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Der Spion und die Lady

Der Spion und die Lady

Titel: Der Spion und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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entschieden. Ihr eine unzivilisierte Wilde vorzuführen, muß sie ja zum Überlegen bringen!«
    »Allmächtiger, du kannst doch nicht im Ernst glauben, daß ich mit dir aus derart absurden Gründen hergekommen bin!« Das Verständnis für ihren Zorn bereitete Robin fast Übelkeit. »Du bist eine so kluge und charakterstarke Frau, deren Aufmerksamkeit zu erringen sich jeder Mann nur glücklich schätzen kann. Selbst mit Schmutz bedeckt und zerzaust bist du noch wunderschön.«
    Maxies Lippen wurden ganz dünn. »Wie einem guten Hausierer fallen dir immer die richtigen Worte ein. Aber manchmal, Lord Robert, reichen Worte allein nicht aus.«
    Das hatte er verdient, dennoch kam es ihm so vor, als hätte sie ihm ihre Faust in die Magengrube gerammt. »Ich bekenne mich schuldig, ein erschreckend unsensibler Tor gewesen zu sein. Und zu behaupten, ich hätte dich wegen Maggies Zustimmung hergebracht, erweckt einen total falschen Eindruck, dennoch hatte ich den Wunsch, daß du sie kennenlernst.
    Ihr seid die beiden wichtigsten Frauen in meinem Leben, und ich glaube, ihr könntet Freundinnen werden.«
    Maxie streckte die Hand aus und fuhr mit den Fingern so nachdenklich über den Kaminsims, als wäre er das interessanteste Objekt der Welt.
    »Und wenn sie mich nun mißbilligt? Was ist dann?«
    »Sie kann dich gar nicht mißbilligen.« Er bedeckte ihre Finger mit seiner Hand. Sie zuckten unter seiner Berührung zusammen, aber Maxie nahm sie nicht fort.
    »Deine wirkliche Frage lautet doch wohl eher, ob ich dich ihr vorziehe.« Er verstärkte seinen Druck auf ihre Hand. »Und die Antwort ist ja. Selbst wenn Maggie dumm genug wäre, eingreifen zu wollen, hätte sie damit keinen Erfolg. Du bist die einzige, in deren Macht es steht, uns zu trennen.«
    Maxies Augen schlossen sich, ein Kaleidoskop von Gefühlen überflog ihr Gesicht. Unfähig, seine Distanz noch länger zu wahren, trat Robin einen Schritt vor und schloß sie in die Arme.
    Widerstandslos und wie erschöpft verbarg sie ihr Gesicht an seiner Schulter. Unabhängig davon, wie heftig ihre verbalen Konflikte auch waren, auf der Ebene physischer Berührungen herrschte stets tiefe Harmonie zwischen ihnen. Er hielt sie ganz fest und hoffte, daß die Umarmung sie so beruhigte, wie sie ihm gut tat.
    »Und welche weiteren Überraschungen hältst du sonst noch für mich bereit?« erkundigte sie sich plötzlich, ohne den Kopf zu heben.
    Er dachte kurze Zeit nach. »Nun, ich bin nicht unvermögend. Unter anderem bin ich der Besitzer von Ruxton.«
    Jetzt blickte sie hoch, und in ihren Augen funkelte es heiter-empört. »Willst du damit sagen, daß wir deine eigenen Pferde gestohlen haben?« Und als er nickte, fügte sie vorwurfsvoll hinzu: »Wenn ich an meine Angst denke, wird mir jetzt noch schlecht.«
    »Ich habe dir aber gesagt, daß du dir keine Sorgen zu machen brauchst.«
    »Die Herzogin hat recht.« Maxies Stimme klang ernst, aber um ihre Mundwinkel zuckte es. »Du bist ein unmöglicher Mensch.«
    »Ich bekenne mich schuldig.« Er seufzte tief auf.
    »Deshalb wirkte es doch so verlockend, als ein anderer zu erscheinen.«
    Maxie sah ihn ernst an. »Darüber sollten wir ausführlich sprechen, aber nicht mehr heute abend.«
    »Gut, denn dazu wäre ich jetzt auch kaum in der Lage. Vermutlich läuft das alles doch auf deine Entscheidung hinaus, ob du mich nun heiraten möchtest oder nicht.« Die Worte waren leichthin gesagt, aber Robin hielt den Atem an. Er mußte wissen, ob die Ereignisse der letzten Stunde sie so erzürnt hatten, daß eine Ehe nicht für sie in Frage kam.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, Robin.
    Wir sind uns wohl doch ferner, als ich angenommen hatte.« Sie hob die Hände und spielte mit den Revers seines schäbigen Rocks.

    »Ich weiß weder, ob ich in deine englische Welt passe, noch ob ich es überhaupt versuchen möchte, in sie hineinzupassen.«
    »Wir stehen einander näher, als es dir bewußt ist, und diese englische Welt, wie du sie nennst, ist nicht die einzige Möglichkeit.« Er drückte ihr einen Kuß auf die Haare. Aber auch dafür ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. »Wichtig ist nur, daß du nicht gleich nein sagst.« Er verzog die Lippen zu einem kleinen Lächeln. »Vielen Dank, daß du mich mit dieser Porzellanfigur nicht getroffen hast. Ich hätte es mit Sicherheit verdient. Ich war unglaublich dumm.«
    »Ich hätte mein Temperament zügeln müssen«, gestand Maxie kleinmütig ein. »Und ich kann nur hoffen, daß die Statuette

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