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Der Sommer des glücklichen Narren

Titel: Der Sommer des glücklichen Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danella Utta
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»Mein Gott, Dodo! Ich hätte dich nie verlassen dürfen. Ich wußte ja, daß es ein schlimmes Ende mit dir nimmt, wenn ich nicht mehr bei dir bin. Ich wußte es. O Gott, ich kann dich nicht allein lassen.«
    Was für Töne! So dramatisch hatte ich Rosalind nie erlebt. »Aber ich bitte dich, worüber regst du dich eigentlich auf? Das ist alles ganz harmlos. Da ist überhaupt nichts dabei, ich schwöre dir, ich …«
    »Dolfilein«, zwitscherte Gwen hinter mir, »ich verdurste. Soll ich dir helfen, Schätzchen?«
    »Halt die Klappe«, sagte ich grob. »Und zieh dich endlich an.«
    Lächelnd nahm Gwen das Glas aus meiner Hand. »Ich hab' es gern, wenn du so energisch bist. Was soll ich denn anziehen? Das blaue oder das grüne?«
    Nicht ein einziges Kleid von ihr befand sich bei mir. Ich hatte sie bisher überhaupt nur in Reithosen oder in ihrem lächerlichen Badekostüm gesehen.
    Ich kehrte zurück ins Zimmer, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, setzte mich in einen Sessel und zündete mir eine Zigarette an. Gwen kam mir nachgeschlendert, Rosalind blieb auf der Schwelle der Küchentür stehen. Sehr graziös setzte sich Gwen zu mir auf die Sessellehne. »Gibst du mir auch eine Zigarette?«
    »Hast du nicht Angst, daß ich dich eines Tages verprügle?«
    »Das würdest du tun? Wirklich? Ich fände es herrlich.« Und mit einem Blick in mein finsteres Gesicht: »Nun lach doch mal. Ich denke, du bist von ihr geschieden. Was kann sie denn dagegen haben, wenn ich hier bin?«
    Pause.
    Und in dieses Schweigen hinein sagte eine erstaunte Stimme von der Tür her: »Oh! Störe ich?«
    Kein Mensch wird mir glauben, daß so etwas möglich ist. Aber ich schwöre, es ist die lautere Wahrheit, was ich hier berichte. Unter der Tür stand Steffi.
    Steffi, nett, blond, reizend anzuschauen, in einem blauweißen Sommerkleid, ein weißes Hütchen auf dem Kopf.
    Ein tiefes, tiefes Schweigen breitete sich für eine Weile aus. Ich bildete mir ein, das Summen einer Fliege zu hören. Dann rief Gwen entzückt: »Dolfilein! Noch ein Besuch. Wie viele Damen kennst du eigentlich?«
    Ulkigerweise mußte ich an Toni denken. Was hatten wir uns geschworen bei unserem letzten Zusammentreffen? Keine Frauen mehr in unserem Leben. Wie recht er gehabt hatte! Wäre ich dem Schwur doch treu geblieben.
    Doch dann merkte ich auf einmal, daß mein Herz vor Freude klopfte. Ich schob Gwen von der Sessellehne, stand auf und ging auf Steffi zu.
    »Steffi! Wo kommst du denn her?«
    »Geradewegs aus München.«
    »Ich denke, du bist in Urlaub?«
    »In Urlaub?«
    »Ja. Bei dir im Büro sagten sie das.«
    »Hast du angerufen?«
    »Natürlich.«
    Wir blickten uns schweigend in die Augen. Ein leises Rot stieg in ihre Wangen. Ihr Blick irrte ab und landete bei Rosalind. Dann wanderte er zu Gwen.
    Vielleicht gibt es einen Mann unter Gottes Sonne, der schlagfertig genug gewesen wäre, die richtigen Worte zu finden. Also ich war es nicht. Ich wünschte mich – ja, wohin? Vielleicht in den Weiher zurück. Da, wo er am moorigsten ist, in der Ecke unter den Buchen.
    Jessica rettete mich. Vielleicht hatte sie gespannt, daß es hier ganz interessant zuging. Oder es war ihr langweilig geworden. Jedenfalls war sie aus dem kleinen umzäunten Platz, wo wir immer die Pferde ließen, ausgebrochen und erschien hinter Steffi an der Tür.
    »Gwen!« sagte ich. »Dein Pferd hat sich selbständig gemacht.«
    Ich ging an Steffi vorbei und erwischte Jessica an der Mähne. Sie stand ganz ruhig, und hinter ihr kam auch schon Isabel, ebenfalls von Neugier getrieben.
    »Weg hier mit euch! Wenn ihr nicht hinter dem Zaun bleibt, werdet ihr angebunden.«
    Ich brachte sie zu ihrem Platz zurück, und dabei bemerkte ich das Auto. Ein Stück hinter dem Mercedes stand ein Rekord. Demnach war also Steffi ebenfalls mit einem Wagen gekommen. Es saß niemand drin. Sie war allein gekommen.
    Nun verstand ich überhaupt nichts mehr.
    Ich schimpfte noch ein bißchen mit den Pferden und hoffte, drin im Haus würde ein Wunder geschehen. Vielleicht, daß keiner mehr dort war, wenn ich zurückkam.
    Gwen war mir nachgekommen. »Finde ich ja toll«, sagte sie. »Ist das nun deine Freundin?«
    »Eine Bekannte.«
    »Du hast dich aber gefreut, daß sie gekommen ist.«
    »Möchtest du dir nicht endlich etwas anziehen?«
    Sie zog eine Schnute und sah mich vorwurfsvoll an. »Mich hast du gar nicht ein bißchen gern.«
    »Gwen, sei nicht kindisch. Du bist so gut wie nackt. Was macht denn das für einen

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