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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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darauf, dass er ihr von sich aus erzählte, was los war.
Er überlegte fieberhaft, wo er beginnen sollte, damit er sich nicht wie ein quengelndes Kind anhören würde. Aber leider stürmten seine Gedanken in alle möglichen Richtungen davon, die untereinander keine Beziehung zu haben schienen, und er war verwirrt wie noch nie in seinem Leben. Was tat er was erwartete man von ihm? Pflicht stritt gegen Verlangen, dass die Schlacht vom Vortag beinahe harmlos dagegen wirkte. Und dann wusste er plötzlich, als hätte es nie irgendwelche Zweifel gegeben, dass ihm die Entscheidung über seine Zukunft niemand abnehmen konnte. Zwischen zwei Atemzügen wechselte Domenic von Unsicherheit zu Gewissheit, und das bedrückende Gewicht, das ihn gequält hatte, verschwand, als hätte es nie existiert.
Er musste herausfinden, warum er das Herz der Welt brennen hörte, warum sich sein Laran von dem aller anderen so unterschied. Alles war so einfach – warum hatte er es nicht schon früher begriffen? Es spielte keine Rolle, dass er der Erbe war, dass er Pflichten und Verpflichtungen gegenüber seinem Vater hatte. Er hatte eine weitaus größere Pflicht gegenüber dem gesamten Planeten zu erfüllen.
Überraschend fühlte er ein Lachen in der Brust aufsteigen.
Welche Eitelkeit! Er war im Grunde noch ein Junge, und es stand ihm nicht zu, auch nur daran zu denken, seine Verpflichtungen gegen eine Hütte im Wald einzutauschen. Das war lächerlich! Und doch … und doch …
Nein, kein Zufluchtsort in den Wäldern, das war nichts für ihn. Er würde den Winter nicht aus eigener Kraft überleben, da machte er sich nichts vor. Aber es musste einen Ort geben, wo er das Durcheinander in seinem Kopf und seinem Herzen klären konnte, wo er sich nicht ständig nach seiner ungestümen Base Alanna sehnte und nicht der Wut seiner Großmutter ausgesetzt war. Doch wo war dieser Ort?
Domenic runzelte kurz die Stirn. Dann glätteten sich seine Züge, und wiederum lag die Antwort auf der Hand. Es gab einen Ort, wo er lernen und nachdenken konnte, und er ärgerte sich, dass er nicht früher daran gedacht hatte. Er würde nach Neskaya gehen, denn wenn ihm jemand helfen konnte, dieses Rätsel zu lösen, dann war es Istvana Ridenow. Aber wie sollte er die Zustimmung seiner Mutter für diesen Plan gewinnen?
Sie war so froh, ihren erstgeborenen und am meisten geliebten Sohn wohlbehalten wiederzuhaben, dass sie sich einer neuerlichen Trennung mit allen Mitteln widersetzen würde.
Und sein Vater vermutlich ebenfalls.
Domenic warf ihr einen Blick zu und stellte fest, dass sie immer noch wartete, bis er zu reden begann; ihre goldenen Augen beobachteten ihn zärtlich. Er sah die Linien um ihren Mund, ihren Kummer und ihre Anspannung, die Trauer um Regis Ableben und um die toten Terraner und Darkova ner vom Vortag. Er bemerkte das trotzig vorgereckte Kinn und zögerte erneut. Sie war eine treue Verbündete und eine Furcht erregende Gegnerin. Dennoch musste er versuchen, sie zu überzeugen, und es musste jetzt sein. Die Sache ließ sich nicht auf einen günstigeren Moment oder auf ein anderes Mal verschieben. Er holte tief und beruhigend Luft.
Ich gehe nicht zurück nach Thendara, Mutter.
Was? Sei nicht albern, Domenic – was redest du denn da? Hast du nicht fürs Erste genug Aufregung gehabt? Sie schien ein bisschen überrascht zu sein von seiner Ankündigung, und darunter war eine leichte Gereiztheit spürbar. Er fühlte sich nicht ernst genommen, ein Kind, das kindisches Zeug redet, und es ärgerte ihn ein wenig. Er biss die Zähne zusammen und zwang sich, seinen aufkommenden Zorn zurückzuhalten – er würde sie dazu bringen, dass sie zuhörte und ihn verstand!
Es geht nicht um Aufregung, was das angeht, reichen mir die letzten paar Tage wahrscheinlich für den Rest meines Lebens. Aber ich kann mich nicht wieder auf Burg Comyn einsperren lassen.
Niemand wird dich einsperren, Domenic. Das war Regis’ Art, nicht die deines Vaters. Was ist in dich gefahren?
Du verstehst es einfach nicht, Mutter!
Natürlich nicht – Mütter verstehen nie etwas. Ich weiß noch, dass ich das Gleiche zu Dio gesagt habe, aber jetzt glaube ich, dass sie besser als ich wusste, was gut für mich war.
Zur Zeit ist es viel zu unruhig, als dass du anfangen könntest, auf Darkover herumzustromern. Der gedankliche Tonfall war geduldig und nachsichtig.
Ich habe nicht die Absicht, irgendwo herumzustromern. Ich möchte nach Neskaya gehen und bei Istvana Ridenow studieren. Tante Rafi und ein

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