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Der Sommer der silbernen Wellen: Roman (German Edition)

Der Sommer der silbernen Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Sommer der silbernen Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Howells
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Stich gelassen.
    »Ich bin etwa eine Minute nach dir reingegangen«, erklärte Simon ruhig. »Aber ich habe dich nirgends gefunden. Ich habe dich überall gesucht und bin dann wieder rausgegangen. Später habe ich dich dann mit diesem Guy-Typen, Corinne und ihrem Freund in den Dünen gesehen, und mir war nicht danach, euch zu stören. Also dachte ich, ich könnte genauso gut abhauen.«
    »Oh.« Ich biss mir auf die Lippen, als ich in Gedanken meine Schritte nachvollzog. Simon und ich hatten einander offenbar verpasst. Ich war auf die Toilette gegangen, um mein Lipgloss aufzufrischen, während Simon Stacy begrüßte. Ich musste nach oben gehen, weil beide Toiletten unten besetzt waren. In der Zeit musste er mich gesucht haben. Und dann hatte er mich unten in den Dünen gesehen …
    Ich schloss die Augen. Der ganze Abend war eine solche Katastrophe gewesen, und wieder stiegen mir Tränen in die Augen. Dann, bevor ich wusste, wie mir geschah, erzählte ich Simon alles: wie ich Corinne gefunden hatte, wie unsere Eltern ausgeflippt waren und wie Corinne mich für ihren Ärger verantwortlich machte. »Sie hasst mich«, schnüffelte ich und fühlte, wie eine Träne an meiner Wange hinunterlief. »Ich weiß nicht, warum es mir so weh tut, aber so ist es nun mal.«
    Simon legte den Arm um mich, während wir am Strand entlangspazierten. Der Wind frischte auf. War eine neue Schlechtwetterfront im Anmarsch? »Ich möchte nur noch nach Hause«, sagte ich und schmiegte mich in seinen Arm, der mir Halt gab – der einzige Halt, den ich noch hatte. »Hier gerate ich allmählich ins Schwimmen.«
    »Aber du bist doch eine gute Schwimmerin«, neckte mich Simon, doch ich reagierte nicht.
    »Ich habe mich so elend gefühlt heute Abend. Besonders, als ich dachte, ihr wärt zusammen weggegangen, du und Stacy …« Ich hielt inne. Ich redete zu viel. Das war mir jetzt peinlich.
    Simon blieb stehen. »Stacy?« Er lachte. »Ich habe höchstens eine Minute lang mir ihr geredet. Obwohl ich noch nebenbei fallenlassen konnte, dass meine Familie nächstes Jahr den Drachenbau mieten will.« Er lachte wieder. »Das war lustig. Ihr Gesicht hättest du sehen sollen!«
    »Eine Minute«, wiederholte ich.
    »Ich bin nicht ihretwegen zur Party gekommen, Mia.«
    »Und wenn, wäre es nicht schlimm«, stammelte ich. »Ich meine, ich weiß, wie sehr du in sie verliebt warst, und es geht mich ja gar nichts …«
    Plötzlich lagen Simons Lippen auf meinen. Ein sanfter Kuss. Aus heiterem Himmel. Aus dem Nachthimmel.
    Ich wich zurück, atmete tief durch und schaute weg, zum Wasser hinunter. Wir waren nur ein paar Meter vom Indigo Beach entfernt. Simon suchte meine Hand. Ich war ratlos. Tausend Fragen schwirrten in meinem Kopf durcheinander, nicht zuletzt, warum Simon mich küsste. Wir waren nur Freunde. Das hatten wir beide so gewollt. Oder? Vorsichtig entzog ich ihm meine Hand.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht in Stacy verliebt war. Niemals«, sagte Simon leise. »Sie ist …«
    Und dann tat ich etwas, das mir den Atem raubte. Ich küsste ihn. Ich lehnte mich zu ihm, hob das Kinn und küsste ihn auf den Mund.
    Als Simon die Arme um meine Taille legte, ließ der Druck von allen Seiten plötzlich nach und verschwand schließlich. Die vielen harten Worte, die ich an diesem Abend gehört hatte, die ganzen Missverständnisse, das Durcheinander und die Peinlichkeiten … alles fiel von mir ab, und nichts war mehr wichtig außer Simons Hände auf meinem Rücken und sein Mund auf meinem, weich und ein bisschen fordernd, der kleine Glühwürmchenfunken an meiner Wirbelsäule rauf und runter flitzen ließ.
    Vielleicht lag es an der Strandatmosphäre, oder es waren immer noch die Nachwirkungen des Vollmonds, die noch zu der gefühlsmäßigen Achterbahnfahrt dieses Abends beitrugen. Irgendetwas Außergewöhnliches musste im Spiel sein, denn wir benahmen uns nicht logisch. Es war verrückt, wie perfekt wir zusammenpassten. Wir waren doch erst nur Freunde gewesen … oder war das vielleicht der wahre Grund?
    Wir lösten uns voneinander. Ich befürchtete, nicht mehr aufrecht stehen zu können. Ich hätte nie gedacht, dass wir so heftig aufeinander reagieren würden. »Was machen wir denn hier?«, flüsterte ich Simon zu, als er meine Hand nahm und sie an seine Brust drückte.
    »Wir gehen schwimmen«, sagte er.
    »Aber ich habe keinen Bikini an.« Ich wurde rot, als ich das übermütige Funkeln in seinen Augen sah.
    »Du kennst meine Antwort auf dieses

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