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Der Sommer des glücklichen Narren

Titel: Der Sommer des glücklichen Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danella Utta
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stockte.
    »Und was?«
    »Na ja, vielleicht schöne Grüße von ihm bestellen, es ginge ihm gut, und er freue sich aufs Wiedersehen.«
    »Das wirst du bleiben lassen. Ein Postillon d'amour ist hier nicht erwünscht. Außerdem würde sie versuchen, herauszukriegen, wo er steckt. Und was machst du dann?«
    Steffi sah es ein. Wir wandelten also den Weg zurück. Der Bärtige stand noch unter der Tür seines Ladens.
    Steffis Neugier mußte gestillt werden. »Ein hübsches Haus«, sagte sie. »Übrigens, was hat denn Tonis Wirtin für einen Hund?«
    »Einen Pudel.«
    »Einen schwarzen?«
    »Ja. Grad ist sie hier vorbeigekommen.«
    Steffi und ich tauschten einen raschen Blick. »Ich glaube, dann haben wir sie gesehen«, sagte Steffi. »Eine sympathische Dame.«
    »Doch. Schon«, gab der Bärtige zu. »Meine Mutter mochte sie gut leiden. Und das Haus gehört ihr auch.«
    Wir waren beide einen Moment sprachlos.
    »Dieses da?« fragte Steffi. »Das gelbe?«
    »Ja. Sie hat es von ihrem Mann geerbt. Sind schöne Wohnungen drin.«
    »Dann versteh' ich den Toni wirklich nicht«, sagte Steffi.
    Der junge Mann hob die Schultern. »Ja, ein bisserl deppert ist es schon von ihm. Die Frau Obermeier wär' eine gute Partie gewesen. Aber er liebt halt seine Freiheit. Da kannst nix machen.« Sehr nachdenklich kletterten wir ins Auto.
    »Deppert ist gar kein Ausdruck«, sagte Steffi, als wir stadteinwärts die Leopoldstraße entlanggondelten. »Er ist ein Idiot. Und das werde ich ihm sagen, darauf kannst du dich verlassen.«
    Ich war der gleichen Ansicht. Ich wußte schließlich, wie mühsam sich Tonis Leben oft gestaltete, was die materielle Seite anging. Hier hätte er zumindest ein warmes, sicheres Heim gewonnen und dazu eine nette Frau, die für ihn gesorgt hätte.
    Am Nachmittag besuchten wir Muni, luden sie zum Abendbrot in den Augustinerkeller ein, denn es war ein schöner, milder Sommerabend und der Biergarten überfüllt. Muni verspeiste ein halbes Hendl und trank eine ganze Maß Bier. Zu Steffi war sie diesmal sehr liebenswürdig. Es schien, sie hatte sich ein wenig an den Gedanken gewöhnt, daß eine neue Frau für mich existierte.
    Nicht zu spät kamen wir nach Hause, in Tante Josefas schöne Wohnung, und es dauerte noch lange, bis wir endlich zum Schlafen kamen. In letzter Zeit waren wir kaum allein gewesen, Tonis Gegenwart hatte unser junges Liebesleben ein wenig behindert. Darum genossen wir diesen Abend, an dem wir ungestört zusammen sein konnten.
    Wir waren schon recht vertraut miteinander. Mir kam es vor, als hätte es nie eine Zeit gegeben, in der ich Steffi nicht gekannt hätte.
    »Und das«, erklärte ich ihr, »ist der beste Beweis für Liebe.«
    »Für Liebe?«
    Ich nickte.
    »Willst du sagen, daß du mich …« Sie sprach nicht weiter, sah mich aber mit erwartungsvollen Kinderaugen an.
    »Das will ich sagen. Daß ich dich …«, ich legte eine Kunstpause ein und lächelte in ihre blauen Augen hinein, »… liebe.«
    Sie legte sich zurück in meinen Arm und blickte sehr ernsthaft zur Decke auf. »Ich glaube, du sagst so etwas nicht leichtfertig.«
    »Nein. Aber wenn ich alles richtig bedenke, dann komme ich zu diesem Ergebnis. Ich bin froh, daß du da bist, ich freue mich über jede Stunde mit dir, und was sollte das anderes sein als Liebe. Und«, ich richtete mich halb auf und neigte mich über sie, »und nicht nur meine Seele tut das.«
    Sie lächelte. Ich küßte sie. Und dann lächelte sie wieder. »Nun ja, das andere weiß ich ja. Aber es ist mir sehr wichtig, daß auch deine Seele sich freut. Sehr, sehr wichtig.«
    Dann ließen wir die Seele ein bißchen zugucken und freuten uns alles in allem aneinander.
    Am nächsten Vormittag gingen wir ausführlich einkaufen. Für unseren Haushalt und auch so ein bißchen. Steffi, die begeistert vor allen Schaufenstern stehenblieb – »Weißt du, wenn man auf dem Lande lebt, macht so ein Stadtbummel Spaß, nicht?« –, bekam von mir ein lustiges Sommerkleid, rosa und blau gekringelt, bloß mit dünnen Trägern über ihren braungebrannten Schultern. Dann kaufte sie sich noch einen todschicken türkisfarbenen Badeanzug, für die Badesaison im Weiher, wie sie sagte. Ich verbrachte eine angeregte Viertelstunde, während sie verschiedene Badeanzüge probierte. Ich mußte natürlich vor den Kabinen warten, von einer liebenswürdigen Verkäuferin in einen Sessel placiert, und hatte nicht nur das Vergnügen, Steffi in einigen Badekostümen zu bewundern, sondern auch noch

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