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Der Sommer des glücklichen Narren

Titel: Der Sommer des glücklichen Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danella Utta
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die ganze Zeit auf dich. Dorian darf nicht mehr darauf schlafen. Du hast mich lange warten lassen.«
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ich ließ ihr keine Zeit dazu, nahm sie in die Arme und küßte sie. Küßte sie lange und ausführlich, und immer, wenn sie nach Luft schnappte und zu Wort kommen wollte, fing ich von neuem an. Schließlich lag sie auf dem Bett und ich neben ihr, der Lippenstift war ab, das Haar zerstrubbelt, das Kleid verrutscht, und ich war ganz toll nach Steffi, erst recht, als ich spürte, wie sie immer weicher und nachgiebiger in meinem Arm wurde.
    Schließlich lag sie ganz still und regungslos mit geschlossenen Augen.
    »Was ist mit Eberhard?« fragte ich.
    Sie blickte zu mir auf, mit ganz verwirrten, betäubten Augen. »Mit Eberhard?«
    »Ja. Das muß ich wissen. Vorher.«
    »Was soll mit ihm sein? Es hat sich nichts geändert. Was denkst du eigentlich von mir? Denkst du, daß ich alle Tage meine Meinung ändere? Warum willst du das jetzt wissen?«
    »Ich will es wissen. Was war an jenem Nachmittag, als ihr zusammen fortgefahren seid?«
    »Wir haben das Haus angesehen.«
    »Und?«
    »Und natürlich auf der Fahrt hin und zurück lange Debatten gehabt. Und dann habe ich ihm gesagt, daß ich bei einem anderen Mann gewesen bin. Ich konnte ja nicht sagen, daß du es bist, nachdem du dich vor dem Friedhof so töricht benommen hast. Er hätte mir nie geglaubt, daß ich … daß wir …«
    Das stimmte wohl. Ich brauchte gar nicht so große Töne zu spucken, nachdem ich mich so ungeschickt angestellt hatte.
    »Und?«
    »Hör endlich auf mit dem ewigen ›Und?‹. Nichts und. Es ist aus zwischen ihm und mir. Das habe ich ihm klar und deutlich gesagt. Und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
    »Seitdem hast du ihn nicht mehr gesehen?«
    »Nein. Er hat schließlich auch seinen Stolz. Kein Mann läßt sich gern von einer Frau wegschicken. Ich habe gekündigt und meinen Urlaub genommen, der mir noch zustand. In die Firma kehre ich nicht zurück.«
    »Gut.« Ich küßte sie wieder. Und dann begann ich endgültig ihr Kleid aufzuknöpfen.
    »Was machst du denn? Ich will jetzt heimfahren.«
    »Du willst fahren?« fragte ich und lächelte wie ein Don Juan auf sie herab. »Jetzt? Wirklich?«
    Steffi sah mich an. Dann schloß sie die Augen wieder. »Nein«, sagte sie. »Ich glaube, ich will doch nicht.«

Wann beginnt eigentlich Liebe?
    Es war schon Abend, als ich die arme Isabel endlich in ihren Stall brachte. Steffi und Dorian begleiteten mich. Ich fühlte mich herrlich und großartig. Und ich war glücklich. Richtig rundherum glücklich. Ich führte Isabel am Zügel, Steffi ging neben mir, ich hatte den Arm um ihre Schulter gelegt, und Dorian trabte vorneweg. Wir waren eine glückliche kleine Familie.
    Eine Frau zu haben ist etwas Wunderbares. Eine Frau zu lieben eine ganz großartige Sache. Der Toni sollte mir noch einmal kommen mit seinem dummen Geschwätz.
    Ich brachte Isabel in ihre Box, schüttete ihr Hafer ein, und sie begann heißhungrig mit ihrer Abendmahlzeit. Sehr ergiebig schien das Gras auf dem kleinen Platz hinter dem Waldhaus nicht gewesen zu sein.
    Dann machte ich Steffi mit Andres und Mali bekannt. Und mit dem Wastl natürlich auch.
    »Des is«, sagte der Wastl befriedigt.
    »So, des is also nachher«, sagte die Mali und musterte Steffi nicht ohne Wohlwollen. Sie schien mit meiner Wahl einverstanden.
    Wir mußten ins Haus kommen und ein Stamperl Schnaps trinken. Eine Einladung zum Abendbrot lehnten wir ab.
    Die Mali nickte verständnisvoll. »Wollt's lieber allein bleiben, ihr zwei.«
    Wir gingen heim und aßen mit großem Appetit zu Abend. Dank Rosalind hatten wir eine große Auswahl. Endlich erfuhr ich nun, wo das Auto herkam, mit dem Steffi heute hier aufgekreuzt war.
    Es gehörte ihr. Sie hatte es gekauft.
    »Gekauft?« fragte ich ungläubig.
    »Ja. Ich dachte mir, hier draußen ist es doch ganz praktisch, einen Wagen zu haben. Damit man nicht immer auf die Bahn angewiesen ist. Er ist aus zweiter Hand, aber prima erhalten. Der Juniorpartner von Tante Josefas Rechtsanwalt hat sich einen neuen gekauft, und ich hab' seinen alten bekommen. War eine günstige Gelegenheit, wirklich.«
    Und das Geld? Das Geld hatte Steffi geerbt. Tante Josefa hatte zu ihren Gunsten eine Lebensversicherung über zehntausend Mark abgeschlossen. Und außerdem gehörte ihr nun auch Tante Josefas Wohnung mit allem, was darin stand. Und das sei größtenteils ziemlich hübsch.
    »Ich habe eine

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