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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Buncan gereizt. »Squill, ich nehme an, du hattest auch nicht mehr Glück als ich?«
    Der Otter deutete nach rechts. »Eigentlich 'ab ich e'er mit der Eichhörnchen-Bardame dort drüben geplaudert. Die mit den Fellfransen, die ihr gerade bis ans Ohr stoßen. Bei solchen Gelegenheitn wünschte ich mir, ich 'ätte bei den Geschichten meines Vaters besser aufgepaßt. Bei denen, die meine Mutter besser nicht zu 'ören kriegen sollte.«
    Buncan machte ein angewidertes Gesicht. »Und das, während deine Schwester in Lebensgefahr schwebt.«
    »Ach was, die schwebt schon nich in Lebensgefahr, Buncan.« Trotzdem schaute Squill besorgt drein. »Ich meine, was könnte ihr den schlimmstenfalls passieren?«
    »Versetz dich mal in ihre Lage«, riet ihm Buncan.
    Der Otter zuckte die Achseln, wirkte jedoch bestenfalls nur halb überzeugt.
    »Siehst du?«
    Eine schwere Klaue legte sich ihm auf die Schulter. »Es könnte durchaus sein, daß ich im Gegensatz zu dir und deinem Freund erfolgreich darin war, uns einer gewissen Unterstützung zu versichern.«
    Buncans Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Squill blickte das Faultier bewundernd an.
    »'ab mich schon gefragt, wo du gesteckt 'äst«, murmelte er.
    »Ich habe nach einer Lösung für unsere schwierige Situation gesucht. Wir stecken in einer finanziellen Zwickmühle. Wenn wir für angemessene bewaffnete Unterstützung bezahlen, können wir uns kein Transportmittel mehr leisten, mit dem wir unsere Reise fortsetzen könnten, und wenn wir uns letzteres leisten, müssen wir dem Baron allein die Stirn bieten.«
    »Warum suchen wir uns in Anbetracht unserer beschränkten Mittel dann nicht jemanden, der für beide Zwecke gleichermaßen geeignet wäre?«
    »Oi, du ‘ast 'nen Riesen ange'euert!« platzte Squill aufgeregt heraus.
    »Obschon ich von derlei Wesen habe erzählen hören, bin ich doch noch nie einem Vertreter dieser Gattung begegnet.«
    Buncan deutete zum Löwen und dessen Trinkkumpanen hinüber. »Die Schwarzmähne dort drüben könnte eine ganz schöne Last ziehen, aber nicht uns drei samt Vorräten, und der ist hier der Größte.«
    Gugelund beugte sich dicht zu ihm herüber. »Zweifüßer kämpfen; Vierfüßer schleppen. Das entspricht der natürlichen Ordnung der Dinge. Unter den intelligenten Gattungen, die auf allen vieren laufen, haben die meisten eher pazifistische Neigungen, und nur wenige eignen sich auch zum Kämpfen. Aber Ausnahmen gibt es immer. Ich glaube, eine solche habe ich gefunden.«
    »Ein schweres Pferd, das bereit ist zu kämpfen!« rief Squill.
    »Und anschließend trägt es uns alle zusammen schnell und sicher von dort weg.«
    »Nein. Unser potentieller Verbündeter gehört nicht der Gattung der Pferde an.«
    »Wo steckt er?« fragte Buncan.
    »Dies hier ist ein großes Etablissement. Weiter hinten gibt es zahlreiche Boxen und Tröge für vierbeinige Kunden.«
    »Also, wenn's kein Pferd ist«, murmelte Squill verwirrt, »was zum Teufel is es dann?«
    »Kommt mit.« Gugelund glitt von seinem Barhocker. »Ich bin sicher, das fragliche Individuum wird für wenig Geld arbeiten.«
    »Beinahe schon Grund genug, es auf der Stelle zu engagieren.« Buncan folgte dem Händler an der Bar vorbei zur Rückseite der Taverne.
    »Er is doch 'n Kämpfer, wa?« Squill begegnete dieser billigen Offenbarung mit Mißtrauen.
    »Der Barkeeper, mit dem ich gesprochen habe, kennt ihn und meint, er habe schon an vielen Schlachten teilgenommen und sei ein erfahrener Kämpfer. Außerdem ist er groß genug, uns alle samt einiger sorgfältig abgepackter Vorräte nach Nordwesten zu transportieren. Vielleicht weder sonderlich schnell noch bequem, dafür aber wirksam. Das wäre jedenfalls erheblich bes- ser, als zu Fuß weiterzuziehen.«
    »Falls er zusagt.« Buncan versuchte seine Begeisterung zu zügeln. »Talea meint immer, alles, was zu schön scheint, um wahr zu sein, ist es meistens auch.«
    »Sein Name«, fuhr Gugelund fort, »ist Snaugenhutt.«
    »Klingt nich gerade nach 'nem tollen Lautenspieler«, kommentierte Squill zustimmend, als sie durch die Hintertür der Taverne in einen großen, kreisförmigen Pferch hinaustraten.
    Ein hoher Holzzaun umgab das Gelände, das aus festgetrampelter Erde mit frischem Strohbelag bestand. Ein Dutzend Ställe waren halbmondförmig um die Rückseite des Gebäudes herum angeordnet. Zwei Reihen von Trinktrögen bildeten im Freien davor zwei Sternenmuster. In jedem hohen Stallgebäude standen kleinere Schlafplätze zur Verfügung,

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