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Der Sommer, der nur uns gehoerte

Titel: Der Sommer, der nur uns gehoerte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han
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Mom dazu? Ist sie ausgerastet?«
    Â»Wir sagen es ihr und Jeres Dad nächste Woche in Cousins. Und danach meinem Dad.«
    Sie horchte auf. »Warte mal – sonst weiß noch keiner Bescheid? Nur ich?«
    Ich nickte, und Taylor fühlte sich sehr geschmeichelt, das sah ich ihr an. Sie liebte es, in Geheimnisse eingeweiht zu werden, etwas Tolleres gab es für sie kaum.
    Â»Ich sehe apokalyptische Szenen vor mir«, sagte sie und holte sich ihre Latte Macchiato zurück. »Leichen überall, Blut in den Straßen. Und zwar dein Blut.«
    Â»Vielen Dank, Tay!«
    Â»Ich sag nur die Wahrheit. Laurel ist doch eine waschechte Feministin. So wie diese irre Gloria Steinem. Es wird ihr kein bisschen gefallen. Sie wird auf ihn losgehen wie Terminator, das sag ich dir. Und auf dich auch.«
    Â»Meine Mom liebt Jeremiah. Susannah und sie haben oft darüber gesprochen, wie es wäre, wenn ich einen von Susannahs Söhnen heiratete. Ich kann mir gut vorstellen, dass damit ein Traum von ihr wahr wird. Da bin ich mir sogar sicher.« Schon während ich das sagte, wusste ich, dass daran nichts, aber auch gar nichts stimmte.
    Auch Taylor schien mir nicht überzeugt. »Vielleicht«, sagte sie. »Und wann soll das Ganze stattfinden?«
    Â»Im August.«
    Â»Das ist allerdings bald, sehr bald. Da bleibt ja kaum noch Zeit für die Planung.« Sie kaute an ihrem Strohhalm, und auf einmal sah sie mich lauernd an. »Was ist denn mit Brautjungfern?«
    Â»Ach, ich weiß nicht … Wir wollen es wirklich in ganz kleinem Rahmen halten. Wir wollen in Cousins heiraten, im Sommerhaus. Alles ganz locker, keine große Sache.«
    Â»Keine große Sache? Ihr heiratet, und das nennst du ›keine große Sache‹?«
    Â»So war das nicht gemeint. Ich leg nur keinen Wert auf das ganze Brimborium. Mir geht’s bloß um Jeremiah, das ist alles.«
    Â»Was für ein Brimborium meinst du denn?«
    Â»Na ja, Brautjungfern und Hochzeitstorten. So was eben.«
    Â»Lügnerin!« Sie richtete den Zeigefinger auf mich. »Du wolltest fünf Brautjungfern und eine vierstöckige Möhrentorte. Und du wolltest eine Eisskulptur, die ein menschliches Herz darstellt, mit euren Initialen darin. Was, nebenbei bemerkt, absolut geschmacklos ist.«
    Â»Tay!«
    Sie hob eine Hand, um mich zu unterbrechen. »Du wolltest Live-Musik und Luftballons, die nach eurem ersten Tanz von der Decke herabsinken. Welchen Song wolltest du noch mal für den Tanz?«
    Â» Stay von Maurice Williams & the Zodiacs«, sagte ich ganz automatisch. »Aber damals war ich schätzungsweise zehn, Taylor.« Trotzdem war ich gerührt, dass sie sich das alles gemerkt hatte. Andererseits – vermutlich wusste ich auch noch alles, was sie sich gewünscht hatte: weiße Tauben, Spitzenhandschuhe, grellrosa Stilettos.
    Â»Du solltest alles haben, was du dir immer gewünscht hast, Belly«, sagte Taylor, und dabei streckte sie auf ihre typische entschlossene Art das Kinn vor. »Du heiratest schließlich nur einmal.«
    Â»Ich weiß, aber wir haben nicht das Geld dafür. Abgesehen davon liegt mir auch nicht mehr so viel an diesen Dingen. Das war doch Kinderkram.« Aber vielleicht musste es ja nicht alles sein, vielleicht reichte auch ein bisschen. Vielleicht konnte ich ja trotzdem eine richtige Hochzeit haben, nur schlichter. Denn schön wäre es schon, ein Brautkleid zu tragen und mit meinem Dad zu tanzen.
    Â»Ich dachte, Jeremys Dad wäre stinkreich. Kann er euch keine richtige Hochzeit spendieren? Das wird er sich doch leisten können!«
    Â»Ausgeschlossen, meine Mom würde nie akzeptieren, dass Mr. Fisher für die Hochzeit bezahlt. Außerdem hab ich ja schon gesagt – wir wollen wirklich nichts Extravagantes.«
    Taylor gab sich geschlagen. »Okay, vergessen wir die Eisskulptur. Aber Ballons sind billig – die kann’s auf jeden Fall geben. Und die Möhrentorte auch. Eine ganz normale, zweistöckige reicht auch, denke ich. Und du kannst sagen, was du willst – ein Brautkleid muss sein!«
    Â»Klingt gut«, sagte ich und trank noch einen Schluck aus ihrem Glas. Es fühlte sich so gut an, Taylors Segen zu haben. Das war wie die offizielle Erlaubnis, aufgeregt zu sein. Bis dahin hatte ich gar nicht gewusst, dass ich das brauchte oder wollte.
    Â»Und Brautjungfern kriegst du auch. Wenigstens eine, als Trauzeugin.«
    Â»Ich will nur

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