Der Sommer der Lady Jane (German Edition)
auf.
Nein, er konnte doch jetzt nicht aufhören!
Sie hob den Kopf, aber jeglicher Protest erstarb, als sie sah, dass er sich nur zurückgezogen hatte, um Hose und Unterhose auszuziehen. Jane stützte sich auf die Ellbogen und sah im dämmrigen Kerzenlicht seine Erektion aufragen. Byrne war jetzt herrlich nackt, so nackt wie sie. Aber das, was Jane sonst hätte erröten lassen, weckte jetzt ihren Mut. Denn sie waren beide so verwundbar, wie sie es in diesem Moment nur sein konnten; und doch machte es sie stark. Sie hieß ihn willkommen, als er zu ihr zurückkehrte, als sein Mund an ihren weichen Konturen weiter nach oben tanzte, als eine Hand sie unterstützte, während die andere zwischen sie tauchte und prüfte, ob sie bereit war.
Sie war feucht vor Verlangen, ihre Haut rosa vor Begehren, und sie war bereit. Rasch drang er in sie ein, hielt den Atem an, und drängte nach vorn. Er spürte ihre Enge, das zarte Reißen, den Körper, der sich hingab. Sie versteifte sich, schrie aber nicht auf – nein, stattdessen biss sie in seine Schulter. Er nahm es hin, zuckte nur eine Sekunde zurück, weil er wusste, dass er ihr Schmerzen bereit hatte. Aber die Zähne, die über seine Schulter streiften, hinderten ihn auch daran, sich mit Haut und Haar zu verlieren, sich über die Klippe zu stürzen, die ihn so sehr lockte. Ihr Schmerz war vorüber. Er musste sich so lange beherrschen, bis er sicher sein konnte, dass sie auch Lust erlebte.
Langsam und mit viel größerer Selbstkontrolle, als er sie sich je zugetraut hätte, streichelte er ihre samtenen Schenkel, umschloss ihren Hintern, drückte, presste sich noch tiefer in sie hinein. Ihr Körper entspannte sich, als sie sich an ihn schmiegte … es war eine Bewegung, die instinktiv erfolgt, aber unglaublich erotisch war. Sie schlang die Beine noch höher um seine Hüften. Und dann fingen sie an, sich zu bewegen.
Ohne Fragen zu stellen nahmen sie ihren Rhythmus auf. Er küsste ihren Hals, ihren Mund, betäubte sie mit Empfindungen. Sie wurde geködert, gelockt. Verlockt, alles jenseits von Gefühlen zu vergessen. Sich unaufhaltsam von der herannahenden Welle aus Hitze und Druck fortreißen zu lassen. Mit jedem Drängen und Ziehen wollte sie das, was er versprochen hatte. Sie wollte mehr.
Sie wollte, dass seine Haut ihre Haut berührte. Sie wollte seine Hände auf sich spüren. Sie wollte seinen Mund. Sie wollte ihn, seit sie ihn aus dem Wasser hatte auftauchen sehen – damals, vor all diesen Wochen. Alles andere schwand ihr aus dem Sinn, als sie sich auf diesen einen Gedanken konzentrierte – dass diese Nacht, dieser Akt endlich all das vollendete, was vorher geschehen war. Dass sie ihn von Anfang an gewollt hatte. Sie glaubte, ihn schon immer gekannt zu haben, instinktiv, noch bevor sie einander begegnet waren, noch bevor sie miteinander gesprochen hatten. Auf tausend Schritte Entfernung konnte sie ihn erkennen – und er sie.
Und plötzlich wurde alles zu viel. Die Flut schluckte sie mit Haut und Haar, und Jane schrie auf, verlor sich vollends in dieser überwältigenden Empfindung, diesem Ausbruch des Lebens, der ihren ganzen Körper ergriff – und sie vor Glück laut auflachen ließ. Byrne hielt sie fest, als sie zitterte und bebte, als zarte, kleine Schauder sie durchliefen, die sie befriedigt und atemlos zurückließen.
Byrne küsste sie, während er sich immer weiter in ihr bewegte, schneller wurde, drängender in seinem eigenen Verlangen, während sein Atem stoßweise ging. Er ergriff ihre Schultern; seine Hand hielt ihren Rücken. Sie biss ihn in die Lippen, streichelte seinen Po, ihre Hand berührte die Narbe auf seinem Oberschenkel. Sie presste sich mit aller Kraft an Byrne, als er schließlich aufstöhnte und seine Erleichterung fand.
Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder bewegen konnten. Als Byrne die Augen öffnete, war das Erste, das er im schwach flackernden Kerzenlicht sah, Janes Schulter – und darauf die Abdrücke seiner Finger. Dort, wo er sie gehalten hatte, war ihre empfindliche Haut von seinen Händen gezeichnet. Er empfand leise Reue, doch der Anflug von Stolz, der ihn erfüllte, war stärker.
Sie war sein.
Er hob den Kopf, und ihr Blick fing seinen auf. Sie lagen eng umschlungen, während sich beider Atem beruhigte und sie auf den Boden der Realität zurückschwebten, den sie im Augenblick höchsten Glücks verlassen hatten. Doch bevor sie landeten, murmelte Jane ihm die Worte ins Ohr, die zu sagen sie zu ihm gekommen war. Erst jetzt,
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