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Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Titel: Der Sommer der Lady Jane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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diesem Kompliment wurde Victoria ziemlich rot, und Dr. Berridge lächelte sehr stolz in ihre Richtung, wie Jane bemerkte.
    Interessant, dachte sie.
    Lady Wilton und Mrs Morgan ließen sich ausgiebig über die ständig schwankenden Preise der Stoffe im Dorf aus und darüber, dass Sir Wilton alle Schuld an den Preisschwankungen auf das Ende des Krieges und auf den plötzlichen Zustrom fremder Waren vom Kontinent und aus Amerika schob. »Auf einmal ist all das billig, was vorher teuer war, und umgekehrt … das jedenfalls sagt mein Sir Wilton«, führte Lady Wilton aus, während die anwesenden Ladys ihre Zustimmung murmelten. »Pass nur auf, hat er zu mir gesagt, es werden immer mehr Leute hierherdrängen, und ehe wir uns versehen, wird unser kleiner See von Ausflüglern in Vergnügungsbooten überschwemmt sein!« Sie sagte das mit einer Vehemenz, als brächten diese Ausflügler die vier Reiter der Apokalypse mit sich. In diesem Moment fing Lady Jane Victorias Blick auf – die die Augen verdrehte und zaghaft lächelte. Was Jane ebenfalls zu einem kleinen Lächeln veranlasste.
    Vielleicht war Victoria Wilton doch nicht so übel.
    »Nun, Lady Jane!« Lady Wilton richtete sich wieder an ihren Ehrengast. »Wen haben Sie im Ort denn schon besucht?«
    Und so berichtete Jane über ihre vormittäglichen Abenteuer in den Läden und Straßen von Reston.
    »Ich wäre nicht überrascht, wenn ich heute allen Leuten aus der Gegend über den Weg gelaufen bin«, schloss Jane und trank einen Schluck Tee.
    »Allen außer diesem schrecklichen Mr Worth«, erwiderte Mrs Morgan.
    Jane verschluckte sich fast an ihrem Tee.
    »Schrecklich?«, fragte Jane, nachdem sie wieder zu Atem gekommen war. »Wie kommen Sie darauf?«
    Diese schlichte Frage brachte die Gesichter der Damen zum Erröten und löste eine solche Flut von Bemerkungen aus, dass Jane zunächst gar nicht verstand, was gesagt wurde.
    »Ein entsetzlicher Mensch!«
    »Er hat mich letzten Winter auf der Straße angerempelt, können Sie sich noch erinnern?«
    »Abstoßend …. Er ist nie zu einer unserer Versammlungen erschienen!«
    »Entschuldigen Sie bitte …«, unterbrach Jane das Stimmengewirr, »reden wir über denselben Mr Worth? Mr Byrne Worth? Witwe Lowes Neffe?«
    Alle Blicke richteten sich auf sie. »Soll das heißen, dass Sie einander vorgestellt worden sind?«, stieß Lady Wilton ungläubig hervor.
    »Natürlich«, entgegnete Lady Jane mit offensichtlichem Erstaunen. »Wir sind uns bereits in London begegnet.« Als Mr Worth Heldentaten begangen hat, um Land und Krone zu schützen, dachte sie, behielt ihre Worte aber für sich. »Vor ein paar Wochen erst hat sein Bruder eine Freundin von mir geheiratet.«
    »Willst du damit sagen, dass Mr Worth kürzlich in London gewesen ist?«, fragte Victoria, nachdem es allen anderen Ladys die Sprache verschlagen hatte.
    »Ja. In diesem Sommer.«
    »Aber das ist unmöglich!« Mrs Morgan war fast den Tränen nahe, so sehr regte sie sich auf. »Er kann gar nicht in London gewesen sein!«
    »Aber warum denn nicht, um Himmels willen?«
    »Weil er der Straßenräuber ist!«, rief Lady Wilton mit hochrotem Kopf. »Deshalb nicht!«

9
    »Du musst meine Mutter entschuldigen«, sagte Victoria, als sie die Hüte und Schals der Gäste einsammelte, die aufbrechen wollten.
    »Victoria, was um alles in der Welt hat sie damit gemeint, Mr Worth sei der Straßenräuber! Was für ein abgrundtiefer Unsinn«, erwiderte Jane, während sie die Bänder ihrer Haube unter dem Kinn schloss. »Und überhaupt – was für ein Straßenräuber?«
    »Ich bin überrascht, dass man es Ihnen noch nicht berichtet hat, Lady Jane«, meldete Dr. Berridge sich hinter ihr zu Wort. »Es hat hier eine Reihe Raubüberfälle gegeben. Sowohl Kutschen als auch Geschäfte sind überfallen worden.«
    »Der Sattlerei in Ambleside sind zwei Sättel gestohlen worden«, fügte Victoria mit offensichtlicher Freude an etwas Dramatik hinzu. »In Reston hat es damit im Winter angefangen. In Dr. Lawfords Praxis wurde eingebrochen, und in der Nacht darauf wurde Mr Davies’ Laden ausgeplündert!«
    »Aber es sind die Hauptstraßen im Distrikt, die am stärksten von diesem Räuber und seinem … äh, Treiben betroffen sind«, erklärte Dr. Berridge.
    »Vater hat uns sogar schon dazu gebracht, die Türen abzuschließen«, fügte Victoria hinzu.
    »Das ist alles sehr tragisch«, bestätigte Jane steif. »Ich werde einige zusätzliche Nachtwächter einstellen, um das Personal im Cottage zu

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