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Der Spion und die Lady

Der Spion und die Lady

Titel: Der Spion und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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trug ein ähnlich schlichtes Kleid wie Maxie und gab damit ein weiteres Beispiel für ihr Taktgefühl. Außerdem mußte Robin ihr etwas über Maxies
    Trinkgewohnheiten gesagt haben, denn ihr wurde Limonade angeboten, während die anderen beiden Sherry tranken.
    Als sich die Tür öffnete, blickte die Herzogin stirnrunzelnd zur Uhr auf dem Kaminsims. Maxie wußte sofort, daß es der Duke of Candover war, der da über die Schwelle trat. Während Robin wie ein Chamäleon in Tausende verschiedene Rollen schlüpfen konnte, wirkte der Herzog so unverkennbar wie ein Aristokrat, daß er gar nichts anderes vorgeben könnte. Darüber hinaus sah er frappierend gut aus und war so schon äußerlich ein passender Partner für die hübsche Maggie.
    »Tut mir leid, daß ich doch so spät komme, Liebes«, sagte der Neuankömmling, »aber Castlereagh hat mich aufgehalten.« Beim Anblick der Besucher verhielt er den Schritt, freudige Überraschung zeigte sich auf seinem Gesicht.
    »Robin, du Schurke. Was führt dich denn nach London?«
    Die beiden Männer schüttelten einander herzlich die Hände. Dann stellte Robin Maxie dem Herzog vor. Als sich Candover über Maxies Hand beugte, sah sie, daß seine Haare und sein Teint so dunkel waren wie ihre eigenen, aber seine Augen zeigten ein kühles, nordisches Grau, allerdings mit sehr viel Humor und liebenswürdiger Neugierde in ihren Tiefen.
    »Collins«, meinte der Herzog nachdenklich, als er sich wieder aufrichtete. »Sind Sie mit den Collins aus Chanleigh verwandt?«
    »Der augenblickliche Lord Collingwood ist mein Onkel, Euer Ehren.«
    »Dann sind wir entfernt miteinander verwandt, so etwas wie Cousine und Cousin zweiten oder dritten Grades.« Candover schenkte ihr ein Lächeln, das in seiner lähmenden Wirkung fast dem Robins glich. »Es ist immer schön, neue Verwandte kennenzulernen, besonders wenn sie so attraktiv sind wie Sie.«
    Er reichte ihr den Arm und fügte hinzu: »Da ich halb verhungert bin, sollten wir uns vielleicht unverzüglich zum Dinner begeben. Satt und zufrieden bin ich sehr viel umgänglicher.«
    Lächelnd dachte Maxie darüber nach, daß der Herzog noch liebenswürdiger kaum sein konnte.

    Vielleicht war es doch gut von Robin gewesen, sie in dieses Haus zu bringen.
    Gemessen an britischen Maßstäben war es ein einfaches Abendessen, wenn auch ganz hervorragend zubereitet. Maxie war froh, nicht mit so vielen Gängen kämpfen zu müssen, wie es in Chanleigh üblich gewesen war.
    Auch die Unterhaltung erwies sich als locker und entspannt, denn die drei Briten achteten sorgsam darauf, daß sich Maxie als Amerikanerin nicht ausgeschlossen fühlte. Sie war tief berührt, aber auch ein wenig amüsiert. Hatte sie bei ihrer Ankunft in Candover House denn derart eingeschüchtert gewirkt? Offenbar, wenn auch nicht notwendigerweise aus den Gründen, die die Herzogin vermutete.
    Die Herren ließen es sich nicht nehmen, den Damen bei einem Kaffee im Salon Gesellschaft zu leisten. Das war Maxie nicht unangenehm; obwohl sich die Herzogin ihr gegenüber mehr als freundlich gezeigt hatte, war sie für ein trautes Zusammensein mit Robins Geliebter doch noch nicht bereit. Mit Robins früherer Geliebter. Als sich der Herzog und die Herzogin in eine Diskussion über eine bevorstehende Reise aufs Land vertieften, traten die Gäste mit ihren Kaffeetassen an die Terrassentüren. Hinter dem Haus befand sich ein so ausgedehnter und üppiger Garten, daß man kaum glauben wollte, im Herzen einer der größten Städte der Welt zu sein.
    Verstohlen betrachtete Maxie ihre Gastgeber. Die enge Verbindung zwischen den beiden war fast mit Händen zu greifen. »Selbst wenn sie ihn wegen seines Geldes geheiratet hat«, bemerkte sie leise, »geht ihre Beziehung inzwischen sehr viel tiefer.«
    Robin warf ihr einen erstaunten Blick zu. »Was um alles in der Welt hat dich auf die Idee gebracht, Maggie könnte Rafe wegen seines Vermögens geheiratet haben?«
    »Du. An jenem Morgen im Drover Inn hast du gesagt, Maggie hätte einen Mann gewählt, der ihr sehr viel mehr bieten konnte als du.« Sie machte eine umfassende Geste. »Das alles und dazu noch ein herzoglicher Titel. Das ist eine Menge.
    Dennoch vermag ich es nicht recht zu glauben.
    Die Herzogin wirkt nicht gerade habgierig, und du bist nach eigenem Bekunden gleichfalls ein reicher Mann.«
    »Das ist ein weiteres Beispiel dafür, wie ich dich unabsichtlich zu falschen Schlüssen verleitet habe. Maggie kann man nicht kaufen, nur gewinnen.« Er wandte

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