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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wirklich nirgends mehr 'intreten, ohne daß man sich Scheiße von den Füßen kratzen muß«, murmelte Squill.
    Der Jagdhund funkelte ihn an. »Was war das?«
    Squill lächelte zuvorkommend. »Ich 'ab gesagt, man 'at's ganz schön schwer 'eutzutage.«
    Der Jagdhund entspannte sich, allerdings nur ein wenig. »Das trifft sicherlich zu, wenn man dabei durchs Moor kommt. Hier kommt niemand her, der nicht muß.«
    »Die Moore ganz zu umfahren, hätte zu lange gedauert«, murmelte Gugelund ehrerbietig.
    »Und dennoch lauern hier vielfältige Gefahren.« Offenbar war der Anführer gesprächig aufgelegt.
    Ein Hund mit einem schwarz und braun gefleckten Gesicht rückte näher. Von seinem Schädel zog sich eine schauerliche Narbe über das ganze Gesicht bis zum Hals, offenbar ein Andenken an einen vereitelten Enthauptungsversuch.
    »Mehr Gefahren, als man meinen möchte«, knurrte er.
    »Zeit ist für uns kostbar«, erwiderte Gugelund lahm.
    »Wir werden euch nicht lange aufhalten.« Der Anführer grinste abscheulich. »Gebt uns einfach alles, was ihr habt.«
    Gugelund schluckte und schien zu resignieren. »Ich habe ein wenig Geld...«
    »Oh, wir wollen nicht nur euer Geld«, erklärte der Jagdhund.
    »Wir werden uns eure gesamten persönlichen Habseligkeiten nehmen, dazu eure Waffen und eure Kleider. Ich persönlich nehme dieses interessante Musikinstrument.« Ein krallenbewehrter Finger deutete auf Buncans Duar. »Außerdem euren Wagen samt Gespann.«
    »Erzähl uns bloß nicht, ihr wollt auch schnell irgendwo'in«, murmelte Neena.
    »Keineswegs.« Der Jagdhund streichelte einer der Zugechsen über die Flanke. Diese ließ die Liebkosung bereitwillig über sich ergehen. »Aber die scheinen ganz schmackhaft zu sein. Wißt ihr, hier draußen im Moor ist der Speisezettel für einen Fleischfresser arg beschränkt, und wir meiden die Städte lieber. Aus irgend einem seltsamen Grund sind die Stadtbewohner entsetzt über unser Auftreten und unsere Erscheinung.« Mehrere Hunde in Hörweite kicherten unangenehm.
    »Eigentlich«, fuhr der Bandit unerbittlich fort, Buncan dabei unverwandt anstarrend, »wirkt ihr ebenfalls durchaus eßbar.«
    »Oi«, meinte Neena halblaut, »da sind wir ja einer 'orde verdammter Kannibalen in die 'ände gefallen!«
    »Und was ist ein Kannibale, meine flockige kleine Vorspeise?« fragte der Hund herausfordernd. »Ein Begriff, der mit allen möglichen absurden, sensationslüsternen Untertönen aufgeladen ist. Vor langer Zeit entsprach es mal der natürlichen Ordnung der Dinge, daß die Warmblüter ihresgleichen verspeisten. Fleisch ist Fleisch. Wir, die wir gezwungen sind, in der naßkalten Tiefe der Sümpfe zu hausen, können es uns nicht erlauben, jemanden zu diskriminieren. Wenn es um den Verzehr geht, sind wir vollkommen demokratisch: Wir fressen jeden.« Er lächelte noch immer.
    »Daher werden wir uns alles aneignen, was ihr besitzt, und euch mit dazu.« Er sah zu den Gerätschaften, die hinten und seitlich am Wagen baumelten. »Es war weitsichtig von euch, gleich die Geräte zu eurer Zubereitung mitzubringen. Dann werdet ihr zumindest in vertrauter Umgebung euer Leben lassen.«
    »Wir werden uns nicht kampflos ergeben!« Squill richtete sich unvermittelt hinter dem Kutschbock auf, den Bogen mit angelegtem Pfeil in Händen. Hinter ihm erhob sich Neena, gerüstet wie er.
    »Na, na, na«, machte der Hund und wich einen Schritt zurück. Seine Gefährten lachten glucksend. »Welch ein Schrecken! Welche Angst! Sollte es möglich sein, daß wir überrumpelt sind?« Er liebkoste die gekrümmte Klinge seines Schwertes.
    »Wir alle gegen drei Früchtchen und ein altes Faultier? Wie sollen wir da überleben? Noch eine Kleinigkeit, ehe wir be- ginnen. Ich möchte die Namen derer kennen, die vor dem Abendessen für unsere Unterhaltung sorgen.«
    »Ich bin Squill, Sohn Mudges. Das 'ier is meine Schwester Neena. Mudge nennt man auch Mudge den Reisenden, Mudge den Eroberer, Mudge den Rächer.«
    »Nie von ihm gehört«, erwiderte der Jagdhund barsch.
    Nun war Buncan an der Reihe. »Ich bin Buncan Ottermoschus Meriweather, Sohn des größten Bannsängers aller Orte und Zeiten, Jonathan Thomas Meriweather.«
    »Diese Namen!« Der Hund schnaubte. »Auch von dem hab ich nie gehört. Für Berühmtheiten haben wir hier im Moor nicht viel übrig.« Er wandte den Blick nach rechts. »Und du? Sprich, Faultier.«
    Der Händler zuckte zusammen. »Ich werde Gugelund genannt. Ich bin ein einfacher Händler in Haushaltswaren

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