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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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seinen Sohn mit unverhülltem Abscheu an, Dann wedelte er mit dem Papier in seiner Hand. „Ich verstehe das einfach nicht! Wieso um alles in der Welt sollte Belfontaine einen Haftbefehl ausstellen, noch dazu für einen meiner Söhne?“ „Wie könnte er besser einen Zwischenfall provozieren und ein Vorgehen rechtfertigen, das ihm sonst nicht gestattet wäre?“, antwortete Lew beinahe selbstgefällig, als hätte er das Gefühl, den alten Aldaran irgendwie drangekriegt zu haben.
„Belfontaine ist bekannt dafür, dass er gern seine Befugnisse überschreitet, so wie er auch für seinen Ehrgeiz bekannt ist. Es war bestimmt nicht seine Idee, Darkover auf diese Weise und zu diesem Zeitpunkt zu verlassen.“ „Was, bei Zandrus kältester Hölle, willst du damit sagen?“, brüllte Dom Damon, der mit jeder Minute verwirrter und ängstlicher aussah.
„Wenn wir Herm nicht ausliefern, könnte Belfontaine darin einen Rechtfertigungsgrund sehen, Burg Comyn anzugreifen. Das Gesetz ist etwas mehrdeutig, was die Rechte einzelner Bürger auf geschützten Planeten angeht, das heißt, er könnte durchaus beschlossen haben, es zu seinem Vorteil auszulegen.“ Lew setzte eine düstere Miene auf. „Wir können leider nur Mutmaßungen anstellen, aber ich weiß, dass Belfontaine wie verrückt Mitteilungen an seine Vorgesetzten geschickt hat und dass sie bislang nicht geantwortet haben. Ich glaube, er versucht eine Erlaubnis dafür zu bekommen, mit Gewalt gegen uns vorzugehen.“ „Du hast wohl den Verstand verloren! Warum sollte er denn etwas so Dummes tun?“ Dom Damon war inzwischen beunruhigend rot im Gesicht, und Mikhail fürchtete, er könnte einen Schlaganfall erleiden. Aber er wirkte nicht wie ein Mann, der vorsätzlichen Verrat plante. Was immer Damon im Schilde führte, es hatte nichts mit dem Hinterhalt zu tun, der sie unterwegs erwarten mochte. Mikhail gestattete sich einen Moment der Erleichterung.
„Wir können nur hoffen, dass Ihr Recht habt, Dom Damon, mit Eurer größeren Kenntnis der Terraner“, sagte Dom Francisco langsam und runzelte dabei die Stirn. „Aber wer weiß, was Belfontaine womöglich beschließen wird, wenn er verzweifelt ist. Die Frage lautet vielmehr: Sollen wir einfach dasitzen und warten, bis er den ersten Zug macht?“ „Wohl kaum“, antwortete Danilo. „Sowohl Stadtwache wie Burgwache sind in voller Alarmbereitschaft, wie Ihr sicherlich bereits wisst, Dom Francisco. In jüngster Zeit hat die Föderation auf verschiedenerlei Weise versucht, Unruhe auf Darkover zu schüren, aber bis jetzt hatte sie wenig Erfolg damit.
Die Gerüchteküche in Thendara schweigt sich praktisch aus, was die Föderation angeht, aber man war sehr neugierig wegen … na, egal.“ Er verstummte und verzog das Gesicht, als hätte er bereits zu viel gesagt. Als jedoch niemand nachhakte, fuhr er fort. „Wenn es einen Anschlag gibt, dann kommt er aus einer anderen Richtung.“ „Und was genau wird getan, um. das zu verhindern?“, fragte Javanne in scharfem Ton, wobei sie Danilo direkt ansprach.
Mikhail sah Lew an, denn die beiden hatten zusammen mit Danilo stundenlang gerätselt, wie sie das Mordkomplott in der Ratssitzung darstellen sollten. Lew zuckte vielsagend die Achseln und antwortete. „Als Erstes haben wir begonnen, die verschiedenen Trupps des Fahrenden Volks unauffällig, aber bestimmt zusammenzutreiben. Es gibt nämlich Hinweise, dass die Föderation die Gaukler als Spione und Agenten benutzt hat.“ „Das Fahrende Volk? Ich hör wohl nicht richtig! Erwartest du im Ernst, dass wir das glauben? Ein Haufen Gaukler soll eine Gefahr für den Comyn darstellen?“ Javanne schaute triumphierend in die Runde, als glaubte sie, einen Punkt gemacht zu haben.
Dom Damon zuckte bei dieser Enthüllung alarmiert zusammen, denn es war allgemein bekannt, dass verschiedene Gruppen des Fahrenden Volks in der Domäne Aldaran überwinterten. Doch noch immer war seiner Miene kein Schuldgefühl abzulesen. Das Rot seiner Wangen war verschwunden, er war jetzt blass. „Spione? Agenten? Hast du den Verstand verloren?“ „Keineswegs. Wir haben bereits einen Spion beim Fahrenden Volk enttarnt, und wer weiß, wie viele es dort noch gibt.
Erinnert ihr euch an den Tumult auf dem Pferdemarkt zu Mittsommer? Er wurde vom Fahrenden Volk provoziert, wie wir jetzt wissen. Aber die Gefahr wurde im Keim erstickt“, konnte Mikhail die Anwesenden beruhigen. Seit er vor zwei Tagen Domenics Nachr icht erhalten hatte, waren sämtliche Gauklertrupps

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