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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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er mit seinem Horn nach bestem Vermögen auf seine Flanke deutete.
    »Schaut euch bloß mal diese Narben an. Seht ihr die an der Außenseite des Hinterbeins? Hab sie bei der Schlacht von Muuloden abbekommen. Hab ganz allein zwanzig große Raubkatzen in die Flucht geschlagen, während ich zehn schwerbewaffnete Zweibeiner ins Kampfgetümmel schleppte.
    Und die ganz hinten, gleich links vom Schwanz? Die ist von einem beingroßen Katapultspeer, den ich beim Cabbers-Glen- Zwischenfall ins Hinterteil abbekommen habe. Hat mich aber nicht mal langsamer gemacht. Hatte das Schlachtbanner an der Seite hängen.« Einen Moment lang schaute er versonnen drein.
    »Hab damals viele zertrampelt und noch 'nem halben Dutzend den Bauch aufgeschlitzt.«
    »Wir bezweifeln keineswegs, daß Sie über große Kampferfahrung verfügen.« Gugelund vollführte beschwichtigende Gesten. »Dürfte ich Sie fragen, wie lange diese Heldentaten schon zurückliegen?«
    »Wie lange?« Das schwere Lid senkte sich noch ein Stück tiefer. »Keine Ahnung. Mit Daten hab ich's noch nie gehabt.« Sein Kichern mündete in einen rasselnden Husten. Als ihm Speichel aus dem Mund tropfte, schien sogar das tote Stroh davor zurück zu weichen.
    Gugelund hob die scharfkrallige Hand. »Wenngleich unsere finanziellen Mittel... beschränkt sind, brauchen wir professionelle Hilfe. Wenn Sie bereit sind, für den Lohn, den wir Ihnen derzeit bieten können, in unsere Dienste zu treten, werden wir in Zukunft vielleicht noch etwas drauflegen können.«
    Der immer noch schwankende Snaugenhutt straffte sich nach bestem Vermögen und blickte das Faultier an seinem großen Horn vorbei an. »Ihr könnt auf mich zählen. Nicht wegen dem Geld, sondern weil's um die Tugend einer Dame geht.«
    »Sie ist keine Vierbeinerin«, erinnerte ihn Buncan.
    Ein Auge fixierte ihn hochmütig. »Wenn es um die Tugend geht, sind Gattungen bedeutungslos. Es gilt, die Ehre hochzuhalten und die Ritterlichkeit zu bewahren.« Worauf er abermals rülpste, mindestens eine Sieben Komma fünf auf der Rülpser-Skala, und seitwärts kippte. Es war, als sähe man ein großes Schiff langsam durch die Wellen gleiten.
    Als die gewaltige Masse mit einem dumpfen Wumm auf dem Boden landete, wichen die drei Reisenden hastig zurück. Nachdem sie ihre Neugier befriedigt hatten, nahmen die Pferde und Schafe ihre Unterhaltungen wieder auf. Snaugenhutt gab prometheische Schnarchlaute von sich.
    Nachdem- sich das Nashorn so unsanft ins Stroh hatte fallen lassen, riß sich der beschwipste Madenhacker zusammen und flatterte torkelnd auf den komatösen Koloß hinauf. Er landete auf dem halb entblößten Bauch, faltete die Schwingen zusammen und nahm seinen unterbrochenen Schlummer augenblicklich wieder auf.
    Buncan war nicht begeistert über den Anblick. »Da hätten wir sie nun also. Unsere Armee. Neenas Retter. Zum halben Preis.« Er wandte sich an den Händler. »Auch wenn wir nur wenig zu bieten haben, was Besseres müßte sich doch wohl auftreiben lassen?«
    Gugelund schaute zu dem hochgewachsenen Menschen hoch.
    »Ich bin offen für Vorschläge, mein junger Freund.«
    »Wenn wir den aufgeblasenen Kerl bloß irgendwie nüchtern bekommen könnten.« Squill betrachtete den empfindungslosen grauen Fleischhaufen. »Wenn der mal auf Geschwindigkeit kommt, is er groß genug, einigen Schaden anzurichten. Das 'eißt, falls über'aupt noch Geschwindigkeit in ihm steckt.« Er blickte seinen Freund an. »In unserer Lage ist jede 'ilfe besser als keine 'ilfe. Wir könnten den bewußtlosen Burschen auf einen Wagen laden und ihn bergab rollen. Könnten vielleicht Krasvins 'austür damit einrennen.«
    »Wir wissen nicht, ob vor dem Landsitz des Barons ein Berg ist«, gab Buncan geduldig zu bedenken, »Und dieses Gewicht schiebe ich jedenfalls nicht bergauf, und wo sollen wir eigentlich einen Wagen herbekommen?«
    »Wir könnten einen klauen.« Squill lächelte gelassen.
    »Solange er nicht nüchtern ist, können wir nichts machen.«
    Gugelund leckte sich über die Stirn. »Jedenfalls nicht, bevor er aufwacht.«
    »Was ist mit seinem Gefährten?« Buncan deutete auf den leise schnarchenden Madenhacker.
    »Ich könnte ihn aufessen«, schlug Squill vor.
    Buncan sah ihn scharf an. »Ein anderes intelligentes Wesen essen?«
    Der Otter schniefte. »Kommt mir nich sonderlich intelligent vor.«
    »Wir sind nicht zum Essen hier, sondern um Unterstützung zu bekommen.«
    »Die meisten Angehörigen von Snaugenhutts Gattung leben mit einem

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