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Der Spiegel von Feuer und Eis

Der Spiegel von Feuer und Eis

Titel: Der Spiegel von Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morrin Alex
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gerne wissen, ob ich damit rechnen muss, dich – und am Ende vielleicht auch sie«, er neigte den Kopf in Cassims Richtung, »aus Kaylens Kerker zu holen – oder vielleicht selbst darin zu landen, nur weil ich euch kenne. Immerhin hat Jarlaiths Prinz nicht unbedingt den Ruf, ein besonders nachsichtiges Wesen zu besitzen.«
    Jornas murrte, musste sich aber eine Antwort verbeißen, da es in diesem Moment an die Tür klopfte und ein junger Knecht mit den versprochenen Fellen für das dritte Bett und dem »Vorhang« hereinkam.
    Die Tuchbahn war rasch über den Kehlbalken geworfen und auch das dritte Lager war schnell hergerichtet. Jornas drückte dem jungen Mann eine Kupfermünze in die Hand und verließ mit ihm gemeinsam das Zimmer. Offenbar stand ihm nicht der Sinn nach einer weiteren Debatte mit Morgwen, und er zog es vor, die Einladung der Händlerin anzunehmen. Seinen Beutel trug er wie immer über der Schulter. Cassim und Morgwen tauschten einen Blick, folgten ihm dann aber schweigend.
    In der Schankstube blieb Cassim am Ende der Treppe unschlüssig stehen. Ein halbes Dutzend Tische war im Raum verteilt. An ihren Längsseiten standen Lehnbänke aus dem gleichen
dunklen Holz, darüber lagen abgenutzte Felle zum Schutz vor der Eiskruste, die alles überzog. Männer und Frauen – Reisende wie auch Bürger Jarlaiths – saßen hier in ein Gespräch vertieft, ein Mahl vor sich, oder einfach nur einen Humpen Bier oder einen Becher Wein. Ein paar gut gekleidete Händler hatten es sich neben dem Kamin bequem gemacht und unterhielten sich halblaut über Tuchpreise. Mehrere Handwerker scharten sich um die beiden Tische in der anderen Ecke, würfelten und tranken, jedoch alles in verwirrend geringer Lautstärke. Am Schankblock stand ein Fuhrmann, der seine lange Gespannpeitsche im Arm hielt und seinen Krug wortlos leerte. Zwei Frauen, dem Aussehen nach Kriegerinnen aus dem Südlichen Volk, verspeisten in der Nähe zur Tür ihr Mahl, dessen Duft verführerisch herüberwehte. Eine Gruppe Männer lehnte auf den Bänken an der Schmalseite des Raumes. Der im Nacken zusammengebundene Clanszopf mit eingeflochtenen Bändern verriet, dass sie zu den Jäger-Kriegern aus dem Volk der Aedochan gehörten. Seltsam kalt und wachsam blickten sie herüber, als Morgwen hinter Cassim trat. Sie sah ihn unbehaglich über die Schulter an. Wie es schien, hatten sie die Wahl, sich zu den Kriegerinnen aus dem Südlichen Volk oder den Aedochan zu setzen – oder an den Tisch der Händlerin mit ihren Knechten, wohin sich Jornas aufgemacht hatte. Morgwen beantwortete ihren Blick mit einer hochgezogenen Braue und einem Nicken zu dem Faun hin.
    Als sie an den Tisch traten, erhob die Händlerin sich mit einem Lächeln. »Wie ich sehe, nehmt Ihr meine Einladung doch an. Ich freue mich. Setzt Euch! Ich bin Seijna Ritwa von den Sippen der Hadjalij, und das sind meine Gehilfen Jelre und Kaskai. – He! Wirt! Wein für meine Gäste.« Sie wartete, bis Morgwen und Cassim neben Jornas Platz genommen hatten, ehe sie sich ebenfalls wieder niederließ.
    »Habt Ihr Euch von dem Schrecken erholt, Mädchen?« Cassims erstaunter Blick ließ ihr Lächeln zu einem Grinsen werden.
»Ihr wart weiß wie Kalk. Was war es, das Euch so erschreckt hat?«
    »Ich … Es …« Hilflos biss sie sich auf die Lippe. Ihre Augen huschten zu Morgwen, kehrten zu der Händlerin zurück. »Ich …«
    »Vermutlich habt Ihr mein Mündel erschreckt, als Ihr sagtet, dass Firnwölfe hier im Norden häufig ihr Unwesen treiben.«
    Mündel?
    Jornas lehnte sich zurück, als der Wirt an ihren Tisch trat, Becher vor ihnen platzierte und ihnen fahlen Wein aus einem Krug eingoss, den er auf einen Wink der Händlerin auf das dunkle Holz stellte. »Wärt Ihr so freundlich, uns auch noch etwas zu essen zu bringen, Meister Wirt?«
    »Gern, Herr Faun. Geduldet Euch einen Moment. Ich werde meiner Tochter sofort sagen, dass sie Euch noch etwas zubereiten soll.« Mit einer Verbeugung verließ der Wirt sie und verschwand durch einen Türbogen hinter dem Schankblock. Der Faun prostete der Händlerin zu, nahm einen tiefen Schluck und nickte anerkennend.
    »Erstaunlich guter Tropfen. – Glaubt Ihr wirklich, die Gerüchte stimmen, Seijna Ritwa, und es ist tatsächlich der Lord des Feuers, der das Korn für die Bestien der Eiskönigin bezahlt?«
    Der Fuhrmann legte eine Münze auf den Schankblock, hinter den der Wirt zurückgekehrt war, um weiter aus einem Schaff Bierhumpen auf ein Bord an der Wand zu räumen. Er

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