Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Pfirsich duftenden Kügelchen zu beachten, die aus den reifen, ovalen Blütenöffnungen hervorschwebten. »Gib's doch zu: Was wir eben vollbracht haben, war aufregend.«
    »Oi, das geb ich gern zu«, pflichtete Squill ihm bei. »Und es wär noch viel aufregender gewesen, wenn wir Mudges CD- Player verloren 'ätten. 'ätte ins Auge ge'en können.«
    »Diesmal probieren wir was Leichteres.« Buncan versuchte, seinen besorgten Freund zu beschwichtigen. »Etwas Einfaches, um zu beweisen, daß wir's können.«
    »Ich dachte, das 'ätten wir eben getan«, wunderte sich Neena laut.
    Buncan zauste ihr das Nackenfell. »Das Gerät wurde vor kurzem durch ein Bannlied meines Vaters aktiviert. Wir müssen ganz bei Null anfangen, etwas Eigenes machen.« Er schien es gar nicht mehr erwarten zu können. »Ich werde mir etwas ausdenken.«
    »Das eben macht mir Sorgen«, murmelte Squill.
    Ohne innezuhalten, drehte Buncan sich um und ging rückwärts weiter. »Bloß einen Zauber, den wir uns ganz allein ausgedacht haben. Wenn er nicht funktioniert, verspreche ich euch, das Thema nie wieder anzusprechen.«
    »Du bist ein Lügner, Bunkies.« Neena klimperte mit den Wimpern. »Aber ich liebe dich trotzdem.« Sie schaute ihren Bruder an. »Was 'aben wir denn schon zu verlieren, Muschelstinker?«
    »Und wenn die Sache nun schiefgeht?« Squill stülpte die Unterlippe vor. »Nich viel, schätze ich. Vielleicht unsere Finger. Unsere Kehlen. Unsere Köpfe.«
    »Ich werd vorsichtig sein«, versicherte ihm Buncan.
    »Wenn's gefährlich wird, unterbreche ich den Zauber, indem ich die Duar weglege. Oder ihr könnt euren Text ändern oder ganz einfach aufhören zu singen. Ihr habt ebenso viel Einfluß wie ich.«
    »Oi, das stimmt.« Squill hatte immer noch Bedenken - er erinnerte sich nur allzugut an die Erzählungen seines Vaters -, aber da ihm Buncan und seine Schwester gleichermaßen zusetzten, gab er schließlich nach.
    Sie gelangten zum Fluß und hielten an. Stromabwärts lag die kleine Flußsiedlung Funkelstrand, wo Squill und Neena, deren Eltern Mudge und Weegee sowie ein bunt zusammen gewürfelter, aber im allgemeinen ganz prima Haufen von Uferbewohnern lebten: andere Otter, Bisamratten, Biber, Königsfischer und andere Wassertiere, ebenso wie diejenigen Einheimischen, die es einfach vorzogen, nahe am fließenden Wasser zu wohnen und dessen Vorzüge zu genießen. Im Moment war auf dem dahinströmenden Wasser kein Schiff zu sehen. Über den Seitenarm, Kurzstumpf genannt, wurde viel weniger Handelsverkehr abgewickelt als über seinen erheblich größeren Verwandten, den tiefen und breiten Tailaroam, der schließlich ins Glittergeistmeer mündete.
    Buncan hatte viele angenehme Nachmittage damit verbracht, mit seinen Freunden in diesen belebenden Gewässern herumzuplanschen und zu tauchen. Sie waren so rücksichtsvoll, ihn nicht zu necken, denn obwohl er für einen Menschen ein ausgezeichneter Schwimmer war, hatte er der Wasserakrobatik selbst der jüngsten, unerfahrensten Otter nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen.
    Der Damm, auf dem sie standen, erhob sich etwa neun Fuß über den Fluß und fiel sanft zum kiesigen Ufer ab. An der Hochwassermarke machten die ausgewachsenen Bäume Unkraut und Sträuchern Platz. Sonnenstrahlen spielten auf dem träge dahinfließenden Wasser, so leicht und mühelos wie ein Messer, das Butter auf einer Scheibe Brot verteilt. Nichts regte sich im Wald am anderen Ufer, wenn gleich die Glockenbäume kontrapunktisch zu denen am diesseitigen Ufer jedesmal tönten, wenn eine Brise über sie hinwegstrich.
    Buncan wählte sich einen bequemen Findling als Sitzplatz, ließ sich nieder und machte die Duar bereit. Er ließ die Beine baumeln, denn darunter fiel die Böschung mehrere Fuß ab. Die Otter beäugten ihn erwartungsvoll.
    »Jetzt bist du dran, Kumpel«, meinte Squill. »Worüber soll'n wir singen?« Neena rückte ihr Kopfband zurecht.
    »Eben hat es ja prima geklappt. Ich dachte, ihr beide laßt euch einfach was einfallen.«
    »Nicht mit mir. Du bist es, der die Welt retten will. Als wenn sie dich darum gebeten 'ätte.«
    Es muß etwas Tiefschürfendes sein, überlegte Buncan. Aber ums Verrecken wollte ihm nichts einfallen. Es war ein schöner Tag, der Fluß floß friedlich dahin, er vermochte keine in den Glockenwäldern lauernden bösen Hexer zu erspähen, und niemand in der unmittelbaren Umgebung schrie um Hilfe. Unter diesen Umständen kam ihm das Bannsingen auf einmal über- flüssig vor.
    Er mußte irgend

Weitere Kostenlose Bücher