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Der Spiegel aus Bilbao

Der Spiegel aus Bilbao

Titel: Der Spiegel aus Bilbao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Wir trinken zwar gerade nur Tee, aber
ich habe auch Whiskey oder Bier, falls Sie das lieber mögen.«
    »Vielen Dank, aber ich hatte
gerade Kaffee auf dem Revier. Ich war kurz da, um die letzten Neuigkeiten über
Max zu erfahren. Chief Wilson amüsiert sich damit, auf Staatskosten überall
herumzutelefonieren. Er prüft nach, ob Sie gestern tatsächlich bei den Adressen
in New York waren, die Sie angegeben haben, Max.«
    »Ich bete zu Gott, daß es ihm
gelingt.«
    »Sieht ganz so aus. Muß sich
wohl ‘nen neuen Köder an die Angel hängen und sich ‘nen neuen Verdächtigen
herausfischen.«
    »Sarah hat schon jemanden für
ihn.«
    Max erzählte, um wen es sich
handelte und welche Gründe dafürsprachen. Jofferty nickte.
    »Klingt gut, Mrs. Kelling. Der
einzige Haken an der Sache ist, daß ich Pete in der Nacht, in der Alice Beaxitt
ermordet wurde, persönlich gegen halb zehn betrunken am Steuer erwischt habe.
Wir haben ihn bis morgens bei uns in der Zelle gehabt. Ich befürchte, daß Pete
daher sozusagen ein wasserdichtes Alibi hat.«
     
     

Kapitel
21
     
     
     
     
     
     
    »S o ein Mist!« entfuhr es der feinen Dame aus
Boston.
    Onkel
Jake schmunzelte. Sarah errötete.
    »Tut mir leid, aber es paßte
doch wirklich alles so schön zusammen. Ich wollte sogar noch hinzufügen, daß
wir den Spiegel aus Bilbao nur deshalb gefunden haben, weil Pete ihn hier
hingebracht hat. Wenn Alice B. ihm den Spiegel nicht bereits gegeben hat, bevor
der Diebstahl stattfand, kann ich nicht verstehen, warum er schon vorher in
meinem Haus war. Sie war die einzige, die am nächsten Morgen vortäuschen
konnte, daß der Spiegel noch da war, als sie für Miffy alles überprüfte, was
sie wohl gemacht haben muß. Vorausgesetzt natürlich, daß es sich um ein und
denselben Spiegel handelt.«
    »Ich habe mir eine Kopie von
dem Foto besorgt, das sie in ihrem Buch hatte«, sagte Jofferty, »bin rüber zur
Bank gegangen und habe es mit dem Spiegel verglichen, den wir in Ihrer Diele
gefunden haben. Und von dem hab’ ich dann auch noch ein Polaroidfoto gemacht,
wo ich schon mal da war. Meiner Meinung nach sehen sie gleich aus. Wurden diese
Spiegel denn alle nach demselben Muster gebaut?«
    »Keinesfalls«, erklärte Max.
»Damals gab es noch keine Fließbandproduktion. Ihnen lag zwar ein bestimmter
Entwurf zugrunde, aber die Details waren immer höchst unterschiedlich. Selbst
wenn ein Kunsthandwerker versucht hätte, ein exakt gleiches Paar anzufertigen,
waren da doch noch subtile Unterschiede in der Maserung des Marmors.«
    Er sah sich die beiden
Fotografien, die Jofferty ihm gegeben hatte, genau an. »Ich würde sagen, es ist
ein und derselbe Spiegel. Haben Sie diese Bilder schon jemandem gezeigt?«
    »Nein, und mein Chef macht mir
bestimmt die Hölle heiß, weil ich es nicht getan habe. Ich hatte so eine
Ahnung, daß ich vielleicht besser den Mund halten sollte, bis Sie mir grünes
Licht geben. Das hat sicher mit diesem Komplott gegen Sie zu tun, nicht wahr,
Max? Ich nehme an, die haben sich gedacht, daß sie den Spiegel am besten schon
ins Haus schaffen, bevor Sie auftauchen, wo doch auch Sarahs Tante kommen
wollte und so. Entschuldigen Sie, Mrs. Kelling, ich wollte wirklich nicht -«
    »Mir ist es sehr viel lieber,
wenn Sie mich Sarah nennen«, erwiderte sie. »Ich werde sowieso nicht mehr lange
Mrs. Kelling sein, vorausgesetzt natürlich, daß Max lange genug auf freiem Fuß
bleibt, damit wir zur Kirche gehen können.«
    Jacob Bittersohns Augen
verengten sich zu Schlitzen. »Zur Kirche?«
    »Oder auch woandershin, wenn es
der Mutter von Max lieber ist. Mir ist vollkommen gleichgültig, von wem wir
getraut werden, solange es eine schlichte Zeremonie ist und es nicht lange
dauert. Was den Spiegel betrifft, halte ich allerdings an der Meinung fest, daß
er nur deshalb bei unserer Ankunft hier sein konnte, weil Alice B. Miffy
weisgemacht hat, er befände sich immer noch in ihrem Haus. Wenn Pete Lomax
nicht der Komplize von Alice war, muß es eben jemand anderes gewesen sein.«
    »Hätte er nicht gestohlen
werden können, nachdem die beiden ihren täglichen Rundgang gemacht hatten, und
bevor Sie hier eingetrudelt sind?« schlug Jofferty vor.
    »Daran habe ich auch schon
gedacht, aber dann muß dieser jemand sich mehr als beeilt haben. Alice und
Miffy sind nie früh aufgestanden. Sehr wahrscheinlich hat sich Miffy von ihrem
Kater erst gegen Mittag soweit erholt, daß sie geradestehen konnte, ganz zu
schweigen von einer Inspektion ihrer

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