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Der Spion und die Lady

Der Spion und die Lady

Titel: Der Spion und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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dürfen wir uns nicht gehen lassen. Das wäre ein ernster Verstoß gegen die Gastfreundschaft.«
    »Hier steht niemand in den Korridoren Wache.« Er streckte die Finger aus und berührte sanft ihre Handfläche. »Wir könnten die Nacht miteinander verbringen, ohne daß es jemand bemerkt.«
    Maxies Herzschlag beschleunigte sich, als er mit einer Fingerspitze kleine sinnliche Kreise in ihre Handfläche zeichnete. Sie sah auf ihre Hände.
    Selbst der prüdeste Tugendwächter wäre beim Anblick dieser Berührung kaum schockiert, und doch verspürte sie -Verlangen. So intensiv, als hätte sie sich in aller Öffentlichkeit ihres Kleides entledigt.

    Seine Finger glitten immer wieder über ihr Handgelenk, liebkosten ihren Puls und erregten sie bis zur Gluthitze. Maxie schluckte und war bereit, allem zuzustimmen.
    »Soll ich später zu dir kommen?« hauchte er heiser. Sein leidenschaftlicher Blick musterte sie von Kopf bis Fuß. Sie waren Liebende, kannten ihre Körper sehr genau, und mit der Geschicklichkeit eines Diebs machte er sich am Schloß ihrer Widerstandskraft zu schaffen…
    Diese Vorstellung weckte in ihr den Wunsch, laut aufzulachen, und das brach den Bann, mit dem er sie gefesselt hatte. Sie entzog sich ihm. »Verzeih, aber es kommt mir einfach nicht gut vor, wenn wir in diesem Haus in einem Bett schlafen.«
    Damit meinte sie natürlich Maggies Haus. Robin schloß die Augen und sein Gesichtsausdruck veränderte sich, seine Züge schienen sich zu verhärten. Als er sie wieder ansah, wirkte er ganz gelassen. »Natürlich habe ich Verständnis für deine Gefühle, auch wenn ich wünschte, es wäre anders.«
    Sie wandte sich zum Gehen, hielt aber noch einmal inne. »Du wirst doch keine Alpträume bekommen, wenn du allein bist, oder?«
    »Wenn doch, werden sie bestimmt nicht so arg wie jene in der Vergangenheit.« Er lächelte sie so zärtlich an, daß sie sich geküßt fühlte. »Du hattest recht – Lasten sind leichter, wenn man sie gemeinsam trägt.«
    Nachdem sich Maxie von ihren Gastgebern verabschiedet hatte, dachte sie darüber nach, wie leicht es für Robin gewesen wäre, ihre Sorge um ihn dazu auszunutzen, sie in sein Bett zu locken.

    Bei all seinem gefährlichen Charme und seinen zweifelhaften Fähigkeiten war er ein aufrichtiger Mann.
    Diese Erkenntnis erleichterte ihr die einsame Nacht.
    Der Herzog von Candover bürstete die langen goldblonden Haare seiner Frau. Mit halb geschlossenen Augen lehnte sie sich zufrieden zurück. »Was hältst du von Robins Freundin?«
    Er lächelte. »Sie gefällt mir. Hat dir Robin erzählt, warum sie plötzlich auf unserer Schwelle standen?«
    »Nicht in allen Einzelheiten.« Nach einem Moment fügte sie hinzu: »Er möchte sie heiraten.«
    »Tatsächlich?« Rafes Hand kam zur Ruhe. »Er kann sie noch nicht lange kennen.«
    »Was macht das schon aus? Ich wollte dich schon an dem Abend heiraten, an dem wir uns kennenlernten.«
    »Das hast du mir noch nie gesagt.« Rafe fühlte sich geradezu absurd erfreut, als er mit dem Bürsten fortfuhr.
    »Du bist schon selbstgefällig genug«, entgegnete seine Frau und sprang laut kreischend in die Höhe, als er ihre Rippen kitzelte.
    »Sie ist absolut ungewöhnlich«, stellte Rafe fest.
    »Intelligent, unkonventionell, vielseitig. Eigentlich Robin ungemein ähnlich. Und auf eine unverwechselbare Art sehr, sehr hübsch.«
    »Ich wußte, daß dir das nicht entgeht«, bemerkte die Herzogin pointiert.
    Rafe grinste. »Ich bevorzuge Blonde.« Er legte die Bürste beiseite und begann, ihr Nacken und Schultern zu massieren. »Stört es dich nicht, ihn in der Gesellschaft einer anderen Frau zu sehen?
    Ich finde es ein wenig überraschend, daß er sie hierher mitgebracht hat.«
    »Ganz im Gegenteil. Ich wäre überrascht und gekränkt, wenn er nicht mit ihr zu mir gekommen wäre.« Sie zeigte ein kleines selbstspöttisches Lächeln. »Wahrscheinlich hätte es jede Frau insgeheim sehr gern, wenn sich ihr früherer Geliebter mit einem herzzerreißenden Seufzer und den Worten: ›Was für eine wundervolle Frau sie doch war. Wenn es doch nur anders verlaufen wäre!‹ an sie erinnert…«
    »So wie ich ein Dutzend Jahre lang an dich gedacht habe?«
    »Genau so«, erwiderte sie mit einem prustenden Lachen. »Aber ich möchte wirklich, daß Robin glücklich wird und sich nicht in der Vergangenheit vergräbt oder irgendein strohköpfiges Mädchen heiratet, weil er einsam ist und nichts Besseres zu finden ist.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß

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