Der Sommer, der nur uns gehoerte
kümmern würdest. AuÃerdem haben sie jetzt den Stein auf dem Grab deiner Mom aufgestellt, ich dachte, du wolltest ihn dir ansehen.«
»Klar, das will ich ja auch, aber das kann ich ja auch noch im Sommer machen. Dann können wir zusammen hingehen.« Er beäugte mich misstrauisch. »Bist du etwa eifersüchtig?«
»Nein!«
Jetzt grinste er. »Du machst dir wohl Sorgen wegen der Wahl zur âºMiss Nasses-T-Shirtâ¹, wie?«
»Nein!« Ich fand es furchtbar, dass er die Sache ins Lächerliche zog, und es machte mich wütend, dass ich als Einzige sauer war.
»Wenn du dir Sorgen machst, dann komm doch mit. Es wird ein MordsspaÃ.«
Er sagte nicht: Du hast überhaupt keinen Grund, dir Sorgen zu machen. Er sagte: Wenn du dir Sorgen machst, komm mit. Ich wusste, er meinte es nicht so, aber es störte mich trotzdem.
»Du weiÃt genau, dass ich es mir nicht leisten kann. AuÃerdem hab ich keine Lust, mit dir und deinen Kumpels nach Cabo zu fliegen. Ich will garantiert nicht der Stimmungskiller sein â als einziges mitreisendes Mädchen.«
»Du wärst nicht allein, Joshs Freundin, Alison, kommt auch mit«, sagte Jeremiah.
Alison war also eingeladen worden und ich nicht? Ich setzte mich gerade hin. »Alison fährt mit lauter Jungs?«
»Natürlich nicht. Alison fährt mit vielen anderen Mädchen aus ihrer Verbindung. Die haben Zimmer im selben Hotel wie wir. Dadurch haben wir ja überhaupt erst von dem Angebot erfahren. Aber wir haben nicht vor, die ganze Zeit mit denen rumzuhängen. Wir Jungs machen unser eigenes Ding, wir mieten uns Quads, gehen klettern oder machen Off-Road-Rennen in der Wüste. Solche Sachen eben.«
Ich starrte ihn bloà an. »Du meinst, während du mit deinen Kumpels durch die Wüste rast, soll ich mit lauter Mädels rumhängen, die ich nicht mal kenne?«
Er verdrehte die Augen. »Du kennst doch Alison. Ihr beide wart Bier-Pong-Partner beim Turnier.«
»Egal. Jedenfalls komme ich nicht mit nach Cabo. Ich fahre nach Hause. Meine Mom vermisst mich.« Was ich nicht sagte: Dein Dad vermisst dich auch.
Aber dann zuckte Jeremiah nur mit den Achseln, so als wollte er sagen: Mach, was du willst, und in dem Moment dachte ich: Scheià drauf, jetzt sag ichâs doch. »Dein Dad vermisst dich auch.«
»Herr im Himmel, Belly, gib doch zu, dass es dir gar nicht um meinen Dad geht. Du rastest bloà aus, weil ich ohne dich Ferien mache.«
»Gib du doch zu, dass du von Anfang an gar nicht wolltest, dass ich mitkomme!«
Er zögerte. Ich sah es ihm an. »Na schön, stimmt. Ich hätte nichts gegen einen reinen Jungs-Trip.«
Ich stand auf. »Tja, dafür habt ihr allerdings reichlich Mädels dabei. Dann viel Spaà mit den Zetas.«
An seinem Hals zeigten sich rote Flecken. »Wenn du nach all der Zeit immer noch kein Vertrauen zu mir hast, dann weià ich nicht, was ich dir noch sagen soll. Ich hab dir noch nie Anlass gegeben, mir zu misstrauen. Und noch was, Belly: Ich habâs echt nicht nötig, mir von dir ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen wegen meinem Dad.«
Ich wollte mir die Schuhe anziehen, aber vor lauter Wut zitterten mir so die Hände, dass ich kaum die Schnürsenkel zubinden konnte. »Ich kann es nicht glauben, dass du so egoistisch bist!«
»Ich? Jetzt bin ich auf einmal egoistisch?« Er schüttelte den Kopf und presste die Lippen zusammen. Dann öffnete er den Mund, als wollte er etwas sagen, schloss ihn aber wieder.
»Allerdings, wenn in unserer Beziehung einer egoistisch ist, dann definitiv du. Alles dreht sich um dich, deine Freunde, deine blöde Verbindung. Hab ich dir schon mal gesagt, wie blöd ich deine Verbindung finde? Tatsache.«
»Und was, bitte, ist so blöd daran?«, fragte er leise.
»Das ist doch bloà ein Haufen verwöhnter Typen aus reichen Familien, die das Geld ihrer Eltern verprassen, sich mit Lösungssammlungen durch ihre Klausuren mogeln und stockbesoffen zum Unterricht erscheinen.«
Er sah verletzt aus. »Wir sind nicht alle so.«
»Dich hab ich ja auch nicht gemeint.«
»Natürlich hast du das. Bloà weil ich nicht Medizin studiere, bin ich automatisch ein fauler Verbindungsbruder, das denkst du doch, oder?«
»Projizier deinen Minderwertigkeitskomplex nicht auf mich«, rutschte mir spontan raus. Gedacht hatte ich das schon manchmal, aber
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