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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Nähe des Marktplatzes wie auch des Hafens. Von außen wirkte sie elegant, von innen geräumig, die Art Etablissement, die es den angesehenen Bürgern der Stadt erlaubte, sich unter die weniger achtbaren Gäste und Reisenden zu mischen. Ein guter Ort, um sowohl Informationen als auch Unterstützung zu bekommen.
    »Ich hoffe, wir können uns diese verrückte Unternehmung auch leisten.« Gugelund betrachtete mißtrauisch ihren Bestimmungsort. »Das soll nicht heißen, daß ich nicht alles in meinen Kräften Stehende tun würde, um deine Schwester zu retten«, meinte er rasch zu Squill, der in der Nähe stand, »aber ich kann nicht umhin, darauf hinzuweisen, daß unsere Finanzen bereits arg strapaziert wurden.«
    Buncan versuchte, durch eines der Fenster in die Taverne zu schauen. Darin wimmelte es von Stammgästen. Hinten stand ein Piano, an dem sich gerade ein von Flöhen zerbissener Wolf abmühte. Bei den Bardamen waren viele Gattungen vertreten, doch wirkten sie nicht weniger verrufen und kompetent als die Kunden, die sie bedienten. Er und Squill folgten dem Händler nach drinnen.
    Vertreter eines Dutzends Gattungen zechten an Tischen oder belagerten mehrere Bartheken. Die Musik war laut, die Unterhaltungen noch lauter. Alles wirkte... irgendwie kaputt.
    »Vielleicht sollten wir besser woanders hingehen«, schlug Buncan vor, der die Stimme heben mußte, um sich Gehör zu verschaffen.
    »Ich habe mich umgehört.« Das Faultier schlenderte gemächlich zum Eingang. »In einem vornehmeren Eta- blissement würden wir die Art Hilfe nicht finden, die wir suchen. Vielmehr würden wir Gefahr laufen, Freunde des Barons zu treffen.« Er lächelte sanft, und nicht zum erstenmal fragte sich Buncan, was wohl hinter diesem Lächeln stecken mochte. Hinter dem Lächeln hinter der Schnauze, um genau zu sein.
    »An einem noch verrufeneren Ort hingegen wäre auf die Helfer wahrscheinlich kein Verlaß, oder sie würden sich beim ersten Anzeichen von Gefahr davonmachen. Was nicht heißt, daß ich zuversichtlich wäre, irgendwo jemanden zu finden, der für den geringen Lohn, den wir zu bieten haben, bereit wäre, sein Leben aufs Spiel zu setzen.«
    Buncan bekundete mit einem Kopfnicken seine Zustimmung und setzte, als sie den Hauptraum betraten, eine Miene weltläufiger Unbekümmertheit auf, oder was er dafür hielt. Sogleich wurden sie von der erhitzten, lärmigen Atmosphäre mit gerissen.
    Während Gugelund geradewegs auf die Bar zusteuerte, schlenderte Buncan zwischen den Tischen umher, bis sein Blick auf einen ausgewachsenen schwarzmähnigen Löwen fiel. Im Stehen würde ihn die mächtige Raubkatze überragt haben. Breite, muskelbepackte Schultern schauten unter dem Panzer aus schimmerndem Schlangenleder hervor, der an den Rändern mit dicken Fransen verziert war. Der Panzer bedeckte nur die Schultern und den Oberkörper und ließ den flachen Bauch frei. Dazu passende Shorts und hochgeschnürte Sandalen vervollständigten den Aufzug. Ein doppelhändiges Schwert, das Squill überragt hätte, lehnte in seiner Scheide am runden Tisch, an dem sich sein Besitzer entspannte. Im Moment hielt der Löwe gerade einen messingverzierten Holzhumpen von der Größe eines Männerkopfes in Händen.
    »Genau so einen könnten wir brauchen.« Buncan nickte zum Tisch hinüber.
    Squill zottelte ihm unsicher hinterdrein und zupfte am Gewand seines Freundes, »'ör mal, Kumpel, vielleicht sollten wir Gugelund den ersten Versuch überlassen, wa? Der 'at schließlich die größere Ver'andlungs erfahrung.«
    Buncan behielt seine Richtung unerschütterlich bei. »Ich will bloß mal mit ihm reden. Keine Bange, ich krieg das schon hin.«
    Je näher sie kamen, desto größer wirkte der Löwe. Squill murmelte irgend etwas Unverständliches.
    Die Raubkatze hielt den riesigen, überschwappenden Humpen in Händen. Seine hartgesottenen Kameraden, ein Fuchs und ein Wüstenluchs, waren auch nicht gerade Leichtgewichte. Der Wüstenluchs stellte die Ohren in Buncans Richtung, kurz bevor dieser das Wort ergriff.
    »Verzeihen Sie.«
    Die Mähne des Löwen war gekämmt und zu einem dicken Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie raschelte, als ihr Besitzer den vermessenen jungen Menschen aus großen gelben Augen fragend anschaute.
    »Nein«, sagte er ohne zu zögern. Seine Stimme war tief und hallend, als stiege sie vom Grund eines alten Steinbrunnens empor.
    Buncan war verblüfft. »Wie bitte?«
    Ein tiefes Grollen entstieg der Kehle des Löwen. »Ich meine, ich verzeihe dir

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