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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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verschaffen, aber über den Aufbau von Splitter Alpha habe ich weniger als nichts erfahren. Es gibt praktisch nur Ruinen, die aus noch älteren Ruinen bestehen, wenn man außerhalb der Städte gräbt.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass es keine Gesteine gibt?« fragte Cargill.
    »Die gibt es schon, Commander«, antwortete sie. »Granite, Lavagesteine, Basalte, aber sie sind nicht dort, wo sie nach der üblichen Planetenentstehung sein müssten. Sie wurden samt und sonders bereits verwendet, für Mauern, Böden oder Dachplatten. Ich habe zwar in einem Museum Bohrkerne gefunden, aber ich werde nicht schlau daraus.«
    »Moment mal«, sagte Rod. »Soll das heißen, dass man immer nur auf die Reste von Städten stößt, wo man auch gräbt? Selbst draußen in den Anbaugebieten?«
    »Nun, für allzu viele Ausgrabungen war keine Zeit. Jedenfalls, dort, wo ich gegraben habe, war drunter immer noch etwas, ich wusste nie, wo ich aufhören sollte! Kapitän, da gab’s zum Beispiel eine Stadt wie das New York im Jahr 2000 unter einer Ansammlung von Lehmhütten ohne Wasserleitung. Ich glaube, die Zivilisation der Splits hat einen totalen Zusammenbruch mitgemacht – vor vielleicht zweitausend Jahren.«
    »Das würde die Lücken in den Beobachtungen erklären«, sagte Rod. »Was mir nicht ganz einleuchtet – sie sind doch intelligent genug, ihre Zivilisation nicht einfach zusammenbrechen zu lassen?« Er schaute Horvath fragend an, der jedoch nur die Achseln zuckte.
    »Ich habe eine Theorie«, meinte Sally. »Hatte man auf der Erde irgendwann in der Zeit des Condominiums nicht Probleme mit der Luftverschmutzung durch Verbrennungsmotoren? Angenommen, die Splits hatten eine Zivilisation, die auf fossilen Brennstoffen basierte, und die gingen ihnen aus? Könnten sie dann nicht in eine neue Eisenzeit zurückgefallen sein, bevor sie wieder eine Plasmaphysik und Fusionsreaktoren entwickelten? Zumindest scheinen sie sehr knapp an radioaktiven Erzen zu sein.«
    Rod zuckte die Achseln. »In diesem Fall wäre ein Geologe wirklichnützlich – und hätte weitaus mehr Grund, den Planeten persönlich zu besuchen als Dr. Buckman. Wir sind uns also einig, Dr. Horvath?«
    Der Wissenschaftsminister nickte mit säuerlicher Miene. »Trotzdem, diese Einmischung der Flotte in unsere Arbeit passt mir nicht. Sagen Sie’s ihm, Dr. Hardy. Das muss einfach aufhören.«
    Der Linguist und Kaplan blickte überrascht auf. Er hatte es sich mehr im Hintergrund bequem gemacht und aufmerksam zugehört, aber selbst nichts gesagt. »Nun, ich bin auch der Meinung, dass ein Geologe unten nützlicher sein wird als ein Astrophysiker, Anthony. Und – Kapitän, wie ich sehe, befinde ich mich in einer etwas diffizilen Lage.
    Als Wissenschaftler kann ich diese Einschränkungen in unserem Verkehr mit den Splits nicht billigen. Als Vertreter der Kirche stehe ich vor einer unerfüllbaren Aufgabe. Und als Flottenoffizier … kann ich nicht umhin, dem Admiral zuzustimmen.«
    Die Anwesenden blickten den rundlichen Kaplan überrascht an. »Ich bin erstaunt über Sie, Dr. Hardy«, erklärte Horvath. »Haben Sie auf Splitter Alpha auch nur den geringsten Beweis irgendwelcher kriegerischer Aktivitäten entdeckt?«
    Hardy legte bedächtig die Fingerspitzen zusammen und sprach über den Giebel seiner Hände hinweg. »Nein. Und das, Anthony, macht mir Sorgen. Wir wissen, dass die Splits Kriege haben: um sie zu verhindern, entwickelte sich die Kaste der Vermittler – wurde vielleicht absichtlich entwickelt. Ich glaube nicht, dass sie bei dieser Aufgabe immer Erfolg haben. Weshalb also verstecken die Splits ihre Waffen vor uns? Aus dem gleichen Grund, aus dem wir unsere verbergen, diese Antwort liegt nahe – doch bedenken wir folgendes: wir verhehlen nicht, dass wir Waffen haben, nicht einmal, welcher Art sie sind. Warum tun die Splits das?«
    »Vielleicht schämen sie sich«, meinte Sally und verstummte betroffen, als sie Rods Gesichtsausdruck sah. »Ich – also so habe ich das nicht gemeint – aber ihre Kultur ist nun mal viel älter als die unsere, da wäre es schon denkbar, dass ihre kriegerische Vergangenheit sie in Verlegenheit bringt.«
    »Möglich«, räumte Hardy ein. Genießerisch sog er den Duft seines Weinbrands ein, während er überlegte. »Oder auch nicht, Sally. Ich werde den Eindruck nicht los, dass die Splits irgend etwas Wichtiges verbergen – und das sozusagen vor unserer Nase.«
    Eine lange Weile sagte niemand etwas. Schließlich schnaubte Horvath missbilligend

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