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Der Sommer der Toten

Titel: Der Sommer der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Derbort
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Kommissars hier?“
    Nein.
    „Mein Feind?“
    Ja.
    „Biancas Feind?“
    Ja.
    „Der Feind von Klaus?“
    Nein.
    „Ist jemand hier im Raum, der ebenfalls ein Feind ist?“
    Nein.
    „Willst du noch mehr Leute töten?“
    Ja.
    „Auch jemanden von uns?“
    Nein.
    „Klaus vielleicht?“
    Nein.
    „Den Bürgermeister?“
    Nein.
    „Geben Sie ihm einen Zettel, damit er aufschreibt, wen er noch auf der Abschussliste stehen hat“, knurrte Kellermann. „Dann wissen wir wenigstens, wen wir beschützen können.“
    „Das wird er wohl kaum tun“, vermutete Bianca. „Versuchen wir lieber, noch weitere Informationen zu bekommen.“
    Nun wandte sich Bianca an Werner.
    „Werner“, sagte sie. „Hätte der Pfarrer jemanden getötet?“
    Ja.
    „Jemanden von uns?“
    Ja.
    „Mich?“
    Nein.
    „Klaus?“
    Nein.
    „Anna?“
    Ja.
    Anna sog scharf die Luft ein.
    „Noch jemand anders außer Anna?“
    Nein.
    „Wow“, stöhnte Anna. „Das ist aber hart.“
    „Gibt es noch andere, die Anna töten wollen?“, fuhr Bianca fort.
    Ja.
    „Sind das die, die du töten willst?“
    Ja.
    „Gibt es außer denen, die Anna etwas antun wollen, noch mehr Leute, die du töten willst?“
    Nein.
    „Du hast das nur getan, um Anna zu beschützen?“
    Ja.
    „Muss Anna sterben, damit sich der Fluch erfüllt?“, fragte Bianca aus einer plötzlichen Eingebung heraus.
    Ja.
    „Aber sie hat doch diese Stigmata. Wird sie daran nicht sterben?“
    Nein.
    „Also auch nicht dann, wenn alle Personen, die Anna töten würden, unschädlich gemacht sind?“
    Nein.
    „Sind es mehr als zehn Leute, die Anna gefährlich werden können?“
    Nein.
    „Mehr als fünf?“
    Nein.
    „Genau fünf?“
    Nein.
    „Vier?“
    Ja.
    „War der Pfarrer einer von den vier?“
    Ja.
    „Wusste er das?“
    Ja.
    „Bist du wieder zurückgekehrt, um uns zu beschützen?“
    Ja.
    „Nur aus diesem Grund?“
    Ja.
    „Hast du dich auch nur aus diesem Grund erhängt?“
    Diesmal antwortete der Zombie nicht. Er setzte sich in Bewegung. Kellermann zückte sofort seine Waffe.
    „Menschenskind!“, fuhr Bianca auf. „Stecken Sie doch endlich mal die Wumme weg. Er wird uns nichts tun. Viel eher schießen Sie einen von uns versehentlich über den Haufen.“
    „Ich will nicht ausprobieren, ob er uns die Wahrheit gesagt hat“, entgegnete Kellermann und kicherte gleichzeitig albern und hysterisch. „Ich meine, geklopft hat ...“
    Werner wankte indessen zum Bücherregal. Ungelenk tastete er sich durch die aufgereihten Bücher, zog eines heraus und ließ es auf den Boden fallen. Danach wankte er wieder zurück zur Tür und stellte sich wieder so hin, dass er klopfen konnte, wenn er gefragt wurde.
    Bianca ging zum Bücherregal und hob das herabgefallene Buch auf. Es handelte sich um ein sehr altes in Leder gebundenes voluminöses Werk.
    „ Teifels Werck in Gotes Hand “ stand in altertümlicher Schrift auf dem Einband.
    Bianca schlug das Buch auf. Altdeutsche Schrift eröffnete dem Leser Text in altdeutscher Sprache. Bianca stöhnte.
    „Und das soll ich jetzt lesen?“, fragte sie entgeistert.
    Ja.
    Bianca blickte zu Werner auf, der die Antwort geklopft hatte.
    „Soll das ein Witz sein?“
    Nein.
    „Habe ich viel Zeit?“
    Nein.
    „Dann klopf doch bitte mal so oft, wie ich Tage dafür habe.“
    Werner klopfte zwölfmal.
    „Zwölf Tage?“ Bianca war entsetzt.
    Ja.
    „Und da soll ich das alles lesen?“
    Nein.
    „Oh Mann, was dann?“ Bianca war ratlos.
    Werner begann zu klopfen. Ab dem dritten Klopfen zählte Bianca unwillkürlich mit. Werner klopfte sehr lange, ehe er wieder aufhörte.
    „Achtundsechzig?“
    Ja.
    „Die ersten achtundsechzig Seiten?“
    Nein.
    „Ab Seite achtundsechzig?“
    Ja.
    „Wow“, stöhnte Bianca erleichtert. „Danke. Und wie weit?“
    Wieder klopfte Werner. Diesmal nicht so lange.
    „Achtzehn Seiten ...“
    Ja.
    „Na, das geht ja noch.“
    Ja.
    „Hat der Kerl noch mehr Informationen als diesen alten Schmöker?“, fragte Kellermann ungeduldig.
    Ja.
    „Oh ... Sie reden auch mit mir?“, fragte Kellermann erstaunt.
    Ja.
    „Ist Ihnen klar, dass ich Sie sofort wegen Mordes festgenommen hätte, wenn Sie noch – äh ... auf herkömmliche Weise leben würden?“, wetterte er.
    Ja.
    „Können Sie mir auch nur einen Grund nennen, es jetzt nicht auch zu tun?“
    Ja.
    „Sie kommen sich wohl besonders witzig vor“, brummte der Polizist.
    Nein.
    „Halt!“, intervenierte Bianca. „Das führt zu nichts. Werner hat Recht. Sie können ihn nicht

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