Genau das haben wir vor, Kumpel.« Mowara plusterte sich auf.
    »Ihr Zauberstil ist uns neu«, bemerkte Buncan, »aber es ist dennoch nichts anderes als Zauberei. Wie der große Hexer Clodsahamp einmal sagte: ›Gegen jede Art von Magie gibt es auch ein Gegenmitteln« Als Neena ihn von der Seite anschaute, wirkte er leicht verlegen.
    Die Finger des Känguruhmenschen wanden sich nervös ineinander, sein dicker Schwanz zuckte hin und her. »Bin schon lange hier. Manchmal lausche ich und erfahre was. Bin gar nicht so dumm. Nein! Droww ist der erste, wenn's darum geht, abscheuliche Entdeckungen zu machen und frevlerische Worte zu lernen. Der erste, wenn's darum geht, Pläne zu schmieden und andere zu rekrutieren. Fängt klein an, mit Käfern. Versetzt Flügel von einem Körper zum anderen. Dann kommen Fische dran.
    Ich erinnere mich noch daran, als wir beide dran waren. Ursprünglich waren's zwei. Jetzt seht ihr nur noch einen. Der andere... wurde weggeworfen.« Vorübergehend versagte ihm die Stimme. »Bin mir nicht sicher, welcher ich war. Nicht sicher, welcher weggeworfen wurde. Ich hatte Glück. Häufig werden beide weggeworfen. Manchmal können selbst die Dunklen den Anblick nur schwer ertragen. Viel Geschrei.« Er schwieg lange Zeit.
    »Ich bin ein ›Erfolg‹ .« Das Wort kam mit solcher Schärfe heraus, daß man damit Eichenholz hätte schneiden können.
    »Muß den Dunklen dienen, allen Mönchen. Aber lebendig. Wäre lieber tot. Gar nicht so leicht, tot zu sein. Man vergißt alles.«
    »Wie heißt du?« fragte Buncan so behutsam wie möglich. Gequälte blaue Augen erwiderten seinen Blick. »Mein Name ist auch tot.«
    »Und wie nennen sie dich?«
    »Cilm. Vielleicht ist das der Name eines meiner beiden Ichs. Vielleicht nicht. Ist unwichtig.« Und mit plötzlich erwachter Hoffnung: »Tötet ihr mich jetzt?«
    »Wir werden dich nicht töten«, erklärte Buncan mit Nachdruck. »Das kann ich nicht.«
    Squill senkte sein Schwert. »Verdammt noch mal, ich kann's auch nicht. Passiert mir zum erstenmal.«
    »Du bist nicht verantwortlich für das... was du bist«, fuhr Buncan fort. »Wir wollen dir oder deinen Freunden kein Leid zufügen.«
    »Habe keine Freunde.« Cilm zuckte schwächlich mit den halb menschlichen, halb känguruhischen Schultern. »Hier gibt es keine Freundschaft. Jeder ist sein eigener Schrecken.«
    Buncan nickte, als habe er verstanden. »Dann hilf uns. Ich bitte dich, unser Freund zu sein. Hilf uns, dem hier ein Ende zu setzen.«
    Der Känguruhmensch blickte skeptisch drein. »Die Dunklen sind so mächtig.«
    »Du ‘ast unsere Macht noch nich kennengelernt, Chef. Warte nur, bis du siehst, wozu wir imstande sind.«
    »Willst du uns helfen?« Buncan bemühte sich, eindringlich zu sein, ohne herrisch zu erscheinen.
    Hartnäckiger Widerstand war offenbar nicht die Sache des Känguruhmenschen. »Bin mir nicht sicher. Weiß... nicht. Ihr wißt ja nicht, was die Dunklen denen antun, die sich zu wehren wagen.« Er zitterte am ganzen Leib. »Will's auch nicht sehen.«
    »Wir passen schon auf uns selber auf«, versicherte ihm Neena im Brustton einer Überzeugung, die ihr

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