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Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Titel: Der Sommer der Lady Jane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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Gesicht, auf das jetzt das Licht des Mondes fiel. Er war nicht länger das Ungeheuer, das Kinder ängstigte, oder der Gentleman mit dem wie versteinert wirkenden Gesicht, der sich mit der Ehefrau des Pfarrers höflich unterhielt. Nein, dieses kleine Lächeln, dieses Funkeln in seinen Augen … Er sieht aus wie der Teufel , dachte sie … aber nicht dämonisch und garstig und mit scharfen Zähnen … nein, er sieht aus wie der Teufel, der dir eine Süßigkeit anbietet, der dir Musik vorspielt … dich in Versuchung führt .
    Ihr Herz schlug schneller – falls das überhaupt noch möglich war.
    »Oh, das Übliche«, erwiderte sie. Ihre Stimme war eine Mischung aus Frohsinn und Leichtigkeit. »Matschkuchen. Eier aus Morgans Hühnerstall stehlen. Mr Fredericksons Fischerjolle vom Seeufer auf einen Fjell ziehen – während er drinnen liegt und schläft.«
    Byrnes Lächeln wurde noch teuflischer. »Nun, wie um alles in der Welt haben Sie das angestellt?«
    »Niemals würde ich meine Geheimnisse preisgeben, Sir«, erwiderte sie züchtig.
    Er lachte laut auf, ein rostiges, tiefes und unruhiges Lachen. Aber echt. Jane war so wenig darauf gefasst gewesen, dass sie es für notwendig hielt, den Blick über die Gemeindewiese schweifen zu lassen – um zu entdecken, dass keiner der Feiernden sich so sehr für sein Lachen interessierte wie sie. Alle waren in ihre eigene Welt versunken, sprachen über ihr eigenes Leben und schafften sich ihre eigenen Geheimnisse.
    »Ein Unfugmacher«, wiederholte Byrne unter Lachen. »Kein Wunder, dass Sie so begierig darauf sind, den Räuber zu jagen.«
    »Aber ich … nein, ich …«, stammelte Jane.
    »Jane«, sagte Byrne mit seltsam verführerischer Stimme und schaute ihr unverwandt in die Augen, »essen Sie Ihren Apfel.«
    Jane gehorchte, gönnte sich einen kleinen Bissen und genoss das feste Fruchtfleisch. »Trotzdem, ich sollte den Wiltons erzählen, wie ihre Söhne sich benommen haben. Oder zumindest Victoria. Ihre Eltern werden mir vielleicht nicht glauben, aber Victoria würde wenigstens versuchen, den Jungen den Kopf zu waschen.«
    »Miss Victoria scheint eine gute Freundin zu sein.«
    »Ja, das ist sie«, erwiderte Jane. Es stimmte; trotz all ihrer Verrücktheit im Bezug auf Jason war Victoria eine überraschend gute Freundin. Besonders wenn man bedachte, wie übel Jane ihr in der Vergangenheit mitgespielt hatte.
    »Schön. Mir ist schon durch den Kopf gegangen, dass Sie ein paar Freunde gut gebrauchen können«, bemerkte er.
    »Seien Sie nicht albern, ich habe Dutzende Freunde.« Beleidigt biss sie wieder in ihren Apfel.
    »Falsch«, konterte er. »Lady Jane Cummings hat Dutzende Freunde. Manchmal frage ich mich, ob Jane auch welche hat.«
    Sie riss den Kopf hoch, schluckte hart an dem Apfelbissen in ihrem Mund. Sie starrte ihm ins Gesicht, das ausnahmsweise mal offen wirkte, ungeschützt. Aber es war Jane, die sich entblößt fühlte. Denn … woher wusste er …?
    Jane hatte keine Lust, diese Unterhaltung weiter fortzusetzen und dachte fieberhaft über ein neues Thema nach. Und erinnerte sich mehr oder weniger an den Grund, weshalb sie heute Abend überhaupt hergekommen war.
    »Nicht nur, dass Victoria eine gute Freundin ist, sie ist mir auch jetzt noch nützlich! Hier«, sagte sie und reichte ihm ihren angebissenen Apfel, weil sie beide Hände brauchte, um in ihrem Retikül zu wühlen und das kleine Papierpäckchen herauszufischen, das Victoria ihr früher am Abend gegeben hatte. Auf seine verwirrte Miene hin erläuterte sie ihm, was es damit auf sich hatte.
    »Und Sie hätten sein Büro sehen sollen. Ich bin überrascht, dass es uns gelungen ist, das Buch überhaupt zu finden«, schloss sie atemlos.
    »Nun, falls Sir Wilton mich vorher noch nicht verdächtigt hat, dann wird er es jetzt tun«, spottete Byrne, lehnte sich nahe zu ihr und schaute auf die Papiere in ihrer Hand. »Schließlich werde ich bald in allen Einzelheiten über die Verbrechen Bescheid wissen.«
    Das spärliche Mondlicht trug nicht viel dazu bei, Victorias enge Handschrift lesen zu können – nur das ist der Grund, weshalb Byrne sich jetzt so dicht zu mir stellen muss, überlegte Jane.
    »Ich habe es noch nicht gelesen«, erwiderte sie. Überraschenderweise war ihr Mund plötzlich trocken geworden. »Aber nichts wäre mir lieber. Darf ich die Papiere heute Nacht bei mir zu Hause durchsehen und sie Ihnen morgen vorbeibringen?«
    Sie schaute ihm in die Augen. Er stand Schulter an Schulter neben ihr, so dicht,

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