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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Selbstbeherrschung kämpfte. Er wollte nichts sagen, was er später bereuen würde.
Doch es tat ihm in der Seele weh, dass seine eigene Mutter so von ihm dachte, ihn für so unehrenhaft hielt, Marguerida legte ihre linke Hand wieder über seine rechte, und trotz der Dämpfer im Raum fühlte er, wie ihre Heilkräfte ihn durchfluteten. Er spürte, wie das Tosen seines Blutes in den Adern verebbte und seine Atmung zum Normalzustand zurückkehrte. Er blickte um den Tisch, zu seiner Mutter, Dom Francisco Ridenow und Lady Marilla, der Phalanx seiner Gegner. Dann betrachtete er Dom Damon, und am liebsten hätte er alles hingeworfen und wäre zornentbrannt aus dem Saal gestürmt.
„Glaubt noch jemand von euc h, ich hätte Regis Hastur in seiner Entscheidung beeinflusst?“, fragte er erneut, überrascht vom ruhigen und festen Klang seiner Stimme.
„Es kam dir jedenfalls sehr gelegen“, bemerkte Dom Francisco, „als Dani verzichtete und sich für die Domäne Elhalyn entschied. Und das alles kurz nachdem du mit dieser fantastischen Geschichte daherkamst und mit dem Matrixstein meines Vorfahren, wie du behauptest.“ Dom Francisco blickte in die Runde, alle Augen waren auf ihn gerichtet. „Und Dani war noch sehr jung und überaus formbar.“ Seine Stimme triefte vor Andeutung, und Mikhail hätte ihn am liebsten geschlagen.
Dani Hastur sah Dom Francisco finster an, er spuckte beinahe vor Wut. „Wie kannst du es wagen? Ist dir denn kein Gedanke zu schändlich, ihn zu erwägen? Als Nächstes wirst du noch andeuten, dass Mikhail etwas mit dem Tod meines Vaters zu tun hatte“, fauchte er. Seine Hand wanderte zum Griff seines Dolches, aber Miralys berührte ihn am Arm, und er ließ wieder los.
Dom Francisco lächelte dünn. „Dann ist dir dieser Gedanke also auch schon gekommen?“ Er bemühte sich, über den Tisch hinweg ein Gefühl der Kameradschaft mit Regis’ Sohn anzudeuten. „Es muss sehr schwer gewesen sein, auf Regis’ Tod zu warten, wo die Hasturs doch normalerweise eine ausgesprochen langlebige Familie sind.“ Danilo Syrtis-Ardais rutschte auf seinem Stuhl vor, damit er Dom Francisco genau sehen konnte, und sprach: „Das ist das Niederträchtigste, was ich je gehört habe. Ich war bei Regis, als er den Schlaganfall erlitt, und nichts daran war im Geringsten unnatürlich. Eine solche Unterstellung offenbart mir mehr von deinem Wesen, als mir lieb ist, Francisco. Ich hatte keine Ahnung, dass du derart verdorben bist.“ Falls die Worte irgendeine Wirkung hatten, ließ es sich Dom Francisco nicht anmerken. Stattdessen fuhr er mit leiser Stimme fort, als versuchte er, die Zuhörer so von der Gültigkeit seiner Verdächtigungen zu überzeugen. „Wir wissen nicht genau, was Mikhail mit seiner Matrix leisten kann, nicht wahr, Dom Danilo? Und selbst Euch kann man täuschen.“ Dyan Ardais schlug wieder mit der Faust auf den Tisch.
„Halte deine verdammte Zunge im Zaum, Francisco, oder ich reiße sie dir persönlich aus dem Schandmaul! Mikhail hat nie etwas anderes getan, als zu heilen.“ „Und warum ist Regis dann gestorben? Wenn Mikhail so mächtig ist? Wieso war er nicht in der Lage, Regis wiederherzustellen? Deine Treue zu Mikhail ehrt dich, Dyan, aber ich glaube, sie macht dich auch blind.“ „Und du denkst wohl, ich hätte es nicht gemerkt, wenn etwas nicht in Ordnung gewesen wäre, Francisco?“, knurrte Danilo Syrtis-Ardais. „Du glaubst wohl, ich bin ebenfalls blind? Aber wenn man bedenkt, wie du die Herrschaft über deine Domäne erlangt hast, dürfen solche Gedanken nur natürlich sein.“ Ein betretenes Schweigen senkte sich über den Tisch, und alle starten Dom Francisco Ridenow an, auch Lady Marilla, die üblicherweise seine Verbündete war. Es gab niemanden im Raum, der nicht schon Vermutungen über den Tod jener angestellt hätte, die Francisco im Weg gestanden waren, aber niemand hatte ihn je offen dafür verantwortlich gemacht. Der Mann zuckte leicht zusammen und die Farbe wich aus seinem Gesicht, als er erkannte, dass er zu weit gegangen war.
Dom Damon kniff die Augen zusammen, als suchte er angestrengt nach einem Vorteil für sich in diesem Konflikt.
Dann hellte sich seine Miene rasch auf. „Ich bin zwar überzeugt, dass Mikhail seinem Onkel nichts getan hat, aber wir können doch nicht so tun, als wären wir gänzlich frei von Misstrauen. Und wir sollten uns daran erinnern, dass Mikhail nicht der einzige Hastur ist – er hat zwei Brüder, beide älter als er, die ohne weiteres …“ „Das

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