Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Titel: Der Sommer der Lady Jane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
Vom Netzwerk:
ich wussten gar nicht, ob wir wohl in der Lage sein würden, herzukommen, aber wir haben uns sehr über Ihre Nachricht gefreut.«
    »Nachricht?«, hakte Jane nach. Sir und Lady Wilton hatten sich umgedreht, um mit Mr und Mrs Cutler zu sprechen, die ihnen folgten. Das erlaubte es Jane, sich auf ein anderes Gespräch zu konzentrieren.
    »Ja«, meldete Mr Brandon sich zu Wort. »Er schrieb, wie erfreulich es sei zu sehen, dass aus seiner alten Freundin eine so wundervolle Ehefrau und Mutter geworden sei. Und er bat uns eindringlich, doch an dem Ball teilzunehmen.«
    »Vor ein paar Tagen ist Brandon zurückgekehrt, um mich und die Mädchen nach Manchester zurückzuholen. Aber ich habe beschlossen zu bleiben«, sagte Penelope, während Mr Brandon und sie sich formell verbeugten und Arm in Arm in den Ballsaal schritten. Jane warf ihrem Bruder einen äußerst überraschten Blick zu; Jason hingegen richtete den Blick weiterhin stur geradeaus und schüttelte jetzt Sir Wilton die Hand.
    »Großartiges Fest, Mylord, großartiger Tag!« Sir Wilton bewegte Jasons Hand heftig auf und ab.
    »Wundervoll, Sie hier zu sehen, Sir«, antwortete Jason.
    »Scheint so, als befänden Sie sich in allerbester Stimmung«, bemerkte Jane und lächelte Sir Wilton an.
    »Und das aus gutem Grund!«, mischte Mr Cutler sich ein.
    »Aber, aber, Cutler, wir wollen doch nicht jetzt schon Geschichten erzählen«, sagte Sir Wilton mit einer Bescheidenheit, die ihm niemand abkaufte.
    »Geheimnisse kann man nicht für sich behalten«, gab Jane zu bedenken, »zumindest nicht in Reston.«
    »Oh, nun sag es schon, mein Lieber«, ermunterte Lady Wilton ihren Mann. »Du trägst es doch schon den halben Tag mit dir herum.«
    »Nun, Mylord … Lady Jane«, Sir Wilton strahlte über das ganze Gesicht. »Sie müssen sich nicht länger Sorgen machen, auf unseren Straßen überfallen zu werden. Der Straßenräuber wurde gefasst!«
    Jane riss die Augen auf. Konnte das wirklich wahr sein?
    »Dann darf ich herzlichste Glückwünsche aussprechen!«, gab Jason zurück. »Wie ist Ihnen das gelungen?«
    »Wir mussten gar nicht viel tun. Der Kerl hat einfach einen Fehler gemacht«, sagte Mr Cutler.
    »Er hat eine Kutsche auf der Straße nach Windermere überfallen. In der vergangenen Nacht. Es saß nur ein Bote in der Kutsche, aber er hat den Umhang und den Stock wiedererkannt und den Kerl heute Nachmittag identifiziert! Wir haben ihn auf der Stelle ins Dorfgefängnis gebracht!«, erläuterte Sir Wilton und warf sich vor Stolz in die Brust.
    Jane gefror das Lächeln. »Bitte entschuldigen Sie, Sir Wilton, sagten Sie gerade ›Stock‹?«
    »Ja, natürlich.« Sir Wiltons Lächeln schwand ein wenig. »Trotz seiner ständigen Unschuldsbeteuerungen und trotz der großartigen Tat, die er meinem kleinen Joshua erwiesen hat. Ich fürchte, durch seine Gier hat sich der aalglatte Mr Worth selbst sein Grab geschaufelt.«
    Oh du lieber Himmel. Oh nein, das war ausgeschlossen.
    »Sir Wilton, ich fürchte, Sie irren sich«, protestierte Jane, als Jason, dessen Lächeln sich ebenfalls verflüchtigt hatte, ihr eine Hand auf den Arm legte. Aber sie ließ sich nicht hindern und versuchte, Sir Wilton zur Seite zu ziehen.
    »Ein Irrtum ist ausgeschlossen«, warf Mr Cutler ein. »Heute Nachmittag haben wir den Boten zum Haus der Witwe Lowe gebracht. Der Mann hat Mr Worth als Übeltäter identifiziert. Wie zu erwarten war.«
    »Aber Mr Worth hat den Vorwurf doch gewiss zurückgewiesen … schließlich ist er gestern Abend zum Dinner bei uns gewesen!«
    »Jane, hör auf«, wisperte Jason ihr ins Ohr. »Wir reden in der Bibliothek weiter.«
    Aber zu diesem Zeitpunkt konnte Jane längst keinen klaren Gedanken mehr fassen; Sir Wilton hingegen bemerkte ihre Empörung gar nicht.
    »Das Verbrechen erfolgte um ein Uhr morgens. Und für die Zeit hat der Kerl kein Alibi. Er hat behauptet, er sei um Mitternacht im Bett gewesen und habe geschlafen«, antwortete Sir Wilton.
    »Das hat er auch!«, rief Jane.
    Lady Wilton hatte sich neben Mr Cutler gestellt. Aber genau wie der Duke und Schwester Nancy und alle anderen Gäste in der Nähe lauschten sie mit größter Aufmerksamkeit.
    »Bitte verzeihen Sie, Mylady, aber das können Sie unmöglich beurteilen.«
    Jane war nicht aufzuhalten und verschwendete keinen Gedanken an das, was sie tat. Sie sprach einfach nur die Wahrheit aus, die ihr bestens vertraut war.
    »Doch, das kann ich … weil ich bei ihm war.«

25
    Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass der

Weitere Kostenlose Bücher