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Der Sohn des Kreuzfahrers

Titel: Der Sohn des Kreuzfahrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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darüber in Kenntnis setzen, daß der Transport eures Heeres augenblicklich beginnen soll. Die Kosten betragen 20 Goldmark pro Schiff und Tag. Ihr werdet das Geld an die kaiserliche Schatzkammer abführen. Des weiteren werden Wir eine Abteilung Unsterblicher abstellen, die unter dem Kommando des Strategen Ta-tikios Unsere Interessen auf der Pilgerfahrt vertreten wird. Ihr werdet Unseren Abgesandten so ehrerbietig behandeln wie den Kaiser selbst. Habt ihr das verstanden?«
    »Voll und ganz, mein Herr und Kaiser«, antwortete Raimund erleichtert darüber, daß die Angelegenheit endlich zur allgemeinen Zufriedenheit erledigt war.
    »Dann wünschen Wir euch Gottes Segen und einen raschen Sieg über unseren gemeinsamen Feind«, sagte Alexios. »Zieht hin in Unserer Huld.«
    »Pax vobiscum«, intonierten die lateinischen Fürsten.
    Bevor sie sich vom Thron entfernten, sagte der Kaiser: »Laßt Uns euch noch eine letzte Warnung mit auf den Weg geben.«
    »Selbstverständlich, mein Herr und Kaiser«, erwiderte Stephan glücklich. »Euer Rat ist uns stets willkommen.«
    »Die Seldschuken sind hervorragende Kämpfer, und sie kennen keine Furcht«, erklärte Alexios, wieder ganz der listige Feldherr. »Sie kämpfen mit Bögen von den Rücken ihrer Pferde. Immer wieder werden sie Angriffe vortäuschen, um euch mit ihren endlosen Pfeilsalven zu zermürben. Sie werden sich niemals einem direkten Kampf stellen. Laßt euch jedoch nicht dazu verleiten, dies für Feigheit zu halten, denn damit hat es nichts zu tun. Diese Taktik liegt ihnen einfach im Blut.
    Daher raten Wir euch, augenblicklich gegen sie vorzurücken, wenn ihr angriffen werdet. Zwingt ihnen den Kampf Mann gegen Mann auf. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden sie sich eher zurückziehen, als sich euch zu stellen. Sollten sie fliehen, dann dürft ihr sie jedoch auf keinen Fall verfolgen; ihre Pferde sind schneller als eure, so daß sie euch mit Leichtigkeit abhängen können. Auf gar keinen Fall dürft ihr zulassen, daß eure Berittenen vom Fußvolk getrennt werden. Die arabischen Völker sind allesamt geschickte Reiter, und sie können ihre Reihen in kürzester Zeit neu formieren. Nichts liegt ihnen besser, als sich überraschend den Verfolgern wieder entgegenzuwerfen oder die Reiter zu umgehen, um sich über das ungeschützte Fußvolk herzumachen. Außerdem sind sie Meister des Hinterhalts und der Täuschung.«
    Er betrachtete die Franken vor ihm, und als er sah, daß seine Worte nur wenig Wirkung zeigten, schloß er seine Erklärung mit den Worten ab: »Wir raten euch, diese Worte nicht zu vergessen. Nur List kann die Seldschuken besiegen, nicht Tapferkeit.«
    Raimund verzog verächtlich das Gesicht. »Wir hören Euren Rat, und wir danken Euch dafür; aber bei allem Respekt, mein Herr und Kaiser«, erwiderte er, »die Sarazenen werden den Stahl der Kreuzfahrer schon bald fürchten lernen. Mit Gott und der Wahrheit auf unserer Seite benötigen wir keine List.«
    »Dann geht mit Gott, meine Freunde.« Der Kaiser entließ sie und blickte ihnen hinterher, während sie sich vom Thron zurückzogen.
    Nachdem die beiden Fürsten und der Bischof gegangen waren, drehte sich Alexios zu seinem Verwandten um und fragte: »Was denkst du, Vetter?«
    »Ich denke, daß die kaiserliche Schatzkammer schon bald von Pilgergold überquellen wird«, antwortete Dalassenos. »Aber warum habt Ihr die Schiffe fortgeschickt, nur um sie jetzt gegen Geld wieder zurückkehren zu lassen? Ich kann nicht glauben, daß Ihr nur die Transportkosten sparen wolltet.«
    »Ach das«, erwiderte der Kaiser ein wenig überrascht. »Ich wollte ihnen nur unsere Macht demonstrieren und ihnen vor Augen führen, wie sehr sie vom Reich abhängig sind. Ob es ihnen nun gefällt oder nicht, sie sind auf uns angewiesen, wenn sie Jerusalem erobern wollen.«
    »Ich verstehe«, erklärte der Drungarios. »Ich dachte, Ihr hättet aus einem anderen Grund so gehandelt: damit sie Euch ihr Gold geben, bevor es von den Seldschuken geplündert wird.«
    »Du schätzt ihre Erfolgsaussichten offensichtlich sehr gering ein.«
    »Ich bin im Gegenteil sehr optimistisch, Basileus«, versicherte ihm der Drungarios. »Wie sie es überhaupt bis hierher geschafft haben, ist mir ein Mysterium. Aber nach allem zu urteilen, was ich bis jetzt von den Seldschuken gesehen habe, werden diese Pilger nie einen Fuß nach Jerusalem hineinsetzen. Es ist, wie Ihr gesagt habt: Wenn Tapferkeit alleine reichen würde, dann hätten wir die Ungläubigen schon

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