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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Unruhen auf einigen Welten mit liberaler Vertretung. Die werden natürlich bald niedergeschlagen sein, aber es ist trotzdem beunruhigend.
    Könnte sein, dass wir nirgendwo hinkönnen, wenn wir von hier weggehen.“ „Oder noch schlimmer – vielleicht kommen wir gar nicht erst weg. Haben Sie daran einmal gedacht?“ „Wie meinen Sie das, Miles?“ Er betrachtete den Mann argwöhnisch und fragte sich, ob Granfell mehr wusste als er. War es denkbar, dass Granfell seine eigenen Informationsquellen innerhalb des Hauptquartiers hatte oder, noch schlimmer, einen Außenkontakt, von dem Belfontaine nichts wusste?
    „Wenn die Sicherheitskräfte der Föderation damit beschäftigt sind, überall Aufstände und Unruhen niederzuschlagen, dann sind sie womöglich nicht in der Lage, Schiffe zu schicken, um uns auszufliegen. Wir könnten jahrelang hier auf uns allein gestellt sein.“ Granfell sprach so unaufgeregt, als wäre ihm der Gedanke schon lange vertraut.
    Belfontaine starrte ihn entgeistert an. An dieses Szenario hatte er nicht einmal gedacht. Und es war durchaus nicht unmöglich. In letzter Zeit hatte die Föderation die Bereitschaft gezeigt, sich von einigen unbedeutenden Planeten zurückzuziehen, wenn sie sich anderweitig nicht durchsetzen konnte.
    Die Vorstellung, auf Cottman zu bleiben, war widerlich, und die andere war noch schlimmer. Es konnte durchaus passieren, dass er geopfert wurde – so undenkbar das war! Es musste eine Möglichkeit geben, die ganze Geschichte zu seinem Vorteil zu wenden.
    Was würde er tun, wenn die Föderation sie zurückließ? Er kannte die Antwort, bevor der Gedanke richtig Gestalt angenommen hatte. Er würde die herrschenden Familien Cottmans im Handumdrehen ausschalten und sich zum Gouverneur ernennen. Ohne die Angst vor einem Untersuchungsausschuss konnte er tun und lassen, was er wollte. Die Vorstellung war für so verlockend, dass er einen Moment lang fast wünschte, man würde sie im Stich lassen. Cottman war zwar kein erstrebenswerter Gewinn, aber das konnte er aushalten – wenn er erst einmal die Macht besaß, alles nach seinen Wünschen zu regeln.
    Als Granfell ihn komisch ansah, zwang sich Belfontaine zu einer besorgten Miene, wohl wissend, dass ihn seine Gier manchmal verriet. „Ich bezweifle, dass es dazu kommen wird.“ „Wussten Sie, dass Hermes Aldaran zurück ist? Er kam irgendwann gestern durch den Zoll.“ „Ja, ich habe davon gehört. Welche Rolle spielt das?“ „Finden Sie es nicht ein bisschen merkwürdig, dass er ausgerechnet jetzt heimkehrt? Ich meine, er hat Terra vor Nagys Ankündigung verlassen.“ Belfontaine zuckte die Achseln. „Wahrscheinlich hat er einfach Glück gehabt. Wenn er jetzt durch den Raumhafen käme, könnten wir ihn verhaften. Aber dafür ist es nun zu spät. Und der Raumhafen bleibt bis zu unserer Abreise geschlossen, das war’s also.“ Eine Idee begann in seinem Hinterkopf zu keimen, aber Granfells Worte verscheuchten sie wieder.
    „Falls wir abreisen können. Ich würde mich im Augenblick nicht allzu sehr auf die Föderation verlassen. Ich war während der Evakuierung auf Comus, und ich denke nicht gerade gern daran zurück. Vergessen Sie nicht, Lyle, dass Sie und ich ersetzbar sind, es sei denn, uns fällt etwas ein, wie wir die Lage wenden können.“ Lyle starrte ihn mit offenem Mund an. Miles mochte sich ja für ersetzbar halten, aber doch nicht er! Dann gewann er seine Fassung wieder. „Haben Sie etwas Bestimmtes im Sinn oder nur den Wunsch, dass Ihnen etwas einfällt?“ „Noch nicht, aber ich habe mich in den Straßen umgehört, und meine Agenten ebenfalls. Irgendwas tut sich. Verdammt.
    Wissen Sie was, ich glaube, Burg Comyn ist der einzige Regierungssitz in der Galaxis, in dem wir nicht unsere Augen und Ohren haben. Wir haben alles versucht, aber die Leute sind entweder zu blöd, sich schmieren zu lassen, oder zu loyal gegenüber den Comyn. Ich versuche, noch mehr herauszufinden. Immerhin bleibt uns noch ein ganzer Monat, und in dieser Zeit kann viel passieren.“ „Ein Jammer, dass wir sie nicht einfach …“ „Ich weiß. Aber auf dem ganzen verfluchten Planeten gibt es nicht mehr als dreihundert Soldaten, und die reichen selbst mit unserer überlegenen Bewaffnung nicht.“ „Stimmt. Vielleicht sehe ich zu, ob ich irgendwo Verstärkung herbekomme.“ Er wusste, das war eine vergebliche Hoffnung.
    „Tun Sie das, und ich versuche inzwischen, mit Vancof Kontakt aufzunehmen. Schade, dass unsere Bemühungen, einen

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