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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gugelund hockte steif auf dem Kutschbock. Er konnte nichts tun, um sein gleichmäßig dahintrottendes, begriffsstutziges Gespann auf dem rutschigen, mit Schlaglöchern übersäten Pfad zu einer schnelleren Gangart zu bewegen. Seine Nase zuckte.
    »Ich spüre die Anwesenheit zahlreicher Wesen.«
    Buncan musterte ihn neugierig. »Sie spüren andere Wesen?«
    »Eine Metapher, junger Mann. Fühlst du etwa nichts, um uns herum?«
    »Außer tiefer Niedergeschlagenheit fühle ich nichts.« Er befingerte nervös seine Duar.
    »Keine bedrohliche Ausstrahlung? Kein überwältigendes Gefühl drohenden Verderbens?«
    »Seit wir die Glockenwälder verlassen haben, hat sich da nicht viel verändert.« Das Bellen und Heulen hörte gar nicht mehr auf und übertönte alle anderen Hintergrundgeräusche des Moors.
    »Du magst ja ein Bannsänger sein, oder jedenfalls ein halber«, murmelte das Faultier, »aber deine Wahrnehmung läßt sehr zu wünschen übrig.«
    Wie Ihr Atem, wollte Buncan sagen, wurde aber von Squills lautem Ruf daran gehindert. .
    »Schaut mal, Leute!« Der Otter zeigte wieder ins Dickicht. Diesmal hatte der Otter keine Mühe, unmittelbar vor ihnen ein funkelndes rotes Augenpaar auszumachen. Es näherte sich leicht schwankend dem Wagen. Da Gugelund weder nach rechts noch nach links ausweichen konnte, zog er die Zügel an und brachte das schwerfällige Gefährt zum Stehen. In diesem Moment tauchte der Besitzer der feurigen Augen aus dem Dunst hervor.
    Der Jagdhund war knapp fünfeinhalb Fuß groß, und seine Zähne funkelten im düsteren Licht. Vom Oberkiefer ragten vorspringende Reißzähne herab. Das hündische Schreckgespenst trug ein braungrau gemustertes Hemd und eine Hose, die es in die hohen Stiefel gestopft hatte. Aus der Hose ragte ein kurzer Schwanz hervor, der wie ein Metronom hin und her schwang. Oder wie eine Sichel.
    In der einen Pfote hielt der Hund mit einstudierter Lässigkeit ein Kurzschwert mit ungewöhnlich schwerer gebogener Klinge. Buncan wußte, daß eine Menge Kraft dazu gehörte, eine solche Waffe einhändig zu schwingen. Seine Finger ruhten auf den Saiten der Duar, während er mit den Ottern vielsagende Blicke wechselte. Diese nickten bestätigend, obwohl noch kein Grund zum Bannsingen bestand. Wenngleich der Moorbewohner schrecklich anzusehen war, schien doch keine unmittelbare Bedrohung von ihm auszugehen. Jedenfalls noch nicht.
    Ein zweites Augenpaar tauchte aus dem Nebel auf. Und noch eins und noch eins, immer mehr. Es waren ausnahmslos Hunde, wenn auch von unterschiedlicher Gestalt, Farbe und Größe. Alle waren schwer bewaffnet.
    Der eine, der ihnen gegenüberstand, trug einen mit Eisendornen versehenen Kragen um den Hals. Die Dornen waren spitz zugefeilt. Die anderen hatten normale Rüstungen an, wenngleich Buncan ungewöhnlich viele mit Eisendornen besetzte Beinschienen und Armbänder bemerkte.
    Alles in allem war es ein durchaus unangenehmer Haufen. Es war klar, daß sie sich nicht zum Vergnügen im Moor herumtrieben. Andererseits ließ sich nur schwer sagen, ob sie tatsächlich hier lebten, obwohl ihr Aussehen auf eine Verfassung und einen Lebensstil schließen ließ, wie sie im Moor nur schwerlich schlimmer sein konnten.
    Der Anführer der Meute ging um die Zugtiere herum und baute sich vor den Insassen des Wagens auf. Er musterte sie langsam von oben bis unten, und auf seiner Brust und den dickbepackten Oberarmen spielten Muskeln. Während er glotzte, schlug er sich rhythmisch mit der schweren Klinge seines Krummschwerts gegen die andere Handfläche.
    »Man trifft hier im Moor nicht viele Reisende.« Seine Stimme war ein heiseres Knurren, die Worte zerbröselten am schweren Gaumen wie Kies in einem Steinbrecher.
    »Nicht genug«, witzelte jemand. Die anderen Banditen, die mittlerweile den Wagen vollständig umzingelt hatten, stießen ein drohendes Gelächter aus.
    »Wo wollt ihr hin?« fragte der Anführer.
    »Nach Nordwesten.« Gugelund hatte die Augen niedergeschlagen und wich dem glühenden Blick des Jagdhunds aus, die Zügel seines Gespanns mit den dicken, pelzigen Fingern fest umklammernd.
    »Das ist nicht sehr informativ. Wohin im Nordwesten?«
    »Ist das denn wichtig?«
    »Nein, ich glaube, nicht.«
    Buncan beugte sich vor. »Wir kommen von weit her und haben noch einen weiten Weg vor uns. Wenn ihr Banditen seid, dann sagt es gleich, und wir geben euch unser Geld.« Gugelund wandte sich heftig zu seinem jugendlichen Begleiter um, seine Pupillen weiteten sich.
    »Man kann

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