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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Aufstand anzuzetteln, so spektakulär gescheitert sind, was?“ „Es ist schwer, Leute unglücklich zu machen, die glauben, dass sie zufrieden sind. Und ehrlich gesagt, sind diese Leute einfach zu ignorant, um zu begreifen, wie viel besser sie mit guter Technologie dran wären. Ich dachte, ich zwinge sie in die Knie, wenn ich ihnen das Medizinische Zentrum sperre, aber es hat nicht funktioniert. Sie wissen einfach nicht genug, um sich etwas daraus zu machen.“ „Unglaublich, was? Die Hälfte von ihnen sind Analphabeten und haben noch nie ein Video gesehen, aber sie schauen auf uns herab, als wären wir … Barbaren oder so.“ „Arrogante Schweinehunde! Ich will sie zu Fall bringen!“ Er verlor plötzlich die Beherrschung, seine Faust sauste krachend auf den Schreibtisch, so dass beide Männer erschraken.
    „Sie wissen nicht, was gut für sie ist!“ „Wie wahr“, entgegnete Granfell nachsichtig, als fände er den Ausbruch seines Vorgesetzten lustig. „Aber ich bin nicht bereit, mit den Männern, die ich zur Verfügung habe, einen Sturm auf Burg Comyn zu wagen, bevor ich nicht alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft habe. Ich werde noch einen weiteren Versuch machen, jemanden in die Burg einzuschleusen – allerdings habe ich nicht viel Hoffnung, dass es gelingt.
    Der Bau scheint einbruchsicher zu sein. Manchmal glaube ich, das alte Gerücht, dass es auf Cottman Gedankenleser gibt, enthält mehr Wahrheit, als wir dachten.“ Belfontaine starrte Granfell sekundenlang an. Wie kam sein Stellvertreter auf die Idee, er hätte das Recht, die Burg zu stürmen? Verfolgte er seine eigenen Ziele, oder wollte er sich Belfontaines Autorität anmaßen? Nein, er sprach wohl nur ganz allgemein. Es sei denn, er hatte einen eigenen Plan. Das war ein beunruhigender Gedanke, viel schlimmer als eingebildete Telepathen oder Zauberer.
    Er schüttelte den Kopf, während er ein Schaudern unterdrückte. „Das kann nicht sein. Das Telepathie-Projekt war ein totaler Fehlschlag und reine Geldverschwendung. Klar, da laufen ein paar Mutanten herum, aber darüber muss man sich keine Sorgen machen. Ich glaube, dass sie für ein primitives Volk nur einen hervorragenden Sicherheitsdienst haben.“ Er lächelte düster, weil er wusste, wie wütend Granfell darüber war, dass es ihm nie gelang, in die Burg einzudringen. Trotzdem konnte er nicht darüber hinweggehen, dass Miles geredet hatte, als würde er die Soldaten befehligen und nicht Belfontaine. Er würde in den nächsten Wochen ein Auge auf ihn haben müssen – der Mann war einfach zu ehrgeizig und zu schlau.
    „Wir werden sehen. Dirck Vancof war bis jetzt so gut wie unbrauchbar, aber vielleicht beschafft er uns die nötigen Informationen ja doch noch. Wir sprechen uns später wieder.“ Nachdem Granfell gegangen war, saß Lyle an seinem Schreibtisch, starrte auf die leere Unterlage und spürte ein Rumoren in den Eingeweiden. Die Idee von zuvor kehrte nach einigen Minuten zurück, und er wälzte sie in Gedanken hin und her. Hermes Aldaran konnte nun als Feind der Föderation angesehen werden. Ließ sich das als Vorwand nutzen, um Hastur zu einer Dummheit zu verleiten, die den Einsatz einer Sondereinheit rechtfertigte?
    Unglücklicherweise kannte Lew Alton das Föderationsrecht so gut wie er selbst, aber es konnte nicht schaden, wenn er Aldarans Auslieferung verlangte, oder? Er würde vie lleicht den alten Lord Aldaran gegen sich aufbringen, aber der hatte sich bereits als nutzloser Verbündeter erwiesen. Robert, sein älterer Sohn, war keine Spur besser. Ein schwerfälliger Bursche ohne einen Funken Fantasie. Dann gab es noch die Schwester, die auf Burg Comyn lebte, aber sie war nicht annähernd so nützlich, wie er zunächst gehofft hatte. Abgesehen davon konnte man Frauen ohnehin nicht trauen. Aber es gab bestimmt einen Weg, die Hasturs zu stürzen – er musste ihn nur finden!
    5
    Als Mikhail Marguerida und die Kinder am nächsten Abend in den kleinen Speisesaal begleitete, stellte er angenehm überrascht fest, dass er sich beinahe wieder wie ein Mensch fühlte. Er trug einen Schmerz in sich, der nicht körperlicher Natur war und den er als Trauer erkannte. Er hatte ihn vor langer Zeit schon einmal erfahren, als sein Neffe Domenic Alar gestorben war, und später wieder bei Emun Elhalyn und bei Emuns Mutter Priscilla. Vor zehn Jahren hatte er ihn erneut gespürt, beim Tod von Diotima Ridenow, Lews Frau. Weder Ruhe noch Essen konnten diesen Schmerz vertreiben, das vermochte nur

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