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Der Sommer der Vergessenen (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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den Pelz des Dunklen. Er streckte die Arme in die Luft und murmelte
unverständliche Worte. Belenus verdrehte die Augen und fiel um. Das Etwas
kläffte, der Kater setzte zum Sprung an. Wieder murmelte der Dunkle. Ein lauter
Knall, und er war verschwunden. An seiner Stelle lag ein Haufen Wollmäuse da. Igel und das Etwas rollten miteinander raufend hinein.
Da rührte sich der Helle im Kleid. Er griff das Etwas im Nacken und hob es
hoch.
    „Böser
Kotze!“
    Igel rannte davon, eine Wollmaus im Maul.
    „Driftwood.
Es ist nur eine Katze!“
    Ein Zittern
fuhr durch die Wollmäuse. Mit einem Ruck formten sie wieder das schwarze Wesen.
Es trug jetzt keinen Anzug mehr. Dafür fehlte ein Arm.
    „Ja, tolle
Sache“, krächzte es. „Wo ist jetzt mein Arm?“ „Muss das denn sein? Schau dir
das an!“, maulte der Helle. Er ging neben Belenus in die Hocke.
    Rolo hatte
furchtbare Angst. Aber er fand seine Stimme wieder.
    „Ich glaube,
der Kater hat ihn.“
    Sie starrten
ihn an.
    „Was?“,
fragte der Dunkle.
    „Den Arm.
Ich glaube, der Kater hatte eine Wollmaus im Maul.“
    „Siehst du,
Socke. Hat meinen Arm gefressen. Dann ruf ihn mal, deinen Kater.“
    „ Igel “, hauchte Rolo. Seine Stimme versagte.
    Der Dunkle
kam kopfschüttelnd auf ihn zu.
    „Na, so wird
das aber nix. Das hab ich ja kaum gehört. Bist du zufällig das Kind einer
Nacktschnecke?“
    „Nein, ich
bin ein Mensch“, erwiderte Rolo wahrheitsgemäß. „Dann mach mal schneller und
ruf den Kater!“
    Rolo zuckte
bei jedem harschen Wort.
    Wie es mich
anstarrt, dachte er. Es blinzelt nicht. „Driftwood! Jetzt ist aber Schluss!“
Der Helle trat näher. Er trug das Etwas in den Armen. Das Kleid war
verschwunden, sein Fell strahlend weiß. Nur um die Augen war sein Gesicht
schwarz. Aber es war ein weniger dunkles Schwarz als das des Dunklen.
    „Was soll
das? Du machst ihm Angst.“ Er wandte sich Rolo zu. „Wie heißt du?“ Sein Ton war
freundlich.
    Rolo war er
trotzdem unheimlich.
    „Roland
Blutgut. Eigentlich Rolo.“
    „Gut Rolo.
Mein Name ist Sokrates Solaris. Eigentlich Socke.“ Er schüttelte Rolos Hand.
Seine Pfote war angenehm weich. „Deinem großen Freund fehlt nichts. Er wird
bald aufwachen.“
    „Was seid
ihr? Kobolde?“, fragte Rolo.
    „Nein.
Kobolde sehen doch aus wie Affen. Wir sind Nachtalben.“
    „Brrr.“
    „Stimmt. Du
bist kein Nachtalb. Das ist Kotze. Wir glauben, er war mal ein Hund. Darum hat
er sich wohl auf die Katze gestürzt. Was mir übrigens sehr leidtut. Wie der
ganze Schlamassel hier.“
    „Socke,
jetzt ist aber gut“, nörgelte der Dunkle.
    „Ruhe! Mein
schlecht gelaunter Freund hier heißt Driftwood. Driftwood D. Flog, um genau zu
sein.“
    „Freut
mich?“, fragte Rolo. Er war völlig durcheinander. „Können wir jetzt
weitermachen?“, quengelte Driftwood. „Können wir. Aber …“, Socke hob mahnend
die Pfote, „… etwas freundlicher, bitte! Rolo, mach dir keine Sorgen. Wir sind
nicht hier, um dir was zu tun. Das ist nämlich nicht unsere Art. Nicht wahr, Driftwood?“
    Rolo
grübelte. Er hatte die Stimme schon mal irgendwo gehört.
    „Deine
Stimme! Sie kam aus dem Ei!“
    Socke wirkte
erfreut. „Wir haben miteinander gesprochen?“Sie kicherten. Driftwoods
regungslose Miene brachte sie zum Schweigen.
    „Könnte ich
jetzt bitte meinen Arm zurückhaben?“
    Socke fuhr
fort, als hätte Driftwood gar nichts gesagt.
    „Du musst
wissen, das Eiphon ist wichtig für uns. Driftwood hat es nur aus Versehen in
Neunseen zurückgelassen.“
    Rolo dachte
an Hwarf. Die Wut machte in mutig.
    „Was hast du
mit meinem Freund gemacht?“ Er tat einen Schritt auf Driftwood zu. Nase an
Schnauze standen sie, als Driftwood sich auf die Zehenspitzen stellte.
    „Immer mit
der Ruhe, Nacktschnecke“, raunte er. „Ich habe mich nur verteidigt. Wie kann es
überhaupt sein, dass du Kotzes Leuchten siehst? Und die maguschen Kostüme. Die
haben auch nicht gewirkt bei dir. Wer bist du?“
    „Ich habe
keine Ahnung, wovon du redest. Aber wenn ihr was von mir wollt, macht ihr
erstmal meinen Freund Hwarf wieder gesund!“
    „Du bist
nicht in der Position, hier irgendwelche Forderungen zu stellen,
Nacktschnecke“, knirschte Driftwood. „Und übrigens, schicke Beule.“
    „Hallo!“
Socke schob die beiden auseinander. „Wir beruhigen uns jetzt alle erstmal.
Rolo, bitte setz dich auf den Stuhl. Driftwood, du bleibst, wo du bist.
Driftwood wird deinen Freund natürlich wieder wecken.“
    „Pfff“,
pfiff

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