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Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Titel: Der Sommer der Lady Jane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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verschluckt. »Ich will nicht den Mann ins Gefängnis bringen müssen, der meinem Sohn das Leben gerettet hat!« Sichtlich erregt ging Sir Wilton hin und her. »Ich will nur eines: Ich will meiner Frau und dem Rat von Windermere sagen können, dass ich ohne den Hauch eines Zweifels festgestellt habe, dass Mr Worth nicht der Straßenräuber ist. Aber das kann ich nicht, wenn Sie mich nicht in Ihr Haus lassen!«
    Er brach schwer atmend ab, aber all sein Zorn war wie weggeblasen. Diese beschwörenden Worte aus seinem Mund machten jeden der Anwesenden betroffen. Nachdenklich musterten Dr. Berridge und Jason den rotgesichtigen Wilton. Sogar Jane …
    »Mr Worth, vielleicht wäre es gescheiter, Sie würden gestatten, dass …«, fing Jason an, hüstelte und setzte erneut an, »das heißt … sofern Sie nichts zu verbergen haben.«
    Byrne biss die Zähne zusammen und ließ einen Augenblick verstreichen. Ja, er könnte sie ins Haus lassen. Sie würden sich darin genau umschauen, seine Kommoden inspizieren, seinen Schreibtisch, und dann würden sie sich an den Hut tippen und das Haus wieder verlassen. Es war unwahrscheinlich, dass sie irgendetwas fanden. Er blickte in Janes tiefbraune Augen, aus denen sie ihn flehend ansah. Offensichtlich befürwortete sie den Vorschlag. Ja, er könnte es zulassen. Er könnte diese gesamte Straßenräuber-Arie abhaken, würde im Dorf akzeptiert werden, und man würde ihn künftig in Ruhe lassen. Es sei denn …
    Es sei denn, einer der Männer käme auf die Idee, unter den Bodendielen nachzusehen.
    »Ich habe nichts zu verbergen«, sagte er schließlich, »denn wäre das nicht der Fall, Sir Wilton, dann hätte ich weder Ihrer Frau noch den anderen Ladys noch den Gentlemen erlaubt, durch mein Haus zu latschen .«
    »Aber eine Durchsuchung …«, fing Sir Wilton wieder an, wurde aber sogleich von Byrnes heftigen Worten unterbrochen.
    »Aber nichts da, Sir! In der vergangenen Woche habe ich mich dem Willen des Dorfes gebeugt. Fast die ganze Woche habe ich wie ein kranker Hund dagelegen, um vor den Augen dieser Leute Gnade zu finden. Ich habe es satt!« Er stand vor den Gentlemen und hob seinen Stock wie ein Schwert. »Ich werde weder Ihnen noch sonst irgendjemandem gestatten, mein Haus zu betreten! Ich bin fertig mit euch! Verschwindet endlich!«
    Niemand sagte ein Wort. Byrnes Blick war starr, er atmete schwer, aber gleichmäßig.
    »Sie wollen uns also nicht gestatten, einzutreten?«, hakte Sir Wilton vorsichtig nach.
    Byrne stampfte mit dem Stock auf die Holzdielen der Veranda. Es machte ein lautes, erschreckendes Geräusch, das Sir Wiltons Worte verschluckte.
    Wiltons Schultern sackten herunter, und er schüttelte den Kopf. »Dann lassen Sie mir keine andere Wahl, als Sie weiterhin zu verdächtigen.«
    Dann ist es eben so, dachte Byrne und fühlte sich einmal mehr in diesen unglücklichen Zustand zurückgeworfen, den er so gut kannte. Offensichtlich gefiel auch seinen Besuchern der Ausgang dieses Gesprächs nicht. Jason, Dr. Berridge, Mr Hale und Mr Thorndike wirkten bedrückt.
    »Sind wir endlich fertig?«, fragte einer der beiden blassgesichtigen, müden jungen Dummköpfe. »Gut, dann sollten wir aufbrechen. Jase, für diese Geschichte bist du uns aber ein Kartenspiel schuldig.«
    Mit einem »Bitte entschuldigen Sie, dass wir Sie so früh am Morgen gestört haben« aus dem Munde eines der älteren Gentlemen machte die Gruppe sich auf den Rückweg. Entfernte sich von seinen Beleidigungen. Nur Jane zögerte kurz. Enttäuschung und Mitleid standen ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Mitleid. Jetzt bemitleidete sie ihn also.
    Die Gruppe verschwand zwischen den Bäumen. Und Byrne war wieder allein.
    Du Dummkopf.
    Diese leise Stimme in seinem Kopf war wieder da, kehrte immer wieder zurück wie Wellen, die ein Gestade überspülten und beim Zurückfließen den Sand mit sich ins Meer zogen. Plötzlich konnte er das helle Sonnenlicht nicht mehr ertragen und humpelte ins Haus.
    Du Dummkopf , sagte die Stimme wieder und wieder und wieder. Mach nur weiter so. Wenn jetzt auch Jane dich bemitleidet, gibt es niemanden mehr, der sich kümmert. Dobbs ist in Manchester, deine Brüder sind in London. Wen sollte es kümmern, ob du die Dielen hochnimmst? Wen sollte es scheren, ob du dich der Ohnmacht überlässt oder nicht? Was es im Dorf an Wohlwollen für dich gegeben hat, hast du zerstört; warum also nicht auch all das andere zerstören, woran du so hart gearbeitet hast?
    Diese Stimme. Sie fing an, ihn

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