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Der Sommer der Toten

Titel: Der Sommer der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Derbort
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ziellos durch den Raum. Erst als alle Bewohner auf den Beinen waren, wankte der ganze Schwarm zielsicher in Richtung Ausgang.
    „Jetzt würde ich gerne mal wissen, wo die hin wollen“, sagte Dr. Kovacs, der die Szenerie bislang wortlos, aber eindeutig schockiert verfolgt hatte.
    „Ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich das wissen will“, murmelte Klaus. „Nein – genauer gesagt bin ich mir sicher, dass ich es nicht wissen will.“
    16.
„SCHEISSE!“, schrie Bianca und trat vor Wut mit aller Kraft gegen einen öffentlichen Mülleimer.
    „Jetzt beruhige dich doch ...“, versuchte Anna zu intervenieren.
    „Beruhigen?“ Biancas Stimme kippte leicht hysterisch über. „BERUHIGEN?! Wir haben hier die verfickten Köpfe von den vier toten Wichsern im Kofferraum und ich soll mich verfickt noch mal beruhigen? Und wie, zum verschissenen Henker, soll ich das bewerkstelligen?“
    „Ein erster möglicher Schritt wäre, dass du mal deinen Wortschatz ein wenig überarbeitest“, entgegnete Anna trocken.
    „Wortschatz?“ Bianca kochte schier über. „Mein verfickter Wortschatz geht ...“
    Dann hielt sie inne und blickte Anna einen Moment lang irritiert an. Plötzlich prustete sie drauflos.
    Anna grinste zunächst matt, ließ sich dann aber von Biancas Gelächter anstecken.
    Sie standen auf einem Parkplatz neben der Landstraße. Die Landstraße war eher schwach befahren und demnach wurde der Parkplatz auch nur selten frequentiert. Während auf der einen Seite ein schmaler Grasstreifen den Parkplatz von der Straße trennte, endete er auf der anderen Seite in fast unüberwindlichem Dickicht.
    Nach einiger Zeit hemmungslosen Gekichers war zumindest ein wenig der gröbste Stress aus der Situation gewichen und Bianca konnte wieder logisch über die verfahrene Sache nachdenken.
    „Da will uns irgendjemand etwas reindrücken“, sinnierte sie.
    „Das glaube ich auch.“ Anna lief unruhig auf und ab. „Aber wer? Bisher war alles, was unsere Gegner darstellte, schon seit einiger Zeit tot.“
    „Vielleicht gibt es auch noch lebende Helfershelfer. Schwarze Priester zum Beispiel ... Satanisten ... Ach, ich weiß doch auch nicht.“
    „Denkbar wäre es“, entgegnete Anna. „Dann kann ich mir aber auch nur noch schwerlich vorstellen, dass das Auftauchen der Bullen ein Zufall war.“
    „Wahrscheinlich nicht.“ Bianca fuhr sich nervös durch die Haare. „Aber wer kann dafür in Frage kommen?“
    „Ich glaube, diese Frage können wir vertagen, bis wir wieder in Berghausen sind“, gab Anna zu bedenken. „Viel wichtiger finde ich die Frage, wie wir diese verdammten Köpfe loswerden.“
    „Das ist in der Tat ein Problem. Hast du davon irgendetwas angefasst?“
    „Ich weiß nicht“, sagte Anna verwirrt, besann sich kurz darauf aber. „Natürlich. Die sind in so einem blauen Müllsack. Den habe ich aufgemacht, weil ich sehen wollte, was da drin war. Und da ich keine abgetrennten Köpfe erwartet habe, habe ich auch keine Handschuhe angezogen.“
    „Ist ja gut“, beschwichtigte Bianca. „Niemand macht dir einen Vorwurf.“
    „Was für eine Scheiße!“, stöhnte Anna schließlich, als sie sich auf einen großen Felsen sinken ließ.
    „Das ist es ...“, murmelte Bianca, als sie Anna beobachtete.
    „Was?“ Anna war verwirrt.
    „Gibt es hier irgendwo einen See? Oder noch besser einen Tümpel, in dem niemand mehr badet?“
    „Mehr als ich zählen kann“, entgegnete Anna. „Wieso.“
    „Wir stopfen zusätzlich noch ein paar Steine in den Müllsack und dann versenken wir das Ding.“
    Anna überlegte kurz.
    „Das könnte klappen“, sagte sie schließlich. „Ich wüsste auch schon, wo wir das machen können.“
    Bianca klatschte in die Hände.
    „Na denn!“, rief sie. „Worauf warten wir noch?“
    17.
„Das kann doch niemals gut gehen“, flüsterte Klaus fassungslos, während er beobachtete, wie die untoten Bewohner des Seniorenstifts in Reih und Glied auf die Straße wankten.
    Es dauerte auch nicht lange, bis ein Auto hupend und mit quietschenden Reifen einem Zombie auszuweichen versuchte und mit lautem Krachen in einen Verteilerkasten donnerte. Ein beträchtlicher Teil von Berghausen stand nunmehr ohne Festnetzanschluss da.
    Einer der beiden Polizisten rannte an den Untoten vorbei, um den Fahrer des Unfallwagens zu warnen. Dieser war nämlich aus seinem Wagen gesprungen wie ein Kastenteufelchen und war gerade dabei, sich den vermeintlichen Unfallverursacher vorzunehmen.
    „Haben Sie denn noch nie

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